Zurück nach Nepal ins Land der Berge und Götter
Über Stock und Stein ins Abenteuer hinein: Wieviel Moskito Stiche passen auf ein Bein?
.....um genau zu sein 13 Stiche
Was für eine Nacht! Raus aus dem Bett............. Moskitos jagen, Insektenschutz auf sprühen, rein ins Bett. Nach 20 Minuten das gleiche Spiel von vorn. Im Zimmer stinkt es wie in einem Chemie Labor, extrem penetrant nach Insektenschutz und trotzdem sind die kleinen Biester noch alle da. Wie machen die das?
Nachdem ich mich und meine Stiche versorgt habe gibt es erst einmal das wie immer leckere Frühstück.
Bevor wir losgehen warten wir lieber erst noch auf den Regen, auf den natürlich prompt Verlass ist und laufen los. Wäre ja sonst zu langweilig oder? Außerdem muss sich doch die Investition des Schirmes auch gelohnt haben.
Heute wollen wir bis nach Tal kommen. Also dürfen wir unterwegs mal weniger quasseln. Norbu, der meist voraus geht, schüttelt eh immer den Kopf wenn er sieht wie wir ankommen. In aller Gemächlichkeit und Ruhe. Einige, zum Beispiel ein Schweizer, rennen förmlich an uns vorbei. Immer auf der Jagd nach neuen Rekorden oder was weiß ich.
Ich bezweifle das sie nur annähernd das Trecking Erlebnis wie die "langsam" laufenden haben. Geht gar nicht!
Der Schweizer, den wir beide die Rennschnecke nennen ( weil Schweizer und schnell?), treffen wir bis Manang jeden Tag, er rennt und rennt und ist am Ende auch nicht eher da. Unterwegs erzählt er uns, er macht in Teppichen in Kathmandu und wollte bevor er wieder in die Schweiz rennt, nur mal schnell über den Thorang La. Keine Ahnung ob er es geschafft hat, denn ab Manang war er nicht wieder gesehen.
Vom letzten mal als wir am EBC waren weiß ich wie wichtig langsames Laufen ist. Dieses mal möchte ich nicht wieder mit einer wild hämmernden Birne die Bergwelt betrachten, so lassen wir uns Zeit.
Unterwegs sehen wir viele Affen............Hallo, ich meine richtige Affen, keine mit Stöcken und Treckingschuhen.
Eigentlich ist es für mich unfassbar, dass wir hier Affen in freier Natur sehen und in einigen Tagen in für mich großen Höhen sind, wo wir nichts mehr sehen, kein Baum, kaum ein Tier.
Abenteuer Himalaja eben.
Mittag haben wir in Chame gemacht, ich wollte mal wieder was für mich typisches. Bratkartoffeln mit Rührei, hat dann auch lecker geschmeckt. Nur wollte es am Abend wieder raus. Doch dazu später.
Weiter ging es nach Tal. Im Annapurna Gebiet wird leider eine Straße die bis Manang gehen ssoll gebaut. Da haben die Nepalesen nun so viele Probleme und was machen sie? Bauen eine Straße in mitten der schönsten Landschaften in der Welt. So richtig weiß ich auch nicht wem sie nutzen soll. Den Treckern, die dann gleich bis auf 3500m fahren können? Dann sind einige Hubschraubereinsätze mehr in Thorang Pedi vor programmiert. Einzig den Bewohnern von Manang würde es eventuell etwas nutzen. Aber die vielen kleinen schönen Guesthäuser unterwegs und deren Betreiber werden wohl dann keine Chance mehr haben und ihre Häuser schließen müssen.
Teilwiese läuft man auf der Seite wo die Straßenarbeiten statt finden.
Unterwegs mussten wir warten. Wir kommen so des Weges, da hüpft uns ein Männlein in die Quere und meinte wir müssen warten, gleich kommen paar Steine den Abhang runter gerollt.
Puhhhh und was für Brocken da kamen, wäre das kleine Männlein nicht gewesen, hätten die uns glatt überrollt.
Als ich weiter ging hatte ich ein mulmiges Gefühl, was ist wenn das nicht alles war, wenn einige Steine sich gelockert haben und Dank des noch immer anhaltenden Monsun, der alles rutschig macht, jetzt runter kommen.
Neeee, dass macht kein Spaß.
Wir laufen durch ein Riesen Areal wo es vor Marihuana Pflanzen nur so wimmelt. Ganz unbescholten stehen die da und sind wild gewachsen. Wehe dem der auf so was angewiesen ist. Ich allerdings ziehe mir ein Schokoriegel allemal vor, nach der Devise lieber Speck auf den Hüften als .........
In einem kleinen Guesthouse, wo wir einen Tee trinken und Keksemampfen, treffen wir ein paar Australier, mit denen wir dann fast immer wieder bis Muktinath aufeinander treffen.
Auch wen man keine Gruppenreise, so wie ich, gebucht hat ist es trotzdem wie ein gemeinsamer Ausflug. Ständig trifft man immer wieder in den verschiedenen Orten und Guesthäusern die gleichen Leute.
In Tal angekommen, es ist ein größerer Ort, suchen wir uns ein nettes Guesthouse. Ich trockne mal wieder Klamotten, die immer noch nass von der Busfahrt sind und trinke einen Tee, quassle etwas mit den Australiern die auch hier abgestiegen sind und nach dem Dinner geht es schlafen.
Nacht's, ich werde munter und mein Magen rebelliert. Ich kralle mir die Taschenlampe die immer griffbereit ist und lege einen Spurt Richtung Toilette hin. Die ist ausgerechnet in dieser Lodge weit ab vom Zimmer, draußen in der freien Natur. Ich bin oft auf diesem Platz diese Nacht, öfters als im Bett. Ich kämpfe mit der Rache Montezumas oder den Eiern vom Mittag, oder gegen was auch immer. Jedenfalls verliere ich den Kampf und gegen 4 Uhr am Morgen suche ich in der Dunkelheit des Zimmers verzweifelt meine Medikamente, nach etlichem fluchen finde ich es dann auch und fange mal mit Immodium an, da mir auch schlecht ist werfe ich gleich MCP Tropfen, die ich da verschreibungspflichtig "unter der Hand" bekommen habe ein. Gegen 5 Uhr schlafe ich dann auch wieder ein.
Aufbruch: | September 2010 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Oktober 2010 |