Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...
Bangkok: Tag 24: Bangkok
05.12.2010
Bangkok
Das Motto des Tages: "Long live his Majesty the King. Happy Birthday!" oder "One night in Bangkok..."
Ohje...Geht die Hetzerei schon wieder los. Nach einer viiiel zu kurzen Nacht hieß es um 5:45 Uhr aus der Kiste hüpfen und in den vorhandenen Trubel Chiang Mais stürzen. Wir hielten also ein wildfremdes großes Tuk Tuk an. Daumen raus und zack hielt auch schon ein Tuk Tuk. Das war schon besetzt, ich fragte, ob er zum Flughafen fährt und jupp, kein Ding für 100 THB. Marco schwang die Koffer ins Tuk Tuk und der raste schon los. Marco ganz perplex am Hinterherrennen und Hendi und die andere Insassin klopften wie die Wilden an die Rückwand des Sammeltaxis. Nach ein paar Metern durfte auch Marco auf der Rückbank Platz nehmen und die 3 km bis zum Flughafen vergingen wie im Flug. Dort angekommen hatten wir noch eine Menge Zeit, mit der wir nicht viel anfangen konnten, da der Airport für die zweitgrößte Stadt Thailands doch recht unterdimensioniert scheint und es kaum Abwechslung gibt.
Auch der Flug verlief glatt und uns packte beide jetzt schon die Sehnsucht, wieder zu kommen. Viel zu schnell wurde uns nun richtig klar: Das war es mit dem Urlaub. Blöd. Unser Vorhaben, in Bangkok dann den neuen Airport-Skytrain zu benutzen, scheiterte recht schnell an der Bequemlichkeit und wir nahmen uns ein Taxi direkt zum Hotel. Erstaunt stellten wir jedoch fest, dass die Fahrt mit dem Taxi im Endeffekt nicht nur bequemer sondern auch ähnlich günstig wie die Bahnverbindung ist. Mit 300 THB kamen wir sogar noch günstiger als normal weg. Da hat sich der Taxifahrer wohl selbst ein Ei gelegt. Normal sind rund 400 THB.
Wie auch schon am Ende unseres letzten Thailandbesuchs gönnten wir uns noch eine Übernachtung in einem schicken 5-Sterne-Hotel. Dieses Mal entschieden wir uns für das Lebua at the State Tower, das sehr markant in der Nähe des Flusses liegt. Dort angekommen wurden wir von vorn bis hinten total bepampert und verhätschelt. Der krasse Gegensatz zu den Tagen davor. Letztlich hätte es nur noch gefehlt, dass wir in unsere Suite in den 52. Stock getragen worden wären. Es war zwar erst 11 Uhr morgens, aber wir konnten dennoch schon einchecken. Unser Zimmer nannte sich Suite und war eigentlich vielmehr eine Wohnung, 66m², mit separatem Wohnzimmer und Sitzbereich, riesigem Bad und was schön war, ein Balkon. Der Ausblick ist einfach toll und hier erleben wir den Lärm, die Geschwindigkeit der Stadt von oben und können den vielen kleinen wuseligen Menschen, Autos und Tuk Tuks da unten zuschauen.
Nun hatten wir die Wahl - nix tun oder doch noch etwas von Bangkok mitnehmen. Die Sehenswürdigkeiten haben wir ja schon weitestgehend vor 2 Jahren besucht. Daher führte uns unser Weg einfach zu ein paar Märkten und wir stürzten uns noch einmal in das uuunglaubliche "Gefühl" Bangkok. Wir wissen nicht so recht, was es ist, denn eigentlich ist Bangkok architektonisch nicht sonderlich hübsch, dafür abwechslungsreich, schmutzig, laut, schrill und stickig, alles Dinge, die nicht positiv sind. Im Prinzip ist es einfach die Tatsache, dass man merkt, dass die Stadt lebt und zwar 24h rund um die Uhr. Hier gibt es jede Abwechslung, die man sich vorstellen kann und noch 20% mehr. Man muss das einfach mal selbst erleben. Wir finden es toll!
