Halbes Jahr Work and Travel in Australien
Floating Markets, River Kwai uvm.
Mal wieder kamen wir in Bangkok an. Da wir die Gegend um die Khao San Road nun schon etwas kannten, hatten wir recht schnell eine Unterkunft gefunden in der wir unsere Sachen ablegen konnten.
Wir waren unter anderem deswegen wieder in Bangkok, weil wir die bestellten Maßanzüge nochmal vor Vollendung anpassen lassen wollten. Somit war unser erstes Ziel, unser Schneider. Mit dem Taxi ging es vom Bahnhof mitten durch die Innenstadt Bankoks, direkt zur Schneiderei
Die Ärmel wurden genau auf Maß angepasst und kleine Änderungen an den Taschen vorgenommen. So konnten wir sicher sein das alles perfekt sitzt, so wie wir es haben wollten. Wir planten die Anzüge an unserem letzten Tag in Thailand abzuholen.
Da wir ja noch 3 Tage Thailand vor uns hatten und uns sehr ans Herz gelegt wurde die Floating Markets zu besichtigen, machten wir uns nun auf, dieses Ziel irgendwie zu erreichen. Wir besuchten mehrere Reisebüros und verglichen die uns angebotenen Reisepakete miteinander. Da die Brücke am Kwai auch in relativer Nähe lag, wählten wir ein Paket das uns so gut passte wie nur möglich ohne dabei an überfüllte Touriorte gekarrt zu werden, die wir nicht unbedingt sehen wollten.
Folgende Sachen buchten wir in einem 2Tages Allround-Paket:
Zuerst die Floating Markets, dann eine kurze Fahrt mit dem Speedboat, Besichtigung der Brücke am Kwai, Fahrt mit der Todeseisenbahn, Unterkunft auf einem Hausboot, Bamboo Rafting, Elephant riding und die Besichtigung eines Wasserfalls.
Am nächsten Morgen ging es los. Mal wieder wurden wir Zeuge der unglaublichen Thailogistik, die einfach nur unbeschreiblich ist.
Es fing damit an, dass wir vor einem bestimmten Reisebüro, dem verabredeten Treffpunkt warteten. Eine Viertelstunde passierte garnichts. Von 2 Backpackern die ein wenig weiter warteten erfuhren wir, dass die beiden ein unsähnliches Paket gebucht hatten. Für sie ging es wie für uns zuerst zu den Floating Markets. Doch als nach langem Warten am Treffpunkt endlich jemand kam und uns einsammelte, wurden die beiden anderen einfach stehen gelassen. Vom ersten Minibus ging es weiter in einen Zweiten, in dem dann die Leute saßen, mit denen wir zumindest die erste Tageshälfte verbringen sollten.
Aber erstmal weiter mit den Floating Markets. Wie der Name schon sagt, ist dieser Markt auf dem Wasser. In langen Booten verkaufen die örtlichen Thais hier ihre Waren. Es macht wirklich Spaß dieses bunte Treiben auf dem Wasser zu beobachten und dabei die vielen Farben und Gerüche der Waren und Speisen aufzunehmen.
Nachdem wir den größten Teil des Markts am Rand abgelaufen hatten, gönnten wir uns erstmal ein Mittagsessen sowie ein Eis. Die Möglichkeit auf einem Boot über den Markt gefahren zu werden, liessen wir aus. Schliesslich wartete ja unser Speedboat schon auf uns.
Während der Fahrt mit dem Speedboat konnten wir einerseits die Blumenvielfalt vor den kleinen Hütten am Fluß bewundern, andererseits auch kleine Einblicke in das Leben der Menschen erhaschen.
So wurde z.B. das Geschirr in dem stark verschmutzen Wasser des Flusses abgewaschen.
Als unsere Fahrt nach ca 15 min endete, wartete da schon unser Minibus auf uns. Er brachte uns zu einem zentralen Treffpunkt an dem augenscheinlich alle Touristen mit verschiedensten Reisepaketen gesammelt wurden. Ein paar bekamen hier etwas zu Essen, andere besuchten die Schlangenfarm und Show und für wieder andere wozu wir auch zälten, ging es gerade wegs weiter zur Brücke am Kwai. Zwischendurch hielten wir und bekamen gratis ein Mittagsessen serviert. Nach dieser kurzen Verschnaufspause ging es auch schon weiter zum Museum nahe der Brücke am Kwai. Dort besuchten wir als erstes einmal die Brücke an sich. Leider etwas enttäuschend das ganze. Die Brücke begann quasi in einem kleinen Dorf das es wohl nur auf Grund des Kwaitourismuses gab. Alle paar Minuten fuhr eine kleine Bahn vollgestopft mit Touris im Schritttempo über die Brücke und wieder zurück.
