Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...

Reisezeit: November / Dezember 2010  |  von H & M

Thailand - der Norden: Tag 19: Fahrt nach Lampang

30.11.2010

Loei - Lampang

Nach dem Vorgeschmack von gestern legten wir heute fahrtechnisch so richtig los. Insgesamt waren rund 550 km zu bewältigen. Das klingt nicht viel. In Deutschland ist das etwa Berlin - München in rund 5 ½ h. In Thailand, hier sind wir fast nurLandstraße gefahren, sind daraus satte 10 h geworden (Abfahrt 8 Uhr, Ankunft 18 Uhr, kleine Besichtigungsstopps unterwegs). Dementsprechend platt sind wir nun auch.

Ein Frühstück nahmen wir heute gar nicht erst zu uns. Das wollten wir bei Gelegenheit irgendwo futtern, wo es was zu sehen gibt. Die Brötchen vom dt. Bäcker aus Nong Khai waren noch frisch, fehlte noch etwas Aufstrich und Butter und etwas zu Trinken und fertig ist das Selbts-Verpfleger-Frühstück. Die Fahrt begann Punkt 8 Uhr und so tuckerten wir los. Mehr als 90 km/h auf der Landstraße ist einfach nicht drin und auch nicht erlaubt. Dafür gab es heute es viele Kurven, da rein ins Gebirge, raus aus dem Gebirge, wieder rein ins nächste Gebirge und auch wieder raus. Da wurde die Fahrt zumindest nicht langweilig und Hendi konnte vor lauter Schaukelei auch gar nicht schlafen. Dafür äußerte sie dann gegen Nachmittag ständig "Mir ist laaaangweilig...wann simmer denn da???"
Auf dem Weg nach Dan Sai und schon mitten in den Bergen deutete uns ein Schild einen Scenic Point an, den wir kurzerhand ansteuerten. Es lohnte sich, da wir von hier oben einen tollen Ausblick genießen konnten. Auch wenn es so frisch war, dass wir beide unsere Jacken anziehen mussten, frühstückten wir in aller Ruhe und schauten in die Ferne. Unnötig zu sagen, dass kein Mensch weit und breit zu sehen war. Lediglich auf dem Weg zu dem Aussichtspunkt sind uns Unmengen an Weihnachtssternplantagen aufgefallen. Die Pflanzen blühten alle und ergaben ein riesiges rot-grünes Meer. Jetzt wissen wir also, wo Weihnachtssterne herkommen.

Auf der Weiterfahrt passierten wir noch weitere unzählige Blumenplantage, die fast alle gelb blühten. Da zur Zeit fast jedes Örtchen farbenfroh mit Fahnen geschmückt wird, zu Ehren des königlichen Geburtstags am 5. Dezember, vermuten wir einfach einmal, dass die Farbe Gelb auch bei Blumen sehr gefragt sein wird, da sie die Königsfamilie repräsentiert.

Der nächste Wegabschnitt führte uns nach Phitsanulok (gesprochen: Pisanulo, das fanden wir irgendwie lustig). Die einzig sehenswerte Attraktion sind die beiden Tempel und Chedi der Stadt, die den zweitbedeutendsten und zweitverehrtesten Buddha ganz Thailands beherbergen. Der andere ist der Smaragdbuddha, den wir uns vor 2 Jahren bereits in Bangkok angesehen haben. Also wollten wir den hier sehen, wenn der so bedeutend ist. Dementsprechend viele Gläubige waren hier anwesend. Ihre absolute Hingabe und ihre Rituale, angefangen vom Schuhe ausziehen, dem Hinknien und nur noch auf Knien rutschen, bis hin zu mehr maligem "Anbeten" in Begleitung eines rasselförmigen Instrumentes machten das Beobachten der Menschen sehr interessant. Der Buddha war auch ganz hübsch, aber irgendwie sehen die ja alle gleich aus. Sonst gefiel uns die Stadt nicht so gut. Zugegebenermaßen hatten wir auch nicht viel Zeit und einige wenige Zwischenstopps wollten wir doch planmäßig einlegen. So fuhren wir wieder etwa 100km nord-westlicher, um dem in Si Satchanalai gelegenen Historical Park einen Besuch abzustatten. Dazu ist zu sagen, dass der Park bzw. die in dem Park gelegenen alte Ruinenstadt die Schwesternstadt des in Sukhothai ansässigen Historical Parks ist. Das heißt, beide Städte existierten in sehr ähnlicher Bauweise schon damals nebeneinander. Sukhothai haben wir ja auch vor 2 Jahren schon gesehen (heute schließt sich der Kreis irgendwie), wer nochmal Bilder gucken will, die gibt's hier: https://www.umdiewelt.de/Asien/Suedostasien/Thailand/Reisebericht-4010/Kapitel-22.html