Natürlich durfte auch der Besuch der bekannten Shopping Mall MBK nicht fehlen. Gekauft haben wir gar nicht soo viel. Die Preise hier sind einfach schon deutlich höher also bspw. in Chiang Mai. Die Spielräume zum Handeln sind nicht sonderlich gut und dass die Mitarbeiter der einzelnen Stände und Geschäfte ganz gut leben, spiegelt sich in der Tatsache wieder, dass es die meisten gar nicht wirklich interessiert, wenn man sich deren Uhren, Hemden und und und anschaut. Das ist auf den typischen Night Bazaars anders. Nichtsdestotrotz sind aber am Ende doch noch einige nette Dinge zusammen gekommen, immerhin sind wir ja u.a. auch zum Shoppen noch mal nach Bangkok gekommen.
Nun haben wir heute den 5. Dezember. Das heißt, König Bhumibol feiert Geburtstag, seinen 83. Genau genommen bedeutet das, dass die eh schon hektische Stadt Bangkok fast Kopf steht. Überall wird liebevoll dekoriert, Garküchen schieben Sonderschichten und überhaupt scheint sich die absolute Ergebenheit gegenüber ihrem König auf jeden noch ein bisschen mehr positiv auszuwirken. Alle sind im Freudentaumel. So etwas kennt man von daheim überhaupt nicht. Uns wurde mindestens 5 mal von wildfremden, strahlenden Menschen erzählt "Today is the King's birthday!!" Grins, grins.
Ok. Wir sind da nun mitten drin und dachten uns, jupp, lass uns die Parade am Königspalast anschauen. Problem! Der ist echt eine Ecke weg und dummerweise mit den eigentlich guten Öffis (Skytrain) nicht wirklich erreichbar. Da gibt es ja immerhin noch einen Fluss durch die Stadt, den Chao Phraya. Auf dem verkehren Linienschiffe und wir hätten direkt bis zum Palast fahren können. Ja, wir hätten! Am Pier erklärte man uns, it's the Kings Birthday [okay soweit so gut, das wussten wir ja nun schon]. Tomorrow boats. [Murks] Ähmm....Na toll. Da ist ja dann auch die Parade vorbei. Kurzerhand schnappten wir uns, mangels Alternativen, ein Tuk Tuk und legten stolze 200 THB für die Strecke hin. Normal sind vielleicht 100 THB, wenn überhaupt, ist dann wohl Ausnahmezustandsaufschlag. Die Fahrt an sich war aber schon ein Erlebnis und auch das sollte jeder einmal mitmachen. Eigentlich ist man ständig dabei zwischen Aufatmen und Herzstillstand hin und her zu switchen. Manchmal half auch einfach Augen zu machen. Die Dinger sind schaukelig, irrrre laut, super wendig, was die Fahrer dann auch dazu verleitet, mittelschwere Harakiri-Aktionen zu starten. Der Abschnitt durch Chinatown war aber toll. Ist eine komplett andere Welt innerhalb dieser riesen Metropole.
Zielgenau wurden wir am Palast "rausgeschmissen" und wir wunderten uns. Wieso tragen hier bitteschön alle rosa Shirts und Blusen??? Ist die königliche Farbe nicht Gelb? Die Paradestraße war gesäumt von rosa Klamotten und hin und wieder gab es diverse Grüppchen, wie die Pfadfinder, eine Blaskapelle usw. Am Straßenrand hatte sich eine ca 2km lange Fressmeile gebildet. Jeder, der konnte, bruzzelte und kochte so gut und so viel er konnte. Ein Meer an Gerüchen. Wir hatten eigentlich gehofft, dass der König idealerweise in einem offenen Auto die Straße entlang fährt und wir ihn einmal live zu Gesicht bekommen. Im Fernsehen erfuhren wir später, dass die offizielle Feier schon am Nachmittag stattfand, samt Autokorso, aber ohne König drin, denn der residiert gerade im Krankenhaus. Egal, uns hat die unglaubliche Begeisterung, die eine ganze Stadt eint, ebenso in unseren Bann gezogen.
So richtig wussten wir ja auch gar nicht, was denn eigentlich passieren soll, wir kannten weder Programm noch zeitlichen Ablauf, hatten nur immer mal wieder was von Feuerwerk gehört. Lustig war, dass uns irgendwann mal ein anderer Tourist ansprach "Hey guys, do you know what is going on here?" Wir nur "We have nooo idea, but it's the Kings's Birthday." Grins.
