Halbes Jahr Work and Travel in Australien
Eine Woche Fruit Picking in Bundaberg
Juhu wir haben endlich eine Arbeitsstelle. Nachdem wir 4 Tage in Agnes Water entspannt haben fuehrte uns unsere Reise nach Bundaberg um endlich mal zu Arbeiten. Haben durch andere Backpacker die Nummer von dem Worker Hostel "Ned Kelly's" bekommen. Kurz vorher angerufen, hingefahren und schon hatten wir einen Job. So einfach kann das manchmal gehen!!
Das Ned Kelly's liegt etwa 30km auserhalb von Bundaberg und ist mehr eine kleine Farm mit Hunden und Huehnern als ein Hostel. Betrieben wir der ganze Laden von Ben, einem Ex-Farmer der keine Lust mehr auf Farmwork hatte und vor drei Monaten das Ned Kelly's eroeffnete. Damit Ben ein bischen mit uns planen konnte buchten wir direkt fuer eine ganze Woche zwei Betten im 8 Bett Zimmer. Sonntags angekommen, kurz eingelebt und Montags begann schon direkt unser erster Arbeitstag. Aufgestanden wurde um 4:30. Zeit fuer eine Dusche blieb selten denn um 5 Uhr ging es auch schon los. Schnell noch Brote geschmiert und ab in den Van mit dem Alex, ich und 8 weitere Hostelbewohner zum Zuchinifeld fuhren. Dort angekommen wurden wir schon vom ungedulig wartenen Farmer erwartet. Mit einem Messr und einem Eimer bewaffnet machten wir uns noch gut glaunt an die Arbeit Zuchinis von knie hohen Straeuchern ab zu schneiden. Das aenderte sich aber sehr schnell als wir den Arbeitslohn erfuhren. Fuer einen grossen Eimer randvoll gefuellt mit Zuchinis zahlte man uns 1 Euro wovon dann noch Steuern abgingen. Als Anfaenger schaffte ich so ca. 4 Eimer die Stunde. Prost Mahlzeit..
Nach der Mittagspause wechselten wir dann auf ein Kartoffelfeld. Unsere Aufgabe bestand darin junge Kartoffelsproesslinge in die Erde zu stecken und mit Erde zu bedecken. In Fachkreisen nennt man das dann "Push&Cover". Da die Arbeit nach Stunden bezahlt wurde lohnte es sich wenigstens etwas mehr als Zuchinipicking. Die Aufseher des Farmers liesen es sich natuerlich nicht nehmen uns bei jeder Gelegenheit als Agressionsventiel zu benutzen und Dampf ab zu lassen. Es errinnerte so ein bischen an Polnische Spargelstecher wie wir da auf dem Feld herum gescheucht wurden. Ach ja hinsetzen oder trinken wurde garnicht gern gesehen, weshalb viele ziemlich genervt waren. Trinken wurde eh ueberbewertet bei 30 Grad und 4 Stunden Feldarbeit am Stueck
Der Hoehepunkt eines jeden Arbeitstages war der Feierabend und der anschliesenden Einkauf im Supermarkt fuer den Abend.
Am naechsten morgen stand um 13.00Uhr mal wieder "Push&Cover" auf dem Programm. An Ausschlafen war aber trozdem nicht zu denken da wir schon recht frueh durch ein quakendes Huhn geweckt wurden das dauernd durch unser Zimmer rannte und auf den Betten umher sprang. Trotz mehrerer Rausschmissversuche schaffte das Huhn es immer wieder sich durch den engen Tuerspallt in unser Zimmer zu quetschen. Als Kroenung legte es uns hinterher noch ein Ei auf eines unserer Handtuecher.
Da Alex im Push&Cover erstaunliches Talent an den Tag legte und unheimlich schnell war bestellte der Farmer ihn und fuenf weitere Jungs fuer den naechsten Tag wieder auf sein Feld um erneut 8 Stunden Kartoffelsproesslinge ein zu setzen. Wir wurden unterdessen anderen Farmern mit anderern Feldern und Fruechten zugeteilt.
Ich hatte Glueck und kam mit drei anderen Jungs in ein Gewaechshaus wo wir Gurken einpflanzten. Die Art von Arbeit lief mir gut von der Hand und machte sogar obendrein noch richtig Spass. Der Gurkenfarmer war so zufrieden mit uns dass er uns fuer den naechsten Tag auf seinem Kartoffelfeld wiederbestellte. Dort arbeitete ich an einer Kartoffelsortiermaschine die von einem Tracktor ueber den Acker gezogen wurde waehrend es fuer alle anderen Mitbewohner unseres Hostel wieder ans Zuchinipicking ging.
Fuer etwas Abwechslung sorgte die Gruppe um Alex auf dem Zuchinifeld die Aufgrund des anhaltenden Niederschlages und der nichtvorhandenen Regenkleidung kurzer Hand die Arbeit niederlegte. Nach aetlichen Minuten heisser Diskusion erklaerte sich dann der Farmer bereit Regenponchos austeilen zu lassen damit alle wieder ihrer Arbeit nach gingen. Aus den von den vorherigen Tagen abgeleiteten geschaetzeten 4h Picking wurde dann ein 12,5h Arbeitstag mit nur 2 halben Stunden Pause. Da Alex nur mit Maedels auf dem Feld war und einge der Belastung kaum Stand halten konnten, gab es einige lustige Keifereien auf dem Feld.
Dieses sorgte natuerlich abends im Hostel fuer ausreichend Diskusionsstoff.
Witzig waren auch die 4 Hunde die neben den ganzen Huehnern mit auf der Farm lebten und unsere Schuhe gerne mal als Kauknochen umfunktionierten. Ich bekam dieses das erste Mal zu spuehren als ich abends nach der Arbeit schnell unter die Dusche sprigen wollte und meine Flip Flops kurz unbeaufsichtigt auf der Veranda des Hostels liegen lies. Als ich wiederkam war einer der beiden Latschen wie vom Erdboden verschwunden. Letzten endes fand ich den rechten Flip Flop zerkaut im Garten des Hostels wieder. Einer der Hunde hatte offensichtlich seinen Spass gehabt
Am Samstag hatten die Zuchinileute die am Vortag im Regen arbeiten mussten als Entschaedigung einen Tag frei, waehrend der Rest zu dem auch ich gehoerte wieder raus aufs Feld musste. Die Freizeitgestalltung war eher trist und bestand aus lesen, Kochen, Schwimmen im Pool, unterhalten oder schlafen da um die Farm nichts als gruen war. Fuer uns aber lautete die Arbeit an diesem Tag "Unkraut jaehten". Auch diese Art von Arbeit war in Ordnung und unser letzter Arbeitstag neigte sich dem Ende zu.
Unseren letzten Abend auf unserer kleinen Farm feierten wir bis tief in die Nacht und waren sehr traurig am naechsten Morgen weiter zu reisen. Dadurch das wir eine Woche lang praktisch zusammen gelebt und gearbeitet hatten, hatte sich ein sehr guter Gruppenzusammenhalt entwickelt.
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.03.2009 |
Singapur
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