Getting Lost Will Help You Find Yourself
Indien: Delhi - Jaipur
So, jetzt endlich mein erster Eintrag aus der Ferne! Am 25.09. bin ich kurz vor Mitternacht in Neu Delhi gelandet. Der Flug mit Austrian Airlines war wirklich gut und ja auch "nur" 7-einhalb Std. also sehr ok. Nach der Landung war ich dann wirklich nervös, ob mit der Abholung usw. auch alles klappt und vor lauter Heimweh hätt ich am liebsten gleich wieder umgedreht und wär nachhaus geflogen. Aber nichts da. Abholung hat super geklappt, ich bin wirklich froh, dass ich die ersten Wochen hier so durchorganisiert habe, weil es das Eingewöhnen wirklich einfacher macht. Ich hab auch gleich Rupies besorgt und dann die erste Nacht in einem netten Hotel im Stadtteil Karol Bagh. Viel geschlafen hab ich nicht. Zuerst habe ich mit der Aircondition gekämpft, dann mit dem Ventilator und es war einfach alles so neu und auch hellhörig, also warns dann nur 2 Stunden Schlaf. Am nächsten Morgen bekam ich dann gleich eine Zimmergenossin - Ellie aus Schottland. Sie ist erst 17, und grade mit Highschool fertig und bleibt hier 12 Wochen im Projekt.
Den ganzen Montag hatten wir "freie Zeit" - es sollte ja erst am Dienstag nach Jaipur gehen. Wir sind ein wenig in der Gegend rumgelaufen und haben uns so gut es ging akklimatisiert. Sehr hektisch, dreckig und laut war es auf jeden Fall und vor allem heiß. Insofern hat Delhi keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
Am Abend waren dann fast alle 10 Teilnehmer am Projekt im Hotel und wir haben gemeinsam zu Abend gegessen.
Dienstag gings dann los. Mit dem Taxi zum Bus, mit dem Bus nach Jaipur, wieder mit dem Taxi zum Idex Office. Ein Wort zum indischen Verkehr:
Ohne Hupe funktioniert hier nichts! Es wird gehupt, wenn man überholt, damit der Überholte auch weiß, dass er jetzt bloss nicht die Spur wechseln soll. Bei dem Menschen und Verkehrsaufkommen in Indien hupts also die ganze Zeit. Außerdem ist alles auf der Straße. Vom Fußgänger, über Fahrrad mit und ohne Anhänger (beladen ca. 4 m hoch mit allem mögliche wie zB Matratzen), Mopeds, Rikshas, Taxis, LKW, Busse, Pferdekutschen, Kühe... alles was sich bewegen kann ist auf der Straße.
Anmerkung: Nach dem Indien Trip werde ich die beste Beifahrerin ever sein! (Martin, da kannst dich schon drauf freuen) Weil nach diesen Straßen kann mich nichts mehr schocken.
Im "deluxe" Bus (Deluxe weil mit AC und gepolsterten Sesseln) gings dann 6 Stunden (für 250 km!!!!) nach Jaipur, the Pink City.
Hier angekommen sind wir dann mal alle Willkommen geheißen worden von IDEX, dem Programm, dass die Volontärgeschichte macht und wurden auf Gastfamilien aufgeteilt. Unsere Familie (Ellie, Annika (GER), Ines (GER) und ich) ist ein nettes altes Ehepaar, er ist Arzt und sie Hausfrau und sie haben wirklich eine sehr schöne Wohnung mit viel Platz. Der einzige Nachteil, in Jaipur ist das Wasser gerade sehr knapp und kommt nur zw. 9 und halb 10 Uhr morgens aus der Leitung. Dazwischen muss man sich mit Wasser aus Eimern begnügen - aber man gewöhnt sich an alles.
Das Essen finde ich übrigens auch sehr gut, nicht zu scharf, sondern gerade richtig und ich komme super klar damit.
Am Mittwoch hatten wir dann alle möglichen Vorträge über: wie man sich in Indien verhält, ein bisschen Hindi-Unterricht und was uns genau in Himachal Pradesh erwarten wird. Am Nachmittag waren wir beim Old Market in der richtigen Pink City. Klar, die versuchen einen als offensichtlichen Westler überall reinzuzerren und abzuzocken, aber es geht, wenn man Augenkontakt meidet und freundlich aber bestimmt Nein sagt - ich habs mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt.
Worüber ich mir aber wirklich Gedanken mache ist, warum die Inder es einfach nicht schaffen einigermaßen sauber zu leben. In ihren Häusern sind sie total penibel, aber genau vor dem Eingang türmt sich dann der Müll. Die Männer pinkeln überall hin - man sieht wirklich ständig jemanden irgendwo hin pissen. Außerdem ist es wirklich krass, wenn man ein wunderschönes offizielles Gebäude sieht (wie das Gericht, oder ein Museum), das natürlich eingezäunt ist und einen schönen Garten hat und gleich daneben ist ein Brachland auf dem arme Menschen unter Zeltplanen im Dreck hausen und Schweine oder anderes Getier herumläuft. Diese Kontraste sind wirklich schwer auszuhalten und ich bin ständig am überlegen, warum eine so alte Kultur wie die indische das nicht auf die Reihe bekommt - ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich nur an der britischen Kolonie Geschichte hängt und sie deshalb selber so wenig Initiative zeigen ihre Situation im Gesamten zu verbessern. Hier sieht man auf den Gehwegen kleine Hüttchen wo die Leute drin wohnen und am Abend zünden sie Feuer mit Kuhdung an, damit sie sich was kochen können. Ich hab noch keinen Plan wie ich das Ganze einordnen soll und ich glaube das geht auch so schnell nicht.
Am Freitag geht's auf jeden Fall zum Amber Fort und dann weiter nach Agra zum Taj Mahal. Also: Stay Tuned
Aufbruch: | 25.09.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.01.2012 |
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