Da die anderen Reisenden aus dem letzten Minibus ein Paket mit Besuch des Tigertempels gebucht hatten, ging es für Tobi und mich nun alleine weiter. Wieder per Minibus wurden wir zu einem abgelegenen einsammen Bahnhof gebracht.v€on hier aus sollte die Fahrt mit der Todeseisenbahn starten. Sie bekam ihren Namen da 16000 westliche Kriegsgefangene der Japaner und mehrere Zehntausend asiatische Zwangsarbeiter während ihrer Erbauung ihr Leben lassen mussten. Der Führer gab uns die Zugtickets und meinte wir sollten in den nächsten Zug einsteigen, am besten auf der rechten Seite, des Ausblicks wegen sitzen und nach 6 Stationen wieder aussteigen.
Der Zug sollte über ein ächzendes Balkenviadukt beim Dorf Wang Po fahren fahren, welches zum Spektakulärsten Teil der Strecke gehört. Mehrere Informationen dazu erhielten wir im Hellfiremuseum welches wir anschließend besichtigten. Dort war der Bau der Strecke sowie der geschichtliche Hintergrund und das Leben der Gefangenen sehr gut veranschaulicht.
Im Schritttempo ging es also über die ächzende Holzkonstruktion.
Rechts der Steile Hang zum Fluss runter, rechts eine senkrecht aufsteigende Felswand. Ziemlich beindruckend.
Nach der Zugfahrt wurden wir wieder vom Minibus abgeholt und zum letzten Ziel des heutigen Tages gefahren. Unser Heim für die Nacht! Der Weg führte vorbei an wunderschön zugewachsenen Bergketten.
Nachdem wir an unserem Hausboot angekommen waren und unser Zimmer bekommen haten, machten wir uns erstmal auf, die nahegelegene Hängebrücke zu begutachten.
Wären die Roller unten nicht im Bild, könnte man meinen, es wäre der Eingang zu einem abendteuer Freizeitpark oder das Bild wäre aus einem Indiana Jones Film herausgeschnitten.
Die professionelle Reperatur der Brücke ließ uns in Sicherheit schwälgen
Nachdem wir wieder auf unserem Hausboot angekommen waren, hieß es erstmal: Essen fassen. Von einem kleinen Buffett wurden wir und ca 20 andere Gäste verköstigt.
An unser 4 Sterne Zimmer grenzte das edle Bad. Unter den Brettern am Boden konnte man die starke Strömung des Kwais sehen. Aus dem schwarzen Eimer wurde mit dem kleinen roten Eimer Wasser für die Toilettenspülung geholt um dann alles nach unten in den Fluss zu spülen.
Sehr elegant gelöst war auch der Abfluss des Waschbeckens
Am Abend konnte man es sich an den vielen Tischen auf dem Wasser gemütlich machen. Musik und ein paar Videos auf einem großen Flatscreen TV sorgten für Unterhaltung. Die Betreiber des Hausbootes waren sehr locker drauf und erzählten viele Storys. Leider fast immer mit dem leichten Hintergedanken irgendwas zu verkaufen oder anzuleihern. So wurde ich mehrmals gefragt ob denn alles gut wäre, ob ich denn nicht ein paar Freunde kennen würde die auch mal vorbeikommen wollen oder Empfehlungen an andere Backpacker weitergeben kann.
Der nächste Tag startete um 8 Uhr mit einem Frühstück. Dann gab es eine kurze Besprechung wie es denn weiter gehen würde an diesem Tag und zack saßen wir schon mit angelegten Schwimmwester erst im Longtailboat und dann auf den kleinen Bambusflößen. Von dem Langen Boot wurden wir dann ein Stück den Fluss aufwärts gezogen. Anschliessend stellte es den Motor ab und ein Thai mit einem kleinen Paddel bewaffnet stellte sich ans Ende der zwei zusammengebundenen Bambusflöße und manövrierte uns wieder zurück zum Hausboot. Meiner Meinung nach wenig Spannend das ganze. Aber so sahen wir wenigsten noch ein Stück vom Flusslauf
Wieder auf dem Hausboot angekommen packten wir unsere paar Sachen zusammen und machten das Zimmer abfahrtbereit.
Da wir für einen kurzen Stop später zum Zimmer zurückkehren konnten, ließen wir unser Gepäck erst einmal liegen. Eigentlich hatten wir auf das nächste Ziel nicht so richtig Lust. Es wurde überall angepriesen und schien einfach nur wie ein Tourimagnet, so dachten wir. Per Minibus fuhren wir zum Elefantenreiten. Insgesammt standen 3 Elepfanten zur verfügung auf deren Rücken jeweils 2 Personen platz fanden. Gesesen wurde dabei auf Sitzbänken die um den Bauch der Dickhäuter geschnallt war. Dazu lief der Elefant schon ganz Automatisch in eine Art Andockstation. So war das Besteigen kinderleicht. Da wir die beiden größten waren, bekamen wir den Bullen zugeteilt. Die anderen beiden nahmen auf den Elefantendamen Platz.
