Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...
Thailand - der Norden: Tag 15: Nong Khai
26.11.2010
Nong Khai
Ein wirklich relaxter Tag in einem relaxten Städtchen!
Gegen 9 sind wir aufgestanden und haben bei uns im Garten des Guesthouses gefrühstückt. Der Inhaber, Mr. Somkiet, ist echt ne Wucht, soo freundlich und hilfsbereit haben wir selten jemanden erlebt. Es gab simpel Toast mit Marmelade und dazu einen echt leckeren Kaffee (sagt sogar Hendi als nicht Kaffee-Trinkerin). Ist wirklich eine Idylle hier, mitten in der Stadt, aber im Hinterhof stehen 7 kleine Bungalows inmitten einem echt schönen Garten und einem Open Air Restaurant, in dem es zumindest 2, 3 Sachen zum Frühstück, eine ansehliche Bibliothek und ein dickes, volles Guestbook gibt (dass hier zumeist Deutsche übernachten liegt wohl daran, das Guesthouse im Loose hochgelobt wird, zu Recht).
Nach'm Frühstück haben wir uns dann zu Fuß in die Stadt begeben und haben festgestellt, dass heute zumindest einiges mehr geöffnet hatte als gestern Abend. So auch der Thasadej-Markt, der direkt am Mekong liegt und eigentlich ein ganz stinknormaler Markt für die Einheimischen ist. Es gibt allerhand Alltagsgegenstände von Löffeln über Schuhe bis hin zu Samurai-Schwertern und (Schreckschuss?-) Waffen. Sehr angenehm war, dass einen hier keiner angequatscht hat, um einem was zu verkaufen, sondern man konnte in Ruhe gucken und machen. Da wir nun nicht wirklich viel Geschirr oder Sandwich-Maker gebrauchen konnten, ist lediglich eine Sonnenbrille für Marco rausgesprungen. Wir sind dann an der Uferpromende, an der erstaunlich wenig los war, bis auf ein paar Crêpe-Verkaufsstände, weitergelaufen, haben den Blick auf den Mekong und Laos genossen und sind zum nächsten Wat gelaufen, das eine riesige Buddha-Statue oben drauf hatte, zu der man hoch konnte (ohne Schuhe, wie immer). Das haben wir gemacht und hatten oben eine tolle Aussicht auf Fluss und Nachbarstaat.
Dann sind wir langsam wieder zurück geschlendert, haben uns unser Auto geschnappt und sind die nächsten Wats abgefahren. Es gibt nämlich mindestens 9 Stück hier in Nong Khai und wir haben uns zumindest die Bedeutendsten davon angesehen. Gibt ja sonst eigentlich keine großen Sehenswürdigkeiten. Zunächst ging's zu einem Tempel am Fluss, der gegenüber einer Stelle errichtet wurde, wo ein alter Chedi (Tempelturm) vor langer Zeit im Wasser versunken ist. Nur in der Trockenzeit, wenn der Flusspegel um 13m sinkt, wird die Spitze sichtbar und das wird dann hier groß gefeiert. Tatsächlich haben wir die Spitze, an der bunte Fahnen wedelten, im Wasser gesehen. Dann haben wir uns noch 2 weitere Wats angesehen, typische Wats eben. Hübsch, aber letztendlich gleicht einer dem anderen. Danach haben wir einen Abstecher zum Tesco Supermarkt gemacht, in der Hoffnung ein paar vernünftige Schuhe für Marco zu bekommen, da er seine in Singapore irgendwie durchgelatscht hat...Tja, dummerweise gibt's keine Asiaten mit Schuhgröße 46, Mission also gescheitert. Hendi hat sich dafür in einen Ford Fiesta in schönstem blau verguckt, die hier neu nur 10.000 Euro kosten. Marco hat ihr erklärt, dass Verschiffen und Zoll dann wohl auf dt. Kaufpreis kommen würden. Böööh - aber das blau war doch sooo schön.
Haben uns noch lecker dunkles Brot für morgen zum Frühstück gekauft mit Honig und Butter (weitaus besser als jeden Tag nur läppsches Toastbrot) und sind dann noch ein bisschen durch die Stadt gegurkt und haben Fotos gemacht. Es bestätigte sich, was wir schon überall gelesen haben und weswegen wir auch hier her gekommen sind - hier drehen sich die Uhren einfach viel langsamer, alles wird ganz gemütlich angegangen, was man heute nicht machen muss, das macht man eben morgen. Viel ist nicht los und das was los ist, das ist vollkommen stressfrei, easy, Verkehr läuft nur mit 30 km/h und keiner hupt oder regt sich auf und alle sitzen nur in irgendwelchen Garküchen oder Cafés rum. Ausländer sieht man eher selten und wenn, dann eher die Art von Ausländern, die schon länger hier mit ihren Thai-Frauen leben und ggf. ein Café, Restaurant oder ne Bäckerei ihr Eigen nennen. Backpacker-Szene gibt es, aber nur ganz minimal, der Ort ist noch recht unverdorben vom Tourismus, was echt angenehm ist. Man lebt halt einfach so vor sich hin. Nett!
