Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...

15.11.2010 KUALA LUMPUR
Guten Morgen! Da sind wir nun in Malaysia, wollen uns möglichst viel ansehen und kommen früh morgens einfach nicht aus der Kiste und haben den Wecker immer noch eine und noch eine halbe Stunde später gestellt. Total fix und alle von den letzten beiden Tagen ohne Schlaf(oder waren es 3?) kullerten wir uns aus dem Bett, die Dusche half auch nicht wirklich und das Frühstück (einfach, aber alles was man eben so braucht - Toast, Ei, Bohnen, Obst...) eigentlich auch nicht. Was soll's auf geht's und es gibt ja doch ein paar Dinge zu entdecken. Übrigens hat der Wetterbericht schwere Niederschläge vorhergesagt. Sah jetzt beim ersten Blick aus dem Fenster gar nicht so aus und vor der Haustür stand dann auch schon eine Hitzewand. 31 Grad klingen nicht soo viel, in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit fühlt es sich aber an wie im Backofen.

Das erste Ziel heute waren natürlich die Petronas Twin Towers. Von unserem Hotel aus wiklich gut zu erreichen mit dem Monorail. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Abstecher in einen ziemlich schönen Hindu-Tempel hier in Chinatown gemacht. Wir verstehen zwar die ganzen indischen Gottheiten mit ihren hunderttausen Armen nicht so ganz, aber irgendwie witzig. Haben dort auch einen Engländer wiedergetroffen, der gemeinsam mit uns gestern am Flughafen vergeblich Geld vom Geldautomaten bekommen wollte.

Weiter also zu den Twin Towers. Mit 452m Höhe sind sie aktuell die dritthöchsten Gebäude der Welt und sind Sitz der nationalen Gas- und Ölcompany. An den Türmen angekommen wurde uns bewusst WIEE hoch eigentlich der Burj Khalifa gewesen sein muss, denn die Twin Towers können zwar architektonisch absolut mithalten, allerdings bekommt man bei ihnen keinen Krampf in Nacken, wenn man die Spitzen sehen möchte. Da es einige sehr schöne Fotopoints im angrenzenden sehr schönen Park gab, dauerte das Fotografieren eine halbe Ewigkeit. Natürlich sprachen wir auch einen andern Touri an, der gerade des Wegs kam, ob er mal ein Foto von uns beiden macht. Wie das Ampelmännchen auf seinem T-Shirt schon vermuten ließ, war es ein Deutscher, der uns nebenbei gleich noch einen Tipp mit auf den Weg gab. Anstelle des Besuchs des 412m hohen Fernsehturms, der angeblich einen tollen Blick auf die Twin Towers bietet, sollte man doch lieber in die Skybar des gegenüber liegenden Traders Hotel gehen und da ein paar Fotos schießen. Gesagt getan und der Tipp war wirklich gut. Ein klasse Ausblick über Kuala Lumpur. Die unter den Twin Towers liegende Shopping Mall (riiesig mit allem, was das Herz begehrt (und sich nicht leisten kann) - Hendi war kaum vom Prada-Shop mit den tollen Taschen wegzubekommen....) und der integrierte Food Court sind auch einen Blick wert und so entschlossen wir uns, am Abend dann auch dort essen zu gehen, da es richtig preiswertes, authentisches und gutes Essen gab.

Die unglaubliche Mittagsschwüle ließ uns beinahe in die Knie gehen und so machten wir Halt und setzten uns in den angrenzenden Park. Leider wurden wir kurz darauf mit wildem Pfeifen einer Parkwächterin von dieser schönen schattigen Bank vertrieben, die wir uns mühsam ausgesucht hatten. Wir wissen bis jetzt nicht genau warum. Wir mussten eh weiter, denn der Wetterbericht schien nun doch langsam recht zu behalten. Es zogen dicke und dunkle Gewitterwolken auf. Trotzdem begannen wir unseren kleinen Rundgang durch Little India, einem der wenigen noch ursprünglichen Viertel, neben Chinatown, wo wir ja wohnen. Hier ist noch Vieles wie vor 100 Jahren, kleine wackelige Häuser mit Geschäften, sogenannte Shophouses, die indische Seidenstoffe und Essen anboten. Ein ziemliches Gewusel, alles sehr bunt und jedes Geschäft versuchte sich mit extremst lauter Bollywoodmusik von den anderen abzusetzen. Die haben dort mit Sicherheit alle einen Hörschaden.

Es begann zu tröppeln. Mist. Wir haben wohl Gott und die Welt an Sachen mitgeschleppt, unsere Rain Cover für Rucksack und Mensch jedoch vergessen. Blöd. Das Gute an diesem Wetter ist, dass es hier die meiste Zeit so ist und sich die Geschäfte drauf eingestellt haben. Also ab zum nächsten 7Eleven und mit Schirmen in blau und lila weiter spaziert. Der Platzregen, der einem Wasserfall ähnelte, ging so schnell er kam und dauert etwa eine Stunde. Dann war alles vorbei und es wurde wieder schwül warm. Wir haben das Wetter nun also verstanden: Wenn Regen angesagt ist, dann dauert das mal ne Stunde am Nachmittag und dann ist wieder gut und die Sonne kommt raus. Bei konstanten Temperaturen knapp über 30 Grad trocknen auch die nassen Füße erstaunlich schnell.
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Unser Rundgang führte uns nun u.a. vorbei an einer tollen Moschee, dem ehemaligen zentralen Cricket-Platz der englischen Kolonialherren samt angeschlossenem Clubhouse (Merdaka Square - hier wurde 1957 auch die Unabhängigkeit Malaysias ausgerufen) und ehemaligem Kolonial-Verwaltungsgebäude (sehr hübsch) sowie dem wohl größten Fahnenmast der Welt (ja, die Malaysier haben anscheinend auch ein paar Superlative) weiter nach Chinatown zurück zu unserer Unterkunft. Hier ruhten wir uns für einen Moment aus und als es dämmerte ging es mit dem Monorail wieder Richtung KLCC zu den Petronas Twin Towers. Diese erstrahlten wunderschön im malaysischen Nachthimmel und stehen der arabischen Konkurrenz in nichts nach. Wie bereits erwähnt erschien uns das Essen im Food Court der Shopping Mall sehr verlockend, also gab es hier zum Abendessen lecker Wok-Nudeln mit dolle scharf. Auch um die vielen kleinen leckeren Teilchen (wirkliches Hüftgold) kamen wir nicht herum. Ein Bäcker verbreitete seinen Backduft Marketing-mäßig im Monorail-Eingang und so folgten wir nur noch unserer Nase...
Unsere Füße brannten nun doch schon leicht vom vielen Herumlaufen und so entschlossen wir uns, den Heimweg anzutreten. Nun sitzen wir hier und pinseln wieder fleißig unsere Erlebnisse für uns und Euch.

Liebe Grüße nach Deutschland

H&M