Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...
Vereinigte Arabische Emirate: Tag 2: Dubai
13.11.2010 DUBAI - STOPOVER
Gähhn...und guten Morgen. Es war noch eine Rechnung zu begleichen. Dämliches Auto umparken. Das hat Marco fix erledigt und sich dann noch einmal ein halbe Stunde aufs Ohr gehauen. Hendi schlief in seeliger Friedlichkeit. Gegen 08:30 Uhr klingelte dann der Wecker gnadenlos und wir quälten uns nach nur 4 Stunden Schlaf mühsam aus dem Bett - es gab schließlich viel zu entdecken. Ich, Marco, muss hier einmal zugeben, dass ich manchmal ne echte Pflaume bin. Wir haben extra von daheim Tickets gebucht, um auf das höchste Gebäude zu gelangen und ich drucke den Schriebs nicht aus. Grrr.. zu doof. Also ging noch mehr Zeit drauf, um die Tickets auch noch kostenpflichtig in der Lobby zu drucken. Was solls. Aber immerhin haben wir so "nur" 100 AED (ca. 20 Euro) anstatt satte 400 AED pro Nase gezahlt.
Es ging also los mit Dubai. Die Luft war drückend, aber gerade noch erträglich. Schätze so zirka 30 Grad. Etwas ausgeschlafener, im Hellen und mit einer Straßenkarte bewaffnet, ließ sich der Verkehr eigentlich ganz gut bewältigen. Erstes Ziel, kaaaum zu glauben, weils jeder macht, war natürlich Burj Al Arab, dieses Luxushotel in Segelform. Leider konnte man schon sehen, dass die Sicht heute nicht besonders gut sein würde. Es lag ein eigenartiger Dunst über der Stadt. Bereits die Fahrt zum Aushängeschild Dubais zeigte uns deutlich an, dieser Tag würde etwas Besonderes haben. Vorbei an der überwältigenden Skyline Dubais, Moscheen, arabischen palastartigen Wohnhäusern, inmitten unglaublich vieler, nobler Autos staunten wir uns bis zum Hotel. Dort angekommen staunten wir noch mehr, als wir einen öffentlichen Strand mit vielen Badegästen entdeckten, die so gar nicht verhüllt umher liefen. Das Burj Al Arab ist, wie soll man es sagen, umwerfen, stilvoll, einzigartig, schon von außen luxuriös. Die Superlative müssten neu erfunden werden. Nach einem kurzen Fotostopp erinnerte uns die Uhr daran, dass wir in einer Stunde auf dem nächsten Superlativ stehen würden, nämlich At the Top - Burj Khalifa (auch bekannt als Burj Dubai). Die direkt angeschlossene Dubai Mall ist ebenfalls die größte der Welt, was schon eher unspektakulär wirkt, da in Dubai irgendwie alles nur Nummer Eins sein muss. Jedenfalls hatten wir Glück, denn das Parkhaus war umsonst und die Anmeldung beim Burj Khalifa mit dem Online-Ticket verlief reibungslos. Es wurde spannend. Wir würden in wenigen Sekunden mit dem schnellsten, höchsten und im Nachhinein wohl "entertaintesten" Fahrstuhl fahren, den es gibt. In nur 1 Minute überwindet man 124 Stockwerk in völliger Dunkelheit untermalt mit unglaublichen Lichtilluminationen und Musik, die immer spannender und man selber immer aufgeregter wird. Irre. Oben angekommen hatten wir beide das Gefühl man stünde irgendwie über allem und zwar um Einiges. Die Aussichtsplattform liegt leider "nur" auf ¾ der gesamten Höhe, was bei 820m!!! Gesamthöhe immer noch respektable 600m ergibt. Die zahlreichen Wolkenkratzer ringsrum wirken wie kleine Häuschen. Wie gesagt, es fehlt uns hier noch ein Superlativ. An klaren Tagen kann man mehr als 100km weit schauen. Wir hatten leider kein solches Glück. Trotzdem ein unvergesslicher Blick über Dubai.
Wieder unten angekommen, bewunderten wir die Architektur des Gebäudes fast ehrwürdig. Danach ging es wieder Richtung Burj Al Arab und noch etwas weiter. Die nächsten Anlaufpunkte waren "The Palm Jumeirah" und das an der Spitze liegende Hotel "Atlantis". Hier lohnt der Einwurf, dass man sich Dubai irgendwie viel kleiner vorstellt als es ist und wir waren echt froh, ein Auto gemietet zu haben. Die Palmeninsel ist bis auf die Seitenwedel komplett offen zu befahren und ebenfalls vieel größer als gedacht. Da fährt sogar eine 6-spurige Autobahn plus ein Skytrain bis zur Spitze. Das Hotel ist architektonisch durchaus beeindruckend und eben durch seine Lage sehr markant. Hier haben wir auch das erste Mal bewusst die Kultur vieler Einheimischer wahrgenommen. Viele Männer schreiten quasi voran und haben sehr oft bis zu vier komplett verhüllte Frauen, die brav hinterher trotten. Die Emiratis sind so gekleidet wie die Saudis, langer weißer Umhang mit weißem oder rot/weißem Tuch und so' n schwarzes Ding drumrum gewickelt. Wir fragen uns immernoch, ob und was die eigentlich so drunter haben als Mann (auch Marco's Inspektionsauftrag auf der Toilette verlief leider ergebnislos...). Ungewöhnlich, aber doch interessant.