Also sind wir alle ganz brav den Menschenmassen gefolgt. Ganz plötzlich standen dann alle auf, formierten sich und kurze Zeit später setzte sich der ganze Tross in Gang. Wir MITTEN DRIN. Irgendwann wurde es uns jedoch zu viel. Da wir das Temperament der Asiaten etwas unterschätzt hatten, wurde es uns dann doch klar zu voll und wir verließen das Geschiebe und Gedränge und fassten den Entschluss, nun wieder heim zu fahren und von unserer Terrasse aus oder noch besser, wenn wir es schaffen, von der Skybar des Hotels, das angekündigte Feuerwerk zu bestaunen. Das Tuk Tuk, das wir nun auf 150 THB runterhandeln konnten, brachte uns durch die verstopften Straßen sicher, aber wieder recht aufregend, zurück ins Hotel. Aber ach...5min vor unserer Ankunft sahen wir im Hintergrund das Feuerwerk. So ein Pech aber auch. Was soll's, das Feuerwerk dauerte zum Glück eine ganze Weile und so konnten wir zumindest noch ein paar Ausläufer davon von unserem Balkon aus sehen und private Feuerwerke gab es dann auch noch ne Menge.
In aller Ruhe zogen wir uns um, verfolgten im Fernsehen, was eigentlich passierte, machten uns ein wenig hübsch (und holten die extra dafür eingesteckten schicken Sachen von ganz unten aus'm Koffer) und fuhren dann die restlichen 10 Etagen nach oben. Dort gibt es die sogenannte Scirocco Skybar. Eine Open-Air-Bar, die scheinbar frei im nächtlichen Himmel schwebt. Dazu ist sie schick illuminiert, so zumindest die Prospektbilder. Es wäre sicherlich auch so gewesen, wenn sich an der Bar keine Menschentraube, beinahe ausnahmslos Deutsche, befunden hätte. Wir sind trotzdem hin, haben uns einen Singapore Sling (auf den wir damals in Singapore verzichtet haben) bestellt und dann die Aussicht genossen. Leider durften wir so gut wie keine Fotos von der Skybar an sich machen, zumindest wurden wir vom zahlreich herumstehenden Personal immer wieder zurechtgewiesen, dies bitte sein zu lassen. Warum nur? Ist uns nicht ganz klar. Fazit. Die Skybar ist sicherlich schon nett, allerdings nur bei weniger Andrang.
So blieb es bei dem einen Cocktail und wir gingen ins Zimmer, um unsere müden Häupter in das außerordentlich flauschige, riesige, bequeme, wunderbare Bett zu betten, nachdem nochmals ausgiebig die Aussicht genossen wurde.
Bis morgen, unserem letzten Tag in Thailand. Schnief.
Liebe Grüße
H&M
Blick von unserem Balkon in der 52. Etage des Lebua-Hotels
Endlich wieder Bangkok: Laut, schnell, dreckig, chaotisch...aber absolut liebenswert
Skytrain
Long live the King! Bhumibol ist überall präsent, auch hier vor dieser (sehr exklusiven) Shoppig Mall
Juhuu - shoppen im MBK
Eine Tuk Tuk Fahrt die ist lustig, eine Tuk Tuk Fahrt die ist schön...
Königspalast und Fahnen, Fahnen überall im Land
Die pinke Fraktion wartet auf die Parade zu Ehren Bhumibols
Überall wurde gebrutzelt...
...und gegessen
Mönche und Pfadfinder durften nicht fehlen
Vor dem Königspalast - gespanntes Warten
Die Sonne ging postkartenmäßig unter...
...und der Königspalast erstrahlte.
Feuerwerk. Long live the King!
Bangkok von oben...
...mit 2 Cocktails in der Hand
Ganz oben auf dem Lebua-Hotel gibt es eine Bar namens Destille...
...sowie die fast frei schwebende Scirocco Sky Bar
Und nochmal der Blick von unserem Balkon
Aufbruch: | 12.11.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2010 |
Vereinigte Arabische Emirate
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Laos