Australien - Ostküste 2008

Reisezeit: März - Mai 2008  |  von Heilwig Sandhagen

Montag, 21.04.2008, Cairns

Was für eine Nacht! Es hat die ganze Zeit geschüttet (!) wie aus Badewannen! Seltsamerweise gewittert es hier nie, obwohl es sehr schwül ist und die Temperaturen nach den Regenfällen fallen, gibt es keinen Blitz und Donner. Dafür ist der Regen so dicht und intensiv, dass man meint, die Welt ginge unter. An Schlaf ist fast nicht zu denken. Unser Camper hält solche Wassermassen auch nicht aus. Das hintere Fenster ist undicht. Gott sei Dank schlafen wir aber vorne im Alkoven!

Wir stehen auf, frühstücken und duschen. Auf dem Rückweg von der Dusche regnet es wieder so doll, das ich eigentlich auch draußen hätte duschen können. Thomas kabelt im ströhmenden Regen den Camper ab. Eigentlich wollten wir im Cafe frühstücken, das hat aber nur Tische draußen, die man jetzt unmöglich nutzen kann. Wir - und einige andere Gäste - müssen leider noch ziemlich lange warten, bis wir auschecken können, weil die Besitzerin des Campingplatzes verschlafen hat. Sie war gestern in derselben Kneipe wie wir... Thomas gelingt es, durch lautes Hupen sie zu wecken, ansonsten würden wir wohl noch jetzt da stehen.

Dann geht es endlich los zurück auf den Bruce Highway. Es hört langsam auf zu regnen. Auf dem Weg zum Bruce Highway läuft uns tatsächlich doch noch ein Casuar über den Weg und wir können ihn sogar fotografieren! Ein schönes Tier!

Casuar

Casuar

Bis Innisfail folgen wir der A 1, dann biegen wir auf die 25 Richtung Westen und den Atherton Tablelands ab. Erst führt die Strasse an langen Bananenplantagen vorbei, dann beginnt der Wooroonooran Nationalpark, der uns durch dichten Regenwald führt. Kaum haben wir den Park verlassen öffnet sich hügeliges Bergland mit Wiesen und Feldern vor uns. Man könnte glatt meinen, man wäre in der Eifel oder in Königswinter! Kühe (sogar schwarz-weiße!) grasen dort und die Straße schlängelt sich die Hügel rauf und runter.

Fast wie in Deutschland!

Fast wie in Deutschland!

Kurz vor Millaa Millaa zweigt der Weg zum 15 km langen Wasserfall-Circuit ab. Dem folgen wir und erreichen auf der einspurigen Straße, die aber Gott sei Dank sehr wenig befahren ist, bald den ersten Wasserfall, den Ellinjaa Fall. Wir stellen den Camper auf dem Parkplatz ab, folgen dem Wanderweg und klettern zahlreiche Stufen hinunter. Schon weit vorher hören wir den Wasserfall. Der ist sehr schön und idyllisch.

Der Weg zum ersten Wasserfall

Der Weg zum ersten Wasserfall

Ellinjaa Fall

Ellinjaa Fall

Wir machen viele Fotos und klettern dann wieder hoch. Vor uns läuft die ganze Zeit hektisch ein Truthahn die Treppe hoch. Er ist einfach zu blöd, einfach wieder in den Wald zu hüpfen!

Der Truthahn läuft in Panik vor uns weg...

Der Truthahn läuft in Panik vor uns weg...

Der nächste Wasserfall, der Zille Fall, ist eher beschaulich.

Die Fahrerei bekommt ihm nicht....

Die Fahrerei bekommt ihm nicht....

Durch eine wunderschöne Hügellandschaft geht es zum Millaa Millaa Fall. Der ist einfach toll!

Millaa Millaa Fall

Millaa Millaa Fall

An seinem Fuß ist ein kleiner See, in dem man schwimmen kann. Das Wasser ist sehr kalt und ich bin die einzige, die sich traut. Ich ziehe mich im Camper um und steige ins eiskalte Wasser. Die Australier wundern sich, für sie ist es hier wohl unnatürlich kalt. Das Bad ist herrlich erfrischend.

Baden im eiskalten Wasser - toll!

Baden im eiskalten Wasser - toll!

Danach geht's weiter. Wir verlassen den Circuit und fahren auf der 25 weiter durch das Tableland. Wir durchfahren nur sehr kleine Ortschaften. Auf dem Weg Richtung Osten tröpfelt es wieder ab und zu, dann kommt aber doch wieder die Sonne. Plötzlich fängt die Straße an sich zu winden. In steilen Serpentinen geht es kilometerweit. Thomas muss ganz schön kurbeln und schalten, um da hoch und anschließend wieder runter zu kommen. Zwischendurch machen wir an einem Aussichtspunkt halt und essen ein Sandwich.