Nach diesem kurzen Abstecher auf The Palm ging´s in die angeblich drittgrößte Shopping Mall der Welt, nämlich die Mall of Emirates. Direkt angeschlossen sind ein Kempinsiki Hotel UND eine knapp 500m lange Skihalle, die wir uns nach langem Hin und Her dann doch nur durchs Glas anschauten. Es hat schon sehr in den Fingern bzw. Füßen gekribbelt, mal eben einfach so die Skisaison einzuläuten. Aber da wir leider nur einen Tag in Dubai haben, war uns anderes doch erstmal wichtiger. Aber ne coole Sache ist das schon mit der Skihalle, die erstaunlicherweise auch durchaus steile Abschnitte hat! Na und die Emiratis sind alle ganz heiß drauf, die stehen an der Scheibe, drücken sich die Nase platt und staunen und die verschleierten Frauen stapfen mit ihren kleinen Kiddies an der Hand durch den Schnee. Gekauft haben wir sonst eigentlich nichts in der Mall, obwohl man sich dort sicher Tage aufhalten könnte. Das alleinige Hindurchschlendern ist schon spannend und das sagt Marco als Shoppingmuffel. Hendi war schwer begeistert, sie all ihre Lieblingsläden aus Amerika und Frankreich wiedergefundenhat...Die haben sich einfach aus jedem Land der Welt die besten Läden geschnappt und dort unter einem Dach vereinigt. Interessantes Konzept.
In den beiden Malls haben wir zugegebenermaßen etwas zu viel Zeit verplempert, so dass wir erst bei Dunkelheit im alten Dubai mit dem Auto ankamen. Es ist unglaublich, wie eng in dieser Stadt die Gegensätze sind, von absoluter High-End-Architektur bis hin zur ursprünglichsten Behausung der hiesigen Fischer ist alles zu finden. Auf Empfehlung unseres Reiseführers (Marco Polo) setzten wir mit einem der typischen Boote, einer Abra, fast für lau über den Dubai Creek über zum anderen Ufer, an dem uns der Old Souk erwartete. Im Prinzip ist es nichts anderes als ein kleines Areal, das sich in Gewürzmarkt, altem Handelsmarkt und Gold- und Schmuckmarkt zusammensetzt, aber in seiner Vielfalt und den verschiedenen Aromen von orientalischen Düften und v.a. der alten arabischen Architektur mit den Windtürmen besticht. Als dann auch noch der Muezzin zum Gebet rief mit seinem Singsang, wurden wir vollkommen in die arabische Welt eingelullt, war irgendwie mal was ganz anderes für uns. Aber durchaus interessant und empfehlenswert.
Nun gab es noch zwei Ziele, die auf unserer "to do" Liste standen. 1.) Das Burj Al Arab bei Nacht mit seinen wechselnden Farbgebungen. Zwei Worte reichen hierfür: Einfach wunderschön. Man sitzt am Strand, hört das leise Plätschern der Wellen, sieht die Lampen von Booten vorbeiziehen, den bunt angestrahlten Burj al Arab und überall im Dunkeln sitzen sie, die emiratischen Pärchen...Und 2.) hatten uns schon Arno und die Morgencrew von 104.6 RTL darauf hingewiesen, dass man die Wasserspiele am Burj Khalifa unbedingt gesehen haben sollte. Also wieder dorthin zurück. Wir setzten nicht zuu viele Erwartungen darauf. Diese wurden dann aber mehr als nur übertroffen. Die Empfehlung ist gerechtfertigt. Man kann es kaum beschreiben. Letztlich wurde direkt innerhalb des kleinen künstlichen Sees vor dem Turm ein Wasserfeuerwerk entfacht. Eine unglaublich schöne Mischung aus Feuerwerk, Wasserfontainen und Musik vor gigantischer Kulisses des höchsten Gebäudes der Welt. Deswegen auch wirklich gut besucht. Ist aber auch echt ein Muss.
Bei der Suche nach der Toilette stolperten wir praktisch über ein weiteres Highlight der Dubai Mall, das integrierte Aquarium oder vielmehr der Tunnel, der einen praktisch durch das Aquarium führt. Unnötig zu sagen, dass auch das der mit Abstand größte Plexiglasbau der Welt ist. Wir hatten uns inzwischen daran gewöhnt, dass in Dubai irgendwie alles das Größte, Tollste, Beste ist und im Guinessbuch der Rekorde steht.
Wir sind nun schon, mit kurzer Schlafunterbrechung seit mehr als einem Tag wach und es fühlt sich noch erstaunlich i.O. an. Die Aussicht auf das noch Kommende ist jedoch hart. Wir tuckerten nämlich jetzt zum Flugplatz, übergaben das Auto und checkten ein. Die eher unbequemen Sitze am Flughafen ließen uns leider nicht die Gelegenheit zur einer Runde Schlaf, immerhin hatten wir ja 4h Aufenthalt. Die Shoppingmöglichkeiten auf dem Flughafen sind zwar immens, aber da waren wir durch die Malls in der Stadt wohl schon etwas übersättigt. Also hieß es 4 Stunden dumm rumsitzen und warten und Leute gucken und vielleicht kommen wir ja im Flugzeug nachher ein bißchen zum Schlafen... sind immerhin wieder 6h Flug. Und morgen geht's dann ja ohne Pause auch schon in Kuala Lumpur weiter.
Bis später dann, H&M
Aufbruch: | 12.11.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2010 |
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