Australien - Ostküste 2008
Donnerstag, 03.04.2008, Byron Bay
Am Morgen werden wir um kurz nach 6.00 Uhr vom Vogelgezwitscher, das hier viel lauter und fremder klingt als in Deutschland und vom Sonnenlicht geweckt. Die Nacht war ganz schön kühl, wir haben aber schöne, warme Decken. Am Camper hüpfen viele Wallabys vorbei und grasen.
Wir essen nur schnell 2 Löffel Cornflakes, dann machen wir alles startklar und verlassen - nach einem Besuch der Toilette am Gästehaus - schnell den Lamington Nationalpark. Wir wollen so wenig Gegenverkehr auf der engen Straße hinunter wie möglich.
Diesmal ist die Fahrt nicht so furchtbar. Thomas kennt langsam die Ausmaße des Campers und streift nicht mehr den linken Fahrbahnrand. Mir wird auch nicht wieder schlecht...!
In Calungra machen wir Pause und essen im Cafe von gestern Frühstück, Sandwich und Kaffee. Dann geht es weiter. Bei Nerang fahren wir auf die Autobahn M1 Richtung Süden. Der folgen wir bis Byron Bay, das mal wieder sehr schlecht ausgeschildert ist. Wir hätten fast die falsche Ausfahrt 2 km zu früh genommen... Außerdem sind hier die Schilder oft auf beiden Seiten der Fahrbahn befestigt, so dass man bei mehreren Spuren gar nicht weiß, welches jetzt für einen gilt.
Wir fahren durch Byron Bay durch und wollen uns zunächst den Eastern most point und den Leuchtturm ansehen. Schilder sind mal wieder Mangelware. Daher stellen wir unseren Camper irgendwann auf einen Parkplatz ab, der mit Cape Byron bezeichnet ist und mit einem Pfeil den Wanderweg zum Eastern most point, also den östlichsten Punkt des australischen Festlandes anzeigt. Wir folgen dem Pfeil und dem steilen Weg runter und landen am wunderschönen Sandstrand.
Dort unten gibt es allerdings keinen Wegweiser mehr. Also wandern wir wieder hoch und folgen zu Fuß der Straße. Eine entgegenkommende Fußgängerin sagt, wir befänden uns auf dem richtigen Weg, müssten dann aber irgendwann links runter an den Strand. Da keine Wegweiser mehr folgen, gehen wir bei der nächsten Gelegenheit wieder den steilen Weg runter zum Strand, wo zwar ein hoch gelegener Aussichtspunkt, aber nicht der östlichste Punkt Australiens ist. Also wieder zurück zur Straße und weiter. So langsam wird's anstrengend und auch gefährlich, da an der Straße kein Fußgängerweg entlang führt, müssen wir am immer enger werdenden Straßenrand entlang gehen. Irgendwann gibt es auch den nicht mehr und die vorbei fahrenden Autos braken uns fast um. Wir kehren um und holen unseren Camper und fahren mit ihm die Straße rauf. Gut, dass wir das gemacht haben, zu Fuß wäre uns der Weg zu weit gewesen!
Oben angelangt, parken wir wieder und gehen die letzten 500 Meter zum Leuchtturm. Von dort führt der Weg zum östlichsten Punkt, den ich ohne Thomas erwander. Hier ist Steilküste. Man hat einen schönen, weiten Blick über die Küstenstreifen.
Weit unten entdecke ich sogar einen Hai! Ich mache ein paar Fotos vom östlichsten Punkt und kehre wieder um. Nun will sich Thomas auch den Hai ansehen und geht auch nochmal runter und sieht einen Manta Rochen!
Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein schönes Eis und fahren dann mit dem Camper zurück durch Byron Bay.
In meinem Reiseführer wird der First Sun Holiday Park direkt am Strand empfohlen, an dem wir vorhin schon vorbei gekommen sind. Den steuern wir jetzt an und bekommen auch einen schönen powered Stellplatz mit seitlichem Meerblick für 42 $.
Nachdem wir unseren Camper angeschlossen haben, gehen wir die paar Schritte zum Meer und genießen die Aussicht und die Atmosphäre. Ein paar Surfer sind hier. Überhaupt ist Byron Bay ein Surfer Paradies. Überall sind Surfläden und laufen Backpacker rum. Hippies, für die Byron Bay bekannt ist, finden wir allerdings keine.
Danach gehen wir erst mal duschen. Hier muss man an den Toiletten / Duschen erst mal einen Zahlencode angeben, um Eintritt zu bekommen. Die Duschen sind nicht so schön wie die in Brisbane aber O.K. Wir machen hier sowieso das Durchschnittsalter völlig kaputt. Hauptklientel sind hier jugendliche Backpacker, die mit kleinen Bullis, meistens Wicked Campern unterwegs sind. Voller Mitleid beobachten wir, wie sie sich aus den engen Dingern quälen und ihr gesamtes Hab und Gut in einem Rucksack quetschen. Wir sind froh, dass wir unseren Camper haben!
Nachdem wir eine Waschmaschine klar gemacht haben, erkunden wir zu Fuß nun die "Stadt", die uns sehr an die Ostküste Floridas erinnert, nur kleiner. Nach einem Kaffee / Mango-Frappee kauft sich Thomas noch eine Flasche Bier und ich einen kleinen Baleys, dann kehren wir zum Campingplatz zurück, setzen uns vor unseren Camper, lesen ein bisschen und beobachten das Leben um uns herum.
Heute kochen wir Nudeln mit Thunfisch und Erbsen und Möhren und essen alles draußen am Campingtisch. Bei der unter gehenden Sonne kommen auf einmal hunderte kleiner Papageien, die kreischend und alles übertönend in die neben uns stehenden Bäume hineinfliegen, kurz Pause machen und dann lautstark eine Runde fliegen und wieder kommen. Thomas nennt sie kleine Rocker, die ihr Revier markieren. Als es dunkel wird, verschwinden sie wieder. Wir räumen noch auf, genießen den Sternenhimmel und verziehen uns dann in unseren Camper.
Aufbruch: | 24.03.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 01.05.2008 |