Australien - Ostküste 2008

Reisezeit: März - Mai 2008  |  von Heilwig Sandhagen

Mittwoch, 09.04.2008, Fraser Island

Um 6.00 Uhr stehen wir auf, duschen, frühstücken - und sind natürlich mal wieder viel zu früh fertig. Als um 7.40 Uhr endlich der Bus kommt, mit dem wir abgeholt werden, ist dieser schon fast voll. Wir fahren noch einige andere Campingplätze und Motels ab, wo noch andere Passagiere abgeholt werden und fahren quer durch Hervey Bay zum Hafen. Dort warten schon jede Menge weiterer Touristen. Obwohl der Himmel beim Aufstehen schön blau war, ziehen jetzt immer mehr Wolken auf. Es weht ein eisiger Wind und ich vermisse meine Fliesjacke. Ich habe noch Glück, dass ich meine lange Hose und meine Strickjacke dabei habe. Die meisten anderen Mädels haben kurze Hosen und Tops an und wickeln sich in ihre Handtücher. Dann fährt die Fähre mit uns und ca. 3 Allradfahrzeugen darauf ab.

Inklusive der Busfahrt brauchen wir 2 Stunden bis wir auf Fraser Island ankommen. Auf der Fähre sind auch zahlreiche Schüler, die einen Ausflug machen. An der Anlegestation Wanggoolba werden geländegängige Busse bereit gestellt, auf die alle Touristen verteilt werden. Einige haben auch einen mehrtägigen Aufenthalt gebucht. Wir begnügen uns mit einem Tagesausflug. Nun sind wir mit ca. 35 Personen in einem Bus. Thomas und ich haben Glück, denn wir ergattern Sitze in der Mitte des Busses, die - nach Aussage unserer englischen Nachbarn vom Campingplatz in Brisbane - die ruhigsten sein sollen. Und tatsächlich: da Fraser Island eine reine Sandinsel ist, führen auch nur Sandpisten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Daher sind nur geländegängige Fahrzeuge zugelassen, die extra den Reifendruck senken müssen, um die Buckelpisten zu überstehen. Wir werden ganz schön durchgeschaukelt, die auf den hinteren Plätzen aber noch mehr! Für Rückenkranke ist das nichts. Es macht aber Spaß und ist ganz schön abenteuerlich, wie der große Bus durch die engen sandigen, teils steilen Wege durchkommt.

Unser Allradbus

Unser Allradbus

Normale Straße auf Fraser Island

Normale Straße auf Fraser Island

Zunächst fahren wir zum Lake McKenzie. Dort lässt uns unser Ranger, der den Bus lenkt und uns die ganze Zeit etwas über Geschichte, Flora und Fauna Fraser Islands erzählt, heraus und lenkt uns auf einen kurzen Wanderweg zum See. Der See ist toll! Es ist ein Süßwassersee mit den unterschiedlichsten Blautönen und wunderschönem Sandstrand. Alle streifen ihre Sachen ab und stürzen ins Wasser. Der See sieht genauso aus wie in dem Film mit Leonardo Decaprio.

Lake Mc Kenzie

Lake Mc Kenzie

Hier wären wir gerne länger geblieben!

Hier wären wir gerne länger geblieben!

Blautöne in allen Nuancen. Wunderschön!

Blautöne in allen Nuancen. Wunderschön!

Sandmann

Sandmann

Wir haben leider nur eine ¾ Stunde Zeit, dann geht es weiter. Die Insel ist zu meinem Erstaunen dicht bewaldet. Über die Sandpisten huckeln wir duch den Wald, der unheimlich schön anzusehen ist. Dann erreichen wir die "Central Station", wo uns der Ranger anhand von Schautafeln die Geschichte von Fraser Isl. erläutert.

Fraser Island von oben

Fraser Island von oben

Wir sehen auch eine Echse, die vor uns flüchtet. Der Ranger warnt uns vor Dingos, verwilderten Hunden, die schon Kinder auf der Insel getötet haben. Wenn wir einem begegnen, sollen wir uns so groß wie möglich machen.... Auch erzählt der Ranger von allen übrigen tot bringenden Viehchern, die hier - und in ganz Australien - leben. Sehr beruhigend!
Weiter geht's einen kleinen Wanderweg entlang, der an einem Bach entlang und durch den dichten Regenwald führt.