In Sukhothai ist noch bedeutend mehr erhalten und man kann sich besser vorstellen, was das damals alles mal war. Der Vorteil in Si Satchanalai ist, dass wir mit dem Auto hindurch fahren konnten, was den Zeitaufwand enorm verkürzte. Bei einem Fotostopp ging Hendi forsch auf einen Tempel zu mitten durchs frisch gemähte Gras, um plötzlich wie angewurzelt stehen zu bleiben. Sie hatte keine 2m entfernt eine Schlange vor sich. Nun war das nicht so ein Mega Kawanztmann, wie aus dem Kino, so armdick und 10m lang, sondern eher das ganze Gegenteil. Wenn die so dick wie der kleine Finger (allerdings von Marco) und 40cm lang war, ist das wohl realistisch. Aber schon bei den Menschen zeigt sich ja, die kleinsten sind immer noch die schlimmsten. Also haben wir das Tier schon fasziniert betrachtet, wie es flink und elegant durchs Gras glitt, aber Abstand wahrten wir. Ab sofort sollte Marco Hendi durch die Gegend tragen, obwohl er doch hier derjenige mit der Angst vor den Viechern ist.
Ok. Die Fahrt ging weiter, die Straßen wurden schmaler, kurviger und Marco fand Gefallen daran, die Bergstraßen mit allem was unser Auto hatte, hoch zu prügeln. Bei 102PS und knapp 2 Tonnen Gewicht ist das eine Herausforderung, vor allem was das Geschalte angeht. Mit links ist man das ja nicht so gewohnt und so musste unterwegs auch öfters mal lautstark der Rückwärtsgang herhalten. Lustig ist, dass wir jedes Mal, wenn wir irgendwo abbiegen, erst einmal die Scheibe gewischt kriegen (weil der Blinker hier auch auf der anderen Seite ist, was sich Marco einfach nicht merken kann).

Der Abend dämmerte langsam, wir fuhren auf unserer schönen einsamen Bergstraße romantisch Richtung Sonnenuntergang, die in einem tiefroten Feuerball hinter den Bergen unterging und so trudelten wir schon im Dunklen in Lampang ein. Wir fanden das Riverside-Guesthouse recht schnell und waren echt froh, dass wir es geschafft hatten. So ne weite Autofahrt schlaucht doch ganz schön. Beim Check-In stellte sich dann heraus, dass wir angeblich das Zimmer telefonisch hätten rückbestätigen sollen. Das hatte als Konsequenz, dass wir das reservierte Zimmer nun nicht bekamen und ein beinahe doppelt so teures Familienzimmer, weil es das einzig noch freie Zimmer war, aufgedrückt bekamen, leider auch noch ohne Riverview. Wir waren bedient und tranken noch vor dem Auspacken ein Frust-Bierchen.

