Zurück nach Nepal ins Land der Berge und Götter
Über Stock und Stein ins Abenteuer hinein: Good Bye Luxus, welcome Kopfschschmerz
Morgens 7 Uhr, die Sonne lacht das Frühstück schmeckt und die Ballons habe ich schon mal vorsichtshalber in Reichweite gebracht.
Heute soll es nach Chutladar gehen, die letzte Etappe vor Thorang Pedi.
Auf dem Weg aus Manang kommen natürlich wieder zahlreich die Kids um sich ihre Ballons zu holen. Die Kleinen sind aber auch so süß. Wir geben natürlich gern, schon allein weil keiner bettelt. Nur mit dem auf pustenn bekomme ich so langsam meine Probleme, diesenPartt übernimmt Bijay, als nepalesischer Gebirgs Mensch kann er das besser als ich. Ich brauch meine Puste noch für später.
Das obere Bild trügt, wir wandern bei schönstem Sonnenschein. Wurde aber auch langsam mal Zeit, dachte ich doch schon ich werde die Berge nie zu sehen bekommen.
Unterwegs treffen wir wieder unsere Freunde aus Russland und Australien. Das ist das was mich beim trecken in Nepal auch immer fasziniert, man trifft wirklich Leute aus allen Ländern. Einige sind super, leider gibt es aber auch so manche die brauch ich nicht unbedingt.
So Richtung Naher Osten...............die können einen schon manchmal zur Weißglut bringen. Stundenlang die Hot Shower blockieren, weil noch Wäsche waschen schön mit warmen Wasser und so. Ist man dann endlich mal an der Reihe mit Duschen ist natürlich nix. Niente kein hot Shower.
So, jetzt isse's raus, jetzt habe ich meinem Herzen mal Luft gemacht! Vielleicht habe jedoch nur ich diese Erfahrungen gemacht.
Die Kiddys sind schon einmalig.............fängt man mit zwei, dreien an dauert es nicht lang und im Hand um Drehen kommen sie aus allen Ecken. Der Buschfunk hier scheint jedenfalls zu funktionieren.
Wir laufen durch das alte Dorf Manang. Hier ist alles noch ursprünglich, keine Lodges, keine Bakerys und Internet. Trotzdem mir gefällt es. Es wirkt alles sehr gepflegt und die Häuschen sind mit viel Liebe zum Detail gebaut, oder einfach nur zweckmäßig. Warum soll ich schon davon Ahnung haben.
Jetzt gehts al wieder etwas Berg auf..........mh warum auch nicht. In Reichweite sehe ich eine wunderschöne Tschörte die ich mir so ein bissel schon außer Atem, zum Ziel setze um dann das Panorama um mich herum zu genießen.
Doch wehe dem er einen nepalesischen Guide als sehr guten Freund an seiner Seite hat. Da gibts keine Pausen, kein genießen. Ne ne schnell ein Foto und weiter bitteschön. Ist natürlich übertrieben von mir.
Bijay ist sehr gewissenhaft, auch was die Höhe betrifft, der passt schon auf seine Gäste auf. Außerdem kennt er sehr gut meine Kondition und weiß teilweise besser was ich schaffen kann und was nicht. Aber ein bissel lästern wird doch wohl noch erlaubt sein. Oder?
...........ich wünsch mir Gesundheit, viel Sonne und VIEL Schokolade
T'schuldigung, ab hier war mein Vorat aufgebraucht und ich als alter Schoki Freak?
Unterwegs haben wir eine Pause gemacht um einen Tee zu trinken. Man staune, mir wurde eine Pause gewährt. Hihihi
In der Lodge bediente uns eine Französin. Hä?
Na jedenfalls, ich als Quasselstrippe mußte sie natürlich fragen warum sie in Nepal in den Bergen Tee an Trecker ausgibt. Ohh ich hätte nicht fragen sollen, denn so schnell kamen wir nun nicht weg, obwohl Bijay, der eigentlich die Höflichkeit in Person ist, ständig zur Uhr, zum Himmel, zu mir und wieder zur Uhr sah.
Die Frau war vor einigen Jahren nach Nepal zum Trecking gekommen, hatte damals in der Lodge geschlafen und mußte ein paar Tage dort bleiben da sie krank wurde. Die Wirtin hat sich für sie ein Bein ausgerissen damit sie wieder gesund wurde. Lange Rede kurzer Sinn, sie wurden dicke, fette Freunde und nun kommt sie jedes Jahr in den französischen Schulferien ( sie ist Lehrerin) hier her und verbringt 3 Monate im Dorf und hilft selbstverständlich mit.
Warum bin ich eigentlich nie Lehrer geworden? Das wäre auch was für mich.
Letztes Jahr hatte auch sie ihre nepalesische Freundin nach Frankreich eingeladen. Wir kamen ins Gespräch über das Prozedere einer Einladung für einen Nichtschengen Staatlichen Bürger in den Schengen Raum. Mhhhhhhhh......der Bürokratische Ausdruck! Oder wie ich mal ganz salopp sage über eine Einladung eines Menschen aus einem armen Land in ein reiches Land mit der Option um Gottes Willen bloß nichts illegales an zustellen. T'schuldigung für meine Ironie.
Jedenfalls ist es bei den Franzosen nicht anders als bei uns.
Weiter geht's Richtung Lunch. Der Weg war schön eben mit einigen Steigungen, die mich aber noch nicht so viel Kraft kosteten. Aber das Trinken! Ewig das in sich Wasser rein geschütte und ständig einen Busch gesuche um es wieder los zu werden. So geht halt der Alltag eines Treckers in den Bergen des Himalaya auch vorbei.
Wir sind so bei 4000 Metern und langsam verschwindet auch die Vegetation und somit auch die Gelegenheiten sich zu erleichtern.
Nach dem Lunch eröffnet mir Bijay das wir nur noch eine Stunde bis zum Ziel laufen werden, woraus aber zwei werden, da mein ewiges pullern gehen und unser gequassel einfach nicht enden wollen. Warum auch, schließlich habe ich Urlaub.
Der Ort besteht nur aus zwei Lodgen, wir suchen uns eine aus, denn beide nehmen sich nicht viel. Kalte Zimmer, aber groß und sauber und natürlich kein heißes Wasser. Hab's doch geahnt ab jetzt brauche ich mir über Hygiene die nächsten zwei Tage keine Platte machen.
Meine Haare sehen aus als wäre ich in ein Ölfass gefallen, ich brauch eigentlich nicht zu kämmen, mal drüber und glatt streichen reicht aus.
Was solls!
Unsere russischen Freunde sind auch da und am Abend sitzen wir gemeinsam im Dinner Room, der NICHT beheizt ist und büffeln englisch mit dem einen und Deutsch mit dem anderen.
Draußen fallen leise ein paar Schneeflocken und ich habe alles angezogen was nur geht.
Unsere "Freunde" aus dem Nahen Osten sind auch da, die haben auch kein warmes Wasser, worüber ich mich heimlich freue. Ja ja ich weiß fies, aber so bin ich nun mal.
Bijay jagd uns noch einmal in die Kälte, ein paar Meter hoch gehen. Danke Mr. Rai nun habe ich Kopfschmerzen bekommen, denn ganzen Tag ging es gut, aber nu? Sind'se da. Welcomme
Good Bye Berge, die am nächsten Tag sich entschlossen hatten wieder hinter den Wolken zu verschwinden
Aufbruch: | September 2010 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Oktober 2010 |