Getting Lost Will Help You Find Yourself
Indien: Chandigarh
Chandigarh wurde vom Architekten Le Corbusier komplett geplant. Die ganze Stadt ist in Sektoren eingeteilt, die durch breite Straßen miteinander verbunden sind und es gibt viele Bäume und grün. Es wirkt alles sehr organisiert - im Gegensatz zum sonstigen Indien.
Die Stadt hat auf mich keinen wirklich großen Eindruck gemacht, wirkt sie doch sehr steril und leer. Am Bahnhof haben Ciara und ich Mary Jo aus Irland kennen gelernt und wir haben gleich beschlossen uns ein Zimmer zu teilen, da die Preise in dieser Stadt wirklich hoch sind. Am Freitag (28.10.11) wollten wir dann um halb 10 den Hop On Hop Off Tourbus durch die Stadt nehmen um Zeit und Nerven zu sparen. Der Startpunkt war auch schnell gefunden, aber es hieß er fährt erst um 10. OK, dann doch noch schnell Frühstück. Nach hastigem Runterschlingen des Omeletts standen wir pünktlich wieder beim Startpunkt - der Bus war aber leider schon weg. Na toll...
Wir haben eine Riksha zum Rose Garden genommen - zu dieser Jahreszeit aber eine Verschwendung, da die Pflanzen grade nicht blühen.
Von dort aus haben wir wieder den Tourbus gesucht, aber nicht gefunden, dafür aber das Government Museum & Art Gallery. Dort stand auf einmal der Bus und nach genauem nachfragen haben wir dann auch erfahren, dass die Inder das Hop On, Hop Off Prinzip wohl doch nicht so ganz verinnerlicht haben. Der Tourbus hält an allen Punkten und gibt den Passagieren eine gewisse Zeit um sich alles anzusehen (was beim Museum 30 min gewesen wären) und dann geht's weiter. Das wollten wir dann doch nicht machen und haben beschlossen uns zu Fuß weiterzubewegen. Der Lonely Planet rät zwar dazu Transportmittel zu benutzen, da die Wege zu weit wären, ich habe das aber überhaupt nicht so empfunden.
Das Museum war recht interessant mit indischen Textilien, Skulpturen aus Stein und Holz, Malereien, etc. Besonders lustig fand ich aber die Kermik-Abteilung, wo sie zu den alten wunderschönen japanischen Vasen eine Französische Vase aus dem 20. Jhdt. Platziert hatten, die man bei uns auf jedem Flohmarkt nachgeschmissen bekommt.
Weiter gings zum High Court - was den Aufwand aber nicht wert war. Erstens bräuchte man eine Genehmigung, um dort reinzugehen; zweitens stehen überall bewaffnete Soldaten rum, die mir persönlich immer ein unangenehmes Gefühl vermitteln und drittens ist die Architektur von Le Corbusier mit seinen Betonbunkern wirklich keine Augenweide.
Gleich daneben findet sich aber das Highlight von Chandigarh: der Nek Chand Fantasy Rock Garden.
Der Künstler Nek Chand arbeitet als Straßen Inspektor während der Errichtung Chandigarhs. Erschrocken über die Müllberge, die durch die Baumaßnahmen generiert wurden, beschloß er daraus etwas Sinnvolles zu machen und nahm den ganzen Mist erstmal mit nach Hause. Er bildete daraus Skulpturen uns schlussendlich einen riesigen Garten, der aber auf öffentlichem Grund stand. Die Offiziellen kamen erst 15 Jahre nach Beginn seiner Arbeit auf dieses Meisterwerk, eigentlich mit der Intention dieses zu zerstören, da es ja öffentlichen Grund okkupierte, erkannten aber den Wert der Arbeit und stellten Nek Chand für seine Arbeit Geld und Arbeiter zur Verfügung. Heute hat der Garten im Schnitt 5.000 Besucher am Tag und zählt zu Asiens bekanntesten Recycling Projekten.
Am Abend wieder in den Nachtbus, diesmal nach Rishikesh, der Hauptstadt des Yoga.
Aufbruch: | 25.09.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.01.2012 |
Thailand
Myanmar
Kambodscha
Vietnam