Letztlich mussten wir den Stress der Fahrt nur ein wenig sacken lassen, denn eigentlich ist dieses Guesthouse ein wirklich schönes Fleckchen Erde. Mehrere alte Teakholz-Häuser im alten Thai-Stil, super liebevoll dekoriert und gepflegt, in einer wunderschönen Gartenanlage direkt am Fluss, und die Zimmer sind auch ordentlich. Die Besitzerin ist eine Europäerin mit belgisch-italienischen Wurzeln und heißt Lorenza. Ihr bevorzugtes Hobby sind überdimensionierte Geländewagen, von denen gleich drei im Innenhof stehen. Neben dem Guesthouse besitzt sie zusammen mit ihrem thailändischen Mann eine Straßenecke weiter noch ein recht großes Restaurant ebenfalls direkt am Fluss mit Live-Band, wo sie von Thaiküche bis Pizza jede Menge anbietet. Unser Menü stellte sich aus je 2 Cocktails, einem burmesischen Curry für Marco und einer Kokosnuss-Variante eines Currys für Hendi dar. Abgeschlossen wurde das Ganze von einem Stückchen Cheesecake mit Blaubeeren. Alles in allem 15 EUR. Für Thaiverhältnisse Luxus, für Europäer mehr als fair. Einen kleinen Verdauungsspaziergang durch die Stadt benötigten wir noch und so ging es zum Nachtmarkt, der wiederum eher die thailändisch authentische Variante war, also keine Plagiate und kein Tourikram, sondern normale Klamotten und vor allem Essen. Wir kosteten noch eine Art Crêpes und ernteten wiederum für unser Interesse ein mehr als freundliches Lächeln, der Crêpes-Verkäuferin. Eine kleine Rast legten wir noch einem zentralen Platz ein, der der Jugend als Übungsareal für Breakdance dient. Die Jungs müssen schon noch üben, aber manche Sachen sahen recht ansehnlich aus. Scheint in Asien allgemein eine große Sache zu sein. Zumindest in der Öffentlichkeit sieht man Breaker in Europa nie.

Jetzt schreibe ich hier den Bericht noch fix zu Ende, Hendi schläft schon, denn morgen heißt es schon wieder früh raus. Auf unserer Fahrt nach Pai wollen wir noch im Elefantencamp Halt machen, die Elefanten baden schon gegen 9:45 Uhr und da müssen wir dort sein. Also drückt uns die Daumen, dass wir aus den Federn kommen.

Liebe Grüße...

H&M

Frühstück mit Aussicht

Frühstück mit Aussicht

Doch ganz gut in den Bergen mit nem 4x4

Doch ganz gut in den Bergen mit nem 4x4

EIn Meer an Weihnachtssternen

EIn Meer an Weihnachtssternen

Plantagen mit irre vielen gelben Blumen

Plantagen mit irre vielen gelben Blumen

Einer der beudeutensten Buddhas des Landes

Einer der beudeutensten Buddhas des Landes

Ein Mönch saß quasi als "Beschützer" neben dem Buddha und blickte auf die Gläubigen hinunter

Ein Mönch saß quasi als "Beschützer" neben dem Buddha und blickte auf die Gläubigen hinunter

Die Kopie des Sukhothai Historical Parks. Echt ist aber trotzdem alles.

Die Kopie des Sukhothai Historical Parks. Echt ist aber trotzdem alles.

Hier stehen auch ne Menge Säulen und Tempe, aber nicht so gut erhalten.

Hier stehen auch ne Menge Säulen und Tempe, aber nicht so gut erhalten.

Wenn das mal gut geht?

Wenn das mal gut geht?

The Riverside Guesthouse in Lampang...

The Riverside Guesthouse in Lampang...

...gediegenes Ambiente und viel Liebe zum Detail.

...gediegenes Ambiente und viel Liebe zum Detail.

Einfach nur schön beleuchtet die Brücke

Einfach nur schön beleuchtet die Brücke

Unser Haus-Gecko. Der ist wirklich echt und etwa 20cm groß. Hilft gegen Mücken so ein Tierchen.

Unser Haus-Gecko. Der ist wirklich echt und etwa 20cm groß. Hilft gegen Mücken so ein Tierchen.

© H & M, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...und wir erzählen Euch von unserer Hochzeitsreise, die uns zurück nach Südostasien führt!
Details:
Aufbruch: 12.11.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 07.12.2010
Reiseziele: Thailand
Vereinigte Arabische Emirate
Malaysia
Singapur
Laos
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.