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Indien: Amritsar
Am Wochenende vom 08. auf 09.10. machten wir einen Ausflug nach Amritsar, der Stadt der Sikh. Dort steht das Heiligtum der Sikh, der goldene Tempel, wo auch ihre heilige Schrift aufbewahrt ist.
Am Samstag haben wir uns frühmorgens auf die 7stündige Fahrt von Palampur (im angenehm kühlen Norden) nach Amritsar (im stickigen Tal) gemacht. Dort angekommen gings auch gleich weiter, nach dem Einchecken im Hotel, zum Grenzübergang nach Pakistan, wo wir den täglichen Wachen-Wechsel beobachten konnten. Das ist dort DAS Highlight und vor allem auf der indischen Seite geht die totale Party ab. Es wird getanzt, es gibt einen Anheizer, der die Menge zum grölen und jubeln bringt und es ist vor allem sehr, sehr voll. Als Ausländer darf man aber auf eine VIP Tribüne und hat einen Sitzplatz.
Auf der anderen Seite machen die Pakistani ebenfalls ein Spektakel, es war aber bei weitem nicht so gut besucht wie auf der indischen Seite. Es ist wirklich außergewöhnlich und auch teilweise sehr amüsant, vor allem wie die Wachen dort ernst im Schnellschritt herummarschieren und ihre Beine hoch in die Luft werfen und dann das Tor zu Pakistan mit großer Theatralik zuschmeißen.
Danach hatten wir einen langen Stau zurück zum Hotel, schnell Dinner und dann gegen 21:00 Uhr noch zum Goldenen Tempel in Amritsar. Auch dort war sehr viel los, da an diesem Wochenende der Geburtstag des 4. Guru gefeiert wurde und viele Pilger dorthin kamen. Bevor man aber in den inneren Komplex darf muss man seine Schuhe und Socken abgeben, sich die Hände, Gesicht und Füße waschen und die Haare mit einem Schal verhüllen. Außerdem sind Tabak und Alkohol bzw. jegliche Narkotika innerhalb des Tempels verboten. Der Goldene Tempel liegt inmitten eines Wasserbeckens und um das Becken rum ist ein weißer Gebäudekomplex. In der Nacht ist alles mit Lichterketten erleuchtet, was ein wenig was von Disneyland hat, aber es ist sehr, sehr sehenswert!
Am Sonntag ging es dann in der Früh zum Jallianwala Bagh, einem Park der im Gedenken an 2000 getötete bzw. verletzte Inder errichtet worden ist. Als Antwort auf den Rowlett Act, der den Briten die Macht gab Leute ohne Verhandlung einzusperren wurden eintägige Streiks organisiert, die auch zu Unruhen und Ausschreitungen und der Tötung von 3 Briten führten. General Dwyer, der Machthaber über Amritsar war, wurde aufgefordert diese Streiks zu unterbinden. Am 13. April 1919 wurde eine Versammlung von 20.000 Indern auf dem Grundstück wo heute das Jallianwala Bagh liegt abgehalten. Diese Versammlung war friedlich. Das Grundstück ist umrundet von Mauern. Ohne Warnung schickte Dwyer 150 Truppen dorthin und ließ das Feuer eröffnen. Innerhalb von 6 Minuten waren mehr als 400 Leute tot und 1.500 verletzt. Es gab für sie kein Entkommen, einige wenige schafften es über die Mauer, viele wurden in der allgemeinen Panik zu Tode getrampelt. Heute ist im Gedenken daran ein Park errichtet, wo man auch noch die Einschusslöcher in den Mauern rundum sieht.
Dann gings weiter den Goldenen Tempel bei Tag zu besichtigen. Wieder Schuhe aus, waschen, Kopf bedenken und ab in den Tempel. Die heilige Schrift habe ich leider nicht gesehen, da dort so viele Leute sich angestellt haben, dass wir wahrscheinlich Stunden hätten warten müssen.
Danach ein wenig Freizeit mit leckerem indischen Essen - übrigens liebe ich Garlic Nahn & Raita, aber wen wunderts, das ist wie Tzatziki und Pita Brot - und dann wieder ins Auto und 7 Stunden retour ins kühle Himachal.
Aufbruch: | 25.09.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.01.2012 |
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