Serpentinen auf dem Rückweg

Serpentinen auf dem Rückweg

Ausblick auf die Atherton Tablelands

Ausblick auf die Atherton Tablelands

Dann hat die Kurverei endlich ein Ende und wir erreichen Gordonvale und damit wieder den Bruce Highway. Jetzt sind es nur noch 24 km bis Cairns, unserem Reiseziel. Vor den Toren von Cairns finden wir gleich unseren Campingplatz, den Big 4 Coconut Caravan Resort Park. Er hat sogar 5 Sterne. Die hat er allerdings auch verdient!

Der Empfang ist außerordentlich freundlich. Wir bekommen einen 10% Diskount, weil wir eine Woche hier bleiben und zahlen so nur 30 $ pro Nacht. Die Dame vom Empfang fährt uns zunächst mit dem Golfwagen durch den Park, lässt uns selbst unseren Stellplatz aussuchen und zeigt uns den ganzen Park. Super!

Unser traumhafter Campingplatz in Cairns!

Unser traumhafter Campingplatz in Cairns!

Dann nimmt sie sich viel Zeit für uns und berät uns, welche Ausflüge man hier machen kann. Wir haben einiges vor: Kuranda, Cape Tribulation und das Great Barrier Reef. Wir haben beschlossen, nicht selbst zum Cape Tribulation zu fahren. Thomas hat endgültig genug vom Autofahren hier! Die Straßen sind einfach zu eng und schlecht für den großen Camper ohne Automatikschaltung.

Nachdem wir den Camper angeschlossen haben, sichten wir die zahlreichen Prospekte. Dann buchen wir gleich den Kuranda-Ausflug für morgen und den Ausflug zum Cape Tribulation für Donnerstag (494 $). Unter den zahlreichen Angeboten für die Reef Tour müssen wir noch einen auswählen. Das dauert noch und wir haben ja Zeit bis Samstag. Am Sonntag möchten wir den Camper sauber machen, den wir am Montag abgeben müssen.

Vom Campingplatz wird ein kostenloser Busshuttle in die Stadt angeboten. Den nutzen wir und fahren um 15.00 Uhr in die Stadt. Dort sind wir angenehm überrascht. Endlich mal Leben, Menschen und Geschäfte. Da man in Cairns mangels Strand und wegen der Quallen im Meer nicht darin baden kann, hat man an der Esplanade ein Schwimmbad gebaut, das man umsonst nutzen kann.

Freibad in Cairns - kostenfrei!

Freibad in Cairns - kostenfrei!

Wir bummeln durch die Einkaufsstraßen und Geschäfte. Thomas kauft noch einen Haifischzahn, ich eine Postkarte sowie eine Wegwerf-Unterwasserkamera. Wir trinken einen Kaffee, einen Smoothie, teilen uns eine Pommes und trinken zum Abschluss noch ein Bier und eine Cola.

Cairns

Cairns

Dann suchen und finden wir den Bus zurück zum Campingplatz. Diesmal müssen wir den öffentlichen Verkehr nehmen, weil der Shuttle-Service um diese Uhrzeit nicht mehr fährt.

Im Camper koche ich Fischstäbchen und den Reis sowie die Möhren von gestern, die wir draußen verspeisen.
Wir bekommen sogar mehrere (!) klare Fernsehprogramme hier! Ein toller Campingplatz, auf dem die Woche sicher schnell verfliegen wird!

Auf dem Campingplatz treffen wir ein junges deutsches Pärchen, das wir schon in Airlie Beach kennen gelernt haben. Sie finden Cairns schrecklich: zu viele Leute und Geschäfte....! Wir verstehen die Welt nicht mehr und wundern uns, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind. Die beiden wollen auch noch irgendwann Westaustralien erkunden.... Das ist nun wirklich gar nichts für uns, soviel steht fest. Wir brauchen einfach neben toller Natur auch manchmal Zivilisation!
Insgesamt war das heute ein wunderschöner und ereignisreicher Tag!

In 3 Wochen sind wir fast 3000 km gefahren!

Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Montag, 21.04.2008, Cairns
Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr führte uns unsere Reiselust nach Australien. Von der wunderschönen Traumstadt Sydney ging es nach Brisbane und von da aus mit dem Camper die Küste rauf bis nach Cairns.
Details:
Aufbruch: 24.03.2008
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 01.05.2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Heilwig Sandhagen berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors