Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...

07.12.2010
Die Heimreise

Wir sind wieder in Deutschland. Die Heimreise wurde eine wirklich anstrengende Angelegenheit und im Endeffekt sind wir nun seit über 40h!! ohne nennenswerten Schlaf auf den Beinen und fallen hier sofort in Bett.

Der Rückflug begann in Bangkok und wir freuten uns schon den ganzen Urlaub über ein Loch in den Bauch, dass wir einmal mit dem A380 Superflieger fliegen würden. Es begann zunächst mit einer Art Einmarsch der Gladiatoren in Form einer unheimlichen Menge an Flugpersonal. Soweit wir von einer Reportage wissen sind es etwa 25 Flugbegleiter! Das Boarding der Fluggäste begann und wirklich jeder hatte noch irgendetwas in der Hand, womit man Fotos machen konnte, Handys, Digicams oder Spiegelreflexkamera. Hauptsache viele Fotos und viele kamen tatsächlich etwas ehrfürchtig ins Flugzeug, das man über 3 Eingänge besteigen kann. Dementsprechend geordnet und systematisch erfolgte dann auch das Boarding, das erstaunlich schnell ging. Die First- und Business Class hat einen eigenen Zugang in die obere Etage. Wir hatten Plätze relativ weit vorn in der Economy-Class, also unten. Nun muss man sagen, dass das Flugzeug auch nur ein Flugzeug ist, aber eben etwas moderner und vor allem geräumig ohne Ende. Selbst Sitzriesen wie Marco können hier ihre Beine in der Holzklasse komplett lang machen und auch die Sitzbreite ist deutlich ausladender als in anderen Flugzeugen. Die Sitze lassen sich recht weit nach hinten umklappen, wobei auch gleichzeitig die Sitzfläche mit nach vorn rutscht und somit tatsächlich eine passable Schlafposition möglich ist. Die eingelassenen Monitore in den Rücksitzen sind nochmals größer und die zugehörige Fernbedienung bietet mehr Funktionen. Auch das Angebot an Filmen und Spielen ist etwas umfangreicher. Alles in Allem ist es eben ein wirklicher Großraumflieger.

Nun hatten wir beide das Glück genau neben dem Menschen im Flugzeug zu sitzen, dem das alles wurscht, egal und zu blöd war und überhaupt ist die Welt doof. Ein älterer Herr, der bereits noch vor dem Start das überaus freundliche Personal wegen Kaffee und Wasser herum scheuchte, machte sich bereit zu schlafen. Dabei waren wir beide eher hinderlich und so wurde die Armlehne von Marco kurzerhand okkupiert und fertig. Augen zu Affe tot: "Ich schlaf dann mal jetzt!" Wir ahnten jetzt schon, dass es bestimmt nicht sonderlich spaßig wäre, ihn im Schlaf zu wecken, wenn man während des 6h Fluges nach Dubai mal zur Toilette müsste. Seine Frau, die neben ihm, getrennt durch den Gang, saß, verhätschelte ihn von oben bis unten. Decke hier ein bisschen ziehen, willst Du dies, willst Du das. Naja. Wir versuchten es zu ignorieren soweit es ging.

Die Triebwerke begannen zu laufen. Hmm...komisch. Gar nicht viel zu hören. Na ist bestimmt noch so etwas wie Leerlauf. Auf der Startbahn angekommen änderte sich dummerweise so gar nichts. Die Maschine fing uuunglaublich langsam an zu rollen, noch immer im Schongang für die Ohren. Wir schienen nicht sonderlich schneller zu werden, es ruckelte überhaupt nichts und nach gefühlten 20km hoben wir butterweich ab, noch immer unfassbar langsam und leise. Die Landebahn hätte keine 200m kürzer sein dürfen, wie uns die Bordkameras bestätigten. Der Flüsterton der Maschinen hielt während der ganzen Reise an und man hatte das Gefühl nichts aber auch gar nichts kann dieses Riesenflugzeug aus der Ruhe bringen, es war nicht mal eine Miniturbulenz zu spüren. Angenehmer kann man wohl derzeit kaum reisen und wir beschlossen: "Von nun an reisen wir nur noch mit dem A380!". Sollen sich die Fluggesellschaften bitte schnellstmöglich solche Flugzeuge zulegen!

Das Essen war soweit i.O. Allerdings hatte das ganze Flugzeug wohl eher mit einem Abendbrot gerechnet, immerhin war es nachts um 1, als mit einem Frühstücks-Omelette. Daher bestellten sich viele auch eher verwundert einen Rotwein dazu. Wir gönnten uns einen GinTonic, denn auch Spirituosen sind auf dem Flug umsonst gewesen.