Ich muss sagen das ich ein total falsches Bild im Kopf hatte. Ich war von einem kurzen ritt auf abgelaufenen Pfaden ausgegangen. Aber die überaus lustigen Führer, die sich ständig gegenseitig neckten und die andern z.B. als Ladyboys bezeichneten, verbreiteten nicht nur eine super Stimmung, sondern lenkten die Elefanten teilweise mitten durchs Dickicht des Thailändischen Dschungels. So überholte mal der eine, dann lag wieder ein anderer vorne. Mit unserem Offroad Gefährt kam man wirklich überall lang. Sehr beeindruckend.
Einmal ließ unser Führer den Elefanten von einem Baum mit riesigen Dornen fressen. Selbst das machte dem Tier nichts aus. Es Zog den Rüssel um den Ast gewickelt einmal entlang, steckte sich die Blätter ins Maul und ließ die Dornen zurück.
Gegen Ende unserers Ritts wurde es dann nocheinmal richtig Lustig. Gefahr im Verzug. Die Elefanten wurden ganz unruhig, der Grund: Ein paar Ziegen liefen in geringer Entfernung vorbei. Unser Elefant began irgendwo tief in seinem Körper eine Art dumpfes aber lautes Grollen zu erzeugen. Dabei vibrierte das ganze Tier. Ich hätte nie gedacht das ein Elefant so ein Geräusch produzieren kann. Eines der weiblichen Rüsseltiere began aus Angst zu pinkeln und ab zu koten. Dann trötete unser Elefant erst laut, dann noch lauter und höher werdend. Es war wirklich beeindruckend wie groß, laut und mächtig diese Tiere waren, dabei aber so viel Angst vor ein paar kleinen Ziegen haben können. Ein wirklich schönes und überaus lustiges Erlebniss.
Auf dem Weg zur Plattform erzählte uns unser Führer von seinem Vater, der aus den Stoßzähnen von unserem Elefanten kleine Anhänger gemacht habe. Die Stoßzähne würden ja jedes Jahr einen halben bis einen Meter wachsen und das würde dem Tier nichts ausmachen. Die Anhänger konnten wir für 100Baht kaufen wenn wir wollten. Für mich fühlte sich das Material ein wenig an wie Kunststoff. An der Plattform angekommen sahen wir, wie auch die anderen Führer ihren Gästen die gleichen Anhänger verkaufen wollten.
Dann kamen noch ein paar Mädels an die uns noch ein Erinnerungsfoto das von uns gemacht wurde, sowie einen kleinen Korp voll Früchte für den Elefanten verkaufen wollten.
Es ist halt egal wo und wann man ist, verkaufen wollen sie einem immer was.....
Nachdem wir wenig später unsere Sachen vom Hausboot abgeholt hatten ging es für Tobi und mich erstmal alleine weiter.
Wir wurden zu einem kleinen Parkplatz gebracht. "Da hinten sei der Wasserfall", wurde uns mit einem Fingerzeig gesagt. In einer halben Stunde geht es weiter.
Also machten wir uns auf in die Richtung die uns gezeigt wurde. Vorbei an ein paar kleinen Buden ging es in einen kleinen Wald. Der Boden war total platt gelaufen und es lagen nahezu keine Blätter oder Stöcker herum. Überall lagerten Thais mit ihren Familien und genoßen den Tag. Endlich mal ein Ort zu dem wir gebracht wurden, der nicht von Touris wimmelte
Ein Stückchen weiter sahen wir dann auch den kleinen Wasserfall. Das Wasser endete in einem befestigten Becken in den es nur so von kleinen thailändischen Kindern wimmelte. Braune Brühe würde man es vielleicht auch bezeichnen, jedenfalls hatten alle einen riesen Spaß.
Wir schauten uns dann noch etwas in der Gegend um, besuchten noch kurz das stille Örtchen und schon ging es wieder zurück zum Minibus. Nun waren auch einige da, für die ihre Paketreise hier endete.
Zusammen wurden wir dann durch den extremen Verkehr wieder nach Bangkok gebracht.
Die Fahrt dauerte leider viel länger als gehofft, zumal die Klimaanlage nur sehr geringe Leistung brachte.
Aber insgesamt eine super Sache!
Viel gesehen und erlebt. Besonders das Elefantenreiten hat uns beiden super gut gefallen!
Die 2 Tage Aktion incl. Verpflegung und Übernachtung kostete uns gerade mal 40€
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.03.2009 |
Singapur
Thailand