Mittelamerika..oder: wohin mich der Wind treibt
Nicaragua: Von Granada nach Leon
16.11.
Mein Zeitgefuehl hier ist doch recht eigenartig. Manchmal kommen mir die Dinge, die ich letzte Woche unternommen habe Jahre weit weg vor und manchmal bekomme ich gar nicht mit, wie die letzten 48 Stunden verfliegen.
Die letzten zwei Tage verbringen wir bei der Lagune Apoyo , einem wunderschoenen Kratersee, umgeben von Trockenwald. Wie wohnen in der Monkey Hut, einer sehr schicken einsamen Huette, fast fuer uns ganz alleine, mit Blick ueber den See. Der Steg ist keine 20 Meter entfernt und die Treckerreifen laden dazu ein, stundenlang auf dem tieftuerkisen, klaren, warmen und metallischem Wasser rumzuduempeln. Wir, dass sind Alex, ein liebenswerter, verrueckter Mitvierziger aus Schweden, Mark der Brite und Dennis aus Hamburg. Der TAg ist genial relaxed. Wir quatschen, spielen Karten, fahren mit Kajaks durch die Gegend oder- duemplen auf dem See rum! Weil dieser Ort so schoen idyllisch ist und vor allem ruhig, bleiben wir gleich zwei Naechte. Das ist leider das Maximum, denn laenger reichen unsere Essensvorraete nicht und es gibt nicht wirklich was zu kaufen.
Gestern sollte es dann also weiter gehen nach Leon, um einen Full-Moon Hike auf den Vulkan Telica zu unternehmen. Leider hat es mich und Alex nach einem wohl nicht mehr frischen Huehnchen vorgestern abend den kompletten gestrigen Tag voellig ausgeknockt, so dass an eine naechtliche Wanderung nicht mehr zu denken war. Wir sind sogar voellig aus dem Backpackerleben ausgebrochen und haben uns ein Taxi von der Lagune nach Leon geteilt, weil die 4 stuendige Busfahrt unser System wohl endgueltig zum Zusammenbruch gebracht haette.
Trotzdem gab es waehrend der Fahrt eine Menge tolle Eindruecke von dieser phantastischen vulkanischen Landschaft. Es reihen sich auf der Pazifikseite von Nicaragua 10 Vulkane aneinander und zwischen ihnen liegen immer wieder Seengebiete. Mitten durch diese Landschaft schlengelt sich das hektische Leben der Panamericana.
In Leon angekommen war es erstmal nur heiss. Aufgrund der Umgebung weht hier kaum ein Lueftchen. Dazu ist die Stadt hektisch und dreckig. Aber, es gibt recht ordentliche Einkaufsgelegenheiten und ne Menge kolonialer Kirchen. Unter anderem steht hier die groesste von Mittelamerika, die wohl heute mal auf dem kulturellen Programm stehen wird. Auch, wenn es mir total unpassend vorkommt, sich hier eine Kirche anzuschauen. Es passt nicht wirklich in das nicaraguanische Leben, dass ich in den letzten TAgen kennengelernt habe, aber es gehoert nun mal zur Geschichte.
Aufbruch: | 26.09.2005 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 16.12.2005 |
Costa Rica
Panama
Nicaragua