Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...
Thailand - der Norden: Tag 20: Fahrt nach Pai
01.12.2010
Pai
Heute war es nun soweit. Es ging in unseren erklärten Lieblingsort Thailands, nach Pai (gesprochen: Bhei). Von unserem Ziel trennten uns nur ca. 250km, also kein Hit. Es dauerte trotzdem wieder bis 17 Uhr, bis wir unser Guesthouse erreichten.
...Am Vormittag verließen wir Lampang und das Riverside Guesthouse mit überrascht positiven Eindrücken. Die Stadt ist noch weitestgehend unverdorben und wer das wahre Thaileben kennen lernen mag, der kann das in dieser Stadt gut tun. Das Guesthouse punktet allein schon durch seine Lage am Fluss und ist zudem wirklich liebevoll eingerichtet. Das haben wir heute früh noch viel besser als gestern in der Dunkelheit gesehen. Es gab einen frischen Fruchtsaft und eine leckeres Müsli, mit frischen Früchten und Joghurt. Ein typisches Frühstück, wie daheim, passt hier eigentlich auch nicht, da man durch die Hitze recht schnell träge werden würde.
Wir packten erneut unser Auto und ab ging die Post zum Lampanger Bahnhof. Dieser ist angeblich in typisch deutscher Fachwerktechnik gebaut. Im Endeffekt ist er schön anzuschauen, kein wirkliches Fachwerkhaus, aber eine tolle alte Lock mit Tender steht davor. Der nächste Stopp hieß Elefant Conservation Center auf halber Strecke Lampang nach Chiang Mai. Wie gestern geschrieben, werden die Tiere dort jeden Tag gegen 9:45 Uhr ins kühlende Nass geschickt, was sicher lustig werden würde. Wir erreichten die "Showeinlage" gerade noch pünktlich. Die Fantis, die egal ob groß oder klein, einfach nur tolle Tiere sind, haben uns mit Getröte empfangen. Eine kleinere Reisegruppe, die im Übrigen auch in unserem Guesthouse nächtigte, war auch schon da. Wir konnten die Tiere streicheln, anfassen und mit ihnen spielen. Zumindest waren die kleinen Fantis voll verspielt und tätschelten überall mit ihren Rüsseln rum. Zu knuffig. Dann wurden die Tiere zur Wasserstelle gebeten, also nix mit Gewalt oder so, und sie badeten, tuteten und bliesen Wasser aus den Rüsseln, dass es einfach Spaß machte zuzuschauen. Marco bekam als Dank eine ganze Ladung Wasser aus dem Rüssel eines Fantis ab. Da stand er nun da, wie ein begossener Pudel und lachte aber dazu.
Kurz darauf kamen die Dickhäuter wieder aus dem Wasser und boten uns dann eine Show, in der uns gezeigt wurde, wie die Tiere im Arbeitsalltag eingesetzt und trainiert werden. In Thailand gehörten Arbeitselefanten jahrhundertelang ganz selbstverständlich zum Leben dazu, v.a. in der Forstwirtschaft. Sehr beeindruckend und unglaublich erstaunlich, wie lernfähig und intelligent sie sind. Natürlich gehört auch ein wenig Show dazu, um ein paar THB einzusammeln und so zeichneten drei der begabtesten Elefanten jeweils ein Bild. Dazu steckte Ihnen der Pfleger einen Pinsel in den Rüssel und sie malerten drauf los. Unglaublich und wir waren so fasziniert, dass wir auf der Stelle erlegen waren und ein Bild kauften Hier weiß man wenigstens, dass die Gelder gut angelegt sind, denn es gibt hier nicht nur die Showelefanten. In diesem Conservation Center werden die Tiere auf den Arbeitsalltag vorbereitet und viel wichtiger, arbeitslose und kranke Tiere gepflegt, wovon wir uns auch überzeugen konnten. Hier geht es wirklich noch um Tier- und Artenschutz. Wir sahen zum Beispiel Elefanten, die ziemlich deformierte Gliedmaßen hatten und in freier Wildbahn nicht eine Minute überleben könnten. Hier dürfen sie leben, bekommen eine Art Physiotherapie und werden liebevoll versorgt. Wirklich eine tolle Einrichtung, seiner Art auch die Einzige in Thailand, auf einem riesigen Gelände, auf dem sich die Elefanten gut austoben können. Auf einen Elefantenritt haben wir jedoch verzichtet, da es hier nur auf so einem albernen Sitz möglich war. Wir wissen ja, dass man in Pai auch direkt auf dem Elefantenrücken sitzend reiten kann, also heben wir uns das noch auf.
Etwa 2,5h später verließen wir den Park schweren Herzens und rauschten nach Chiang Mai weiter. Dort deckten wir uns mit Benzin und im Carrefour mit Keksen und ein oder zwei Bierchen ein. Ist immer ein Erlebnis, im Ausland in solche Mega-Supermärkte zu gehen, da sieht man mal all die exotischen Dinge, die hier zum Alltag gehören. Aber auch Auswanderer werden zumindest in Chiang Mai nix vermissen, Lebensmittel aus aller Welt.