Einen kurzen Abstecher zur Friendship-Bridge, der Brücke nach Laos, haben wir auch gemacht und mal geguckt, wie das dann morgen so abläuft. Viel schlauer sind wir nicht geworden, also lassen wir uns einfach mal überraschen.
Bei unserem Abstecher ins Mut Mee Guesthouse (DER INSTITUTION hier) haben wir gehört, dass es allabendliche Sunset-River-Cruises mit dem hauseigenen Boot gibt, und das für sagenhafte 2 Euro, das wollten wir uns doch nicht entgehen lassen. Also kurz umgezogen, mit Autan-Aura umgeben (weil Fluss = Wasser = viele Mücken = Meeega Malaria und Dengue-Fieber-Gefahr ) und losgezogen.
Am Pier des Mut Mee angekommen, wurden wir auch gleich von einer Deutschen angesprochen, ob wir denn auch die Sunset-Cruise machen würden. Gegen 17:00 Uhr bewegten wir uns denn auch zum Pier in der Hoffnung, dass dann die Runde losginge. Leider wurde uns höflich mitgeteilt, dass es heute etwas später losginge und wir eigentlich auch gar nicht mitkommen könnten, weil eine große Gruppe das ganze Boot gechartert hätte. Dumm, dumm. Da Asiaten jedoch die schöne Angewohnheit haben, nie wirklich nein zu sagen, wurden uns kurzum noch ein paar Plätze zugesichert. Bis zum Start dürften wir noch in der angeschlossenen Bar Platz nehmen. Hmm.. Da saßen wir nun. Die Sonne ging weiter und weiter unter und Marco fragte noch einmal nach, wann es denn so losginge und wie lange es denn so dauert? Die Antwort hieß, gegen 18:00 Uhr und dauert etwa eine Stunde. Okay..soweit so gut. Bis dahin war es noch etwas hin, also was macht der geneigte Stieler, er trinkt sich ein Weinchen mit Blick auf die untergehende Sonne. Das erhielten wir auch und die Wirkung nach einem Tag ohne jedes Essen und zu wenig zu trinken verfehlte seine Wirkung nicht. Angeheitert erträgt sich ein Sonnenunter OHNE versprochene Bootsfahrt auch besser. Nun ein Cocktail später und inzwischen schon halb 8 beschlossen wir dann doch, die Bar zu verlassen. Es war trotzdem schön. Wie wir mitbekamen war das Schiff tatsächlich gebucht, allerdings für eine größere Gruppe von Asiaten , die im Verlaufe des Abends keinesfalls den Pier verließen, sondern Asiens Volkssport Nummer eins frönten, KARAOKE. Uijuju..die können ja so gar nicht singen, aber Spaß hatten sie trotzdem. Wir waren leicht angetüdelt und verspürten ein größeres Hungergefühl. Hier kann man schon einmal vorab sagen: Sollte irgendwer einmal nach Nong Khai kommen, dann geht im Mut Mee Guesthouse zumindest am Abend essen. Es ist wunderbar gemütlich, man sitzt im idyllischen Garten mit Blick auf den Fluss und so ganz nebenbei schmeckt das Essen vorzüglich. Für uns gab es diesmal Massamam Curry, frisch gepressten Fruchtsaft und Gin Tonics. Die Cocktails sind ebenfalls toll, was sicherlich auch dem englischen Eigentümer Julian, der sich uns unheimlich charmant vorstellte, geschuldet ist.
Mit etwas vollem Bauch und schummrigem Kopf verabschiedeten wir uns Richtung Guesthouse und schlenderten (torkelten?) die Straße zurück. Sicherheitsbedenken gibt es im Übrigen überhaupt nicht. Wir fühlen uns wirklich sicher hier, so dass es auch kein Problem darstellt, dass Marco in der Dunkelheit noch einmal loszog, um etwas Geld zu holen.
Morgen früh geht's wieder etwas eher los und wir fahren bis zur Friendship Bridge kurz vor dem Kontrollpunkt für Laos. Wie uns die Hauptstadt Vientiane (Gesprochen: Wien Chan) gefallen hat, das schreiben wir dann morgen.
Derweil sitzen wir hier im Bungi, nebenher läuft der Fernseher, Marco ist bei Looney Tones hängen geblieben und kugelt sich vor Lachen im Bett herum. Einmal Kind, immer Kind! (Marco, der Coyote und das MiepMiep-Vieh sind aber auch zu lustig.)
Gute Nacht nach Deutschland.
H&M
König Bhumibol wird über alles vereehrt. Am 5. Dezember feiert er in Bangkok Geburtstag. Da simmer dabei...
Aufbruch: | 12.11.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2010 |
Vereinigte Arabische Emirate
Malaysia
Singapur
Laos