Nun soll man ja während eines Langstreckenfluges viel trinken, was wir ausgiebig taten, diverse Säfte usw. Es kam also wie es kommen musste, Hendi stand schon das Wasser in den Augen und Marco musste Spielverderber spielen und den grummeligen älteren Herren neben sich wecken. Jetzt weck mal jemanden, der sich vorher 3 Schlaftabletten eingepfiffen hat. Nach mehrmaligem leisen: "...Ähmm Entschuldigung?!" und antippen - keine Reaktion. Seine Frau döste auch und so half nur eines. Beherztes "Anklopfen" und "ENTSCHULDIGUNG?". Zwei Augen öffneten sich mit der Botschaft: "...Was zum Henker willst Du denn?" Er bemühte sich noch nicht einmal aufzustehen und machte wiederwillig eine winzige Spalte zum Gang hin frei und wir beide schlüpften hinaus. Als Hendi dann von Toilette wiederkam, hatten die Tabletten bereits erneut gute Dienste geleistet und der Zirkus ging von vorn los. Von nun an hatten wir "verschissen" und wir tranken nichts mehr, nur um nicht noch einmal raus zu müssen.

Dafür genossen wir das Entertainment-Programm und guckten ein paar Filme. Hendi bekam endlich "Eat Pray Love" zu sehen und saß glücklich und ab und zu schniefend in ihrem Sitz.

Die Landung war ebenso butterweich wie der Start. Lediglich schienen die Bremsen ein wenig den Dienst zu versagen, den dieser riesen Klotz wollte so gar nicht langsamer werden. Die Landebahn in Dubai, unserem Zwischenstopp ist nun schon echt lang, trotzdem musste der Pilot den Umkehrschub kräftigst bemühen, um halbwegs schnell an Geschwindigkeit zu verlieren. Und auch hier reichte die Landebahn gerade mal so aus und wir nahmen mit dem letzten Schwung gleich die Kurve.

Beim Aussteigen erschlug uns die Kälte der Klimaanlage im Airport. Das übertreiben die Emiratis echt ein bisschen und uns wurde klar, wir müssen hier 4h in der Kälte hocken. Mit langen Hosen und Fließjacken verbrachten wir den Zwischenstopp in Dubai, während es draußen wohl über 30 Grad Celsius waren. Komisch. Auch hier haben wir unsere letzten Dirham investiert und uns dann zwei der heiß begehrten Liegestühle ergattert, um unsere Zeit rumzukriegen. Ab und zu nickten wir ein, ansonsten lesen und Leute gucken.

Die Zeit verging trotzdem verhältnismäßig schnell und wir bestiegen den Flieger (leider kein Airbus) zurück nach Hamburg. Auch dieser Flug dauerte etwa 6h und es gab erneut ein Frühstück - im Prinzip sogar das Gleich wie wenige Stunden zuvor, wir hatten nun also ne Menge Ei in diversen Zubereitungsarten intus. Zum Glück saß der "freundliche" Herr vom Flug zuvor irgendwo anders und wir hatten nun als quasi Entschädigung keinen Platznachbarn mehr, was die Platzsituation deutlich angenehmer machte. Nun gehört die Boeing 777-300 schon echt zu den größten Maschinen, doch im Inneren sind da Welten zum Airbus.

Trotz des Versuchs einzuschlafen, gelang es uns beiden nicht mehr als 30 min am Stück zu ruhen. Also wieder Filme gucken, Hendi suchte sich wieder die Schnulzen aus, Marco guckte ganz männlich Avatar. In Hamburg durchstießen wir die Wolkendecke und sahen zum ersten Mal die Bescherung - Schnee und alles Grau in Grau. Und kalt war es auch noch, wie sich beim Verlassen des Flugzeugs herausstellte. Eine halbe Ewigkeit warten wir auf unsere Koffer, passierten erfolgreich den Zoll und dann hieß es ab zum Zug, den wir gerade noch erreichten. Etwa 1,5h später waren wir in Berlin HBF und gönnten uns mit unserem Gepäck ein Taxi, das uns in der Rekordzeit von 1h !!! nach Hause kurvte.

Und kaum waren wir daheim, klingelte es auch schon an der Wohnungstür und da stand Martin und brachte uns selbstgebackene Plätzchen vorbei. Toller Service Danach fielen wir todmüde ins Bett, 42h Wachsein schlaucht dann doch ein wenig... Der arme Marco musste gleich am nächsten Morgen schon wieder in den Arbeitsalltag starten.

Wir sind also wieder da und wissen eines ganz genau. Thailand wir kommen wieder so schnell es geht.

Bis dahin!
Grüße an alle Weltenbummler und schön, dass Ihr mit dabei wart!

H & M