Nun begann die Kurbelei für Marco. Nach der Abzweigung von Highway No. 11 auf die berühmte 1095 hieß es lenken, schalten, Vollgas, sonst rollste rückwärts, wieder lenken, noch einen Gang runter und mit etwas Glück konnte man den 3. Gang einmal ausfahren. So geht das bis Pai etwa 65km. Danach weiß man, was man getan hat, nämlich knapp 800 Kurven gefahren. Die zunehmende Höhe in Verbindung mit den nördlicheren Gefilden lässt nun merklich die Temperaturen sinken, allerdings kein Vergleich mit -9Grad Celsius in Deutschland, wie wir lesen mussten. Brrrr.
Das Blöde in Pai war, dass wir zwar ein Guesthouse reserviert haben, aber keeeiine Ahnung hatten, wo das denn nun genau ist? Also haben wir an irgendeinem Hotel angehalten und gefragt. Die gute Frau an der Rezeption rief das Guesthouse an und meinte zu Marco, dass in rund 10min der Besitzer uns einsammeln und begleiten würde. Er war noch nicht ganz draußen, da hielt ein strahlender Thai auf seiner Enduromaschine neben unserem Pickup und meinte: "...Are you Hendrikje?" Mit verblüfftem Kopfnicken, aber eindeutigen Gesten Richtung Hendi, bestätigten wir dies und folgten ihm unauffällig. Im Nachhinein hätten wir das BuengPaiFarm Guesthouse im Leben nicht gefunden, da es etwas außerhalb liegt, mitten in Reisfeldern. Auch der Thai (er ist der Chef hier) und seine Familie haben viel Herzblut in ihr Anwesen und die um einen See verstreuten Bungalows gelegt. Unser Bungi liegt direkt am See und hat eine eigene Terrasse mit Hängematte, sehr relaxed. Wer will kann sich hier eine Angel ausleihen und dann in Ruhe die Fische rausangeln, muss die dann aber wieder zurückschmeißen. Werden wir wohl eher nicht machen. Aber das Resort ist auch so einfach toll, die Inhaber supernett und das Essen soll ne Wucht sein, davon überzeugen wir uns dann morgen, da das Restaurant leider abends zu hat.
Der restliche Abend bestand darin, unsere dreckige Wäsche im Ort abzugeben. Morgen ist sie schon fertig und 100 THB (rund 2 EUR) für zwei Beutel Wäsche sind doch ein Witz oder? Nun knurrte uns der Magen und der Nachtmarkt, der mehrere Straßenzüge hier umfasst, bietet jede Menge kulinarische Spezialitäten, die nicht immer zu definieren sind, aber wir werden mutiger und probieren hier und da einmal etwas. Der Hauptgang war heute am Straßenrand, auf kleinen Plastikstühlchen sitzend, ein Pad Thai (Nudeln mit Huhn, Chili, Zucker und Erdnüssen) und Fried Noodles mit Chicken und diversen Gemüsen. Beides extrem schnell und frisch zubereitet und einfach lecker. Eine Portion kostet 60 Cent!! Davon wird man dann aber auch satt. Lediglich die Neugier und der Durst verleiteten uns noch zu einem crêpesähnlichen Teiggebäck (mit Ei, Käse und gesüßter Kondensmilch - ah ja...), einer Waffel und zwei Cocktails. Nun sind wir wieder hier und genießen auf unserer Terrasse den überwältigenden Sternenhimmel. Leider kennen wir nur den großen Wagen und den Orion. Es gäbe sicher noch mehr zu sehen, würde man sich auskennen. Jedenfalls haben wir lange nicht mehr sooooo viele Sterne gesehen. Wunderschön. Dazu dann das gelegentliche "Plopp", wenn ein Fisch mal kurz aus dem Wasser hüpft.
Morgen wird es dann wieder etwas entspannter und ruhig und wir freuen uns schon ein Loch in den Bauch, wenn wir uns gegen 16:30 Uhr zu unserer 2 stündigen Thaimassage begeben und komplett abschalten (für diese Luxusmassage zahlen wir jeweils 7 EUR.)
Liebe Grüße...
H&M
PS: Wir lieben Pai...und könnten hier 3 Wochen am Stück verbringen. Ein wunderbares Fleckchen Erde.
Eine schöne Lokomotive und der angebliche Fachwerkbahnhof im Hintergrund. Ein hübsches Gebäude, aber Fachwerk?
nun folgen eine Menge Bilder aus dem Elefant Conservation Center... einfach knuffig, trotz ihrer Größe...
interessanter war aber die Vorführung der realen Arfbeit mit den Elefanten. Die haben echt richtig Kraft...
Ok! Ist nicht das Natürlichste, das ein Fanti macht, aber genau dieses Bild haben wir gekauft. Wer es sehen will, muss uns besuchen kommen.
Aufbruch: | 12.11.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2010 |
Vereinigte Arabische Emirate
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Laos