Regenwald

Regenwald

Dann geht es mit dem Bus weiter nach Eurong, wo das einzige Hotel der Insel ist. Dort bekommen wir in einer Art Abfertigungshalle unser im Preis von 171 $ pro Person (44 $ p.P. hatten wir schon in Deutschland anbezahlt) inbegriffenen Mittagessen in Buffetform zusammen mit hunderten anderen Touristen. Bier und Kaffee zahlt Thomas allerdings extra. Das Essen ist grauenhaft. Ich wusste gar nicht, dass man mit Nudeln etwas falsch machen kann, aber man lernt nie aus.

Wir treffen aber auf ein junges, deutschen Pärchen, das im selben Bus fährt. Wir kommen schnell ins Gespräch und stellen fest, dass sie dieselben Schwierigkeiten beim Autofahren haben wie wir, obwohl sie einen kleineren Camper haben.

Nach dem Mittagessen fährt der Bus mit uns direkt an den Strand, der hier als "Autobahn" bezeichnet wird. Es ist gerade Flut und der Bus muss ganz am Rand fahren. Kilometerweit geht es direkt am Meer entlang, in dem man wegen der Haie und anderer ekeliger Viehcher besser nicht baden sollte.

So schön und doch sooo gefährlich...

So schön und doch sooo gefährlich...

Autobahn am Strand

Autobahn am Strand

Am Maheno Schiffswrack machen wir halt. Das Schiff strandete 1935 auf der Sandbank und verrottet seitdem vor sich hin. Inzwischen ist es nur noch ein rostiges Gerippe, an dem sich Muscheln festsetzen und das irgendwann einmal sicher ganz von Korallen besiedelt sein wird. Wir machen viele Fotos.

Maheno Schiffswrack

Maheno Schiffswrack

Hier ist es sehr windig, aber wärmer als heute morgen. Der Himmel ist durchwachsen. Weiter geht's am Strand entlang bis zu den Pinnacles, rote Sandsteinfelsen, die wir kurz bewundern dürfen.

Pinnacles

Pinnacles

Wir fühlen uns schon wie japanische Touristen, die für kurze Fotostops aus dem Bus geworfen werden. Apropos: Asiaten sind seltsamerweise heute gar nicht vertreten! An den Pinnacles wendet der Bus und wir fahren zurück am Strand entlang. Dort sehen wir einen Dingo, der alleine durch die Gegend streucht. Wahrscheinlich ist er krank und von der Gruppe ausgestoßen. Der Ranger hält an, es müssen aber alle im Bus bleiben. Zu gefährlich!

Dingo

Dingo

Am Eli Creek machen wir dann noch mal einen längeren Halt. Hier fließt ein kleiner Süßwasserbach, den man entlang waten kann. Wir sind froh, dass wir unsere Crocs anhaben und unsere Hosenbeine kürzer machen können. Das Wasser ist sehr angenehm und am Bachrand viel Natur. Sehr schön!

Eli Creek

Eli Creek

Am Strand bläst der Wind und wir werden ganz schön gesandstrahlt.

Auf dem Rückweg machen wir in Eurong noch einen kurzen Toilettenhalt und ich kaufe mir ein Eis, dann geht es auf der Buckelpiste wieder zurück zur Ablegestation (insgesamt sind wir 120 km auf der Insel gefahren), wo gerade die Fähre einfährt. Diese fährt uns wieder in sehr gemächlichem Tempo ans Festland und der Ranger mit dem Bus zum Campingplatz. Inzwischen ist es 17.30 Uhr. Thomas bringt noch schnell unseren Rucksack zum Camper und ich verlängere unseren Stellplatz um eine weitere Nacht. Wir wollen morgen noch einen ruhigen Tag genießen. Dann gehen wir zu Fuß zum Restaurant von gestern, wo wir Krabben mit Reis und Gemüse essen. Lecker!

Ein sehr schöner, aber anstrengender Tag.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr führte uns unsere Reiselust nach Australien. Von der wunderschönen Traumstadt Sydney ging es nach Brisbane und von da aus mit dem Camper die Küste rauf bis nach Cairns.
Details:
Aufbruch: 24.03.2008
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 01.05.2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Heilwig Sandhagen berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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