Mittelamerika..oder: wohin mich der Wind treibt
Snapshots!
Samstag 1.10., 9.30, amerikanische Zeit, 15.30 deutsche Zeit
Ich sitzte am Flughafen von Miami. Vor mir eine Weltkarte. Natuerlich anders, als wir sie gewoehnt sind. Die Amerikas in der Mitte, Europa und Afrika rechts, Asien und Australien links. Mein Blick wandert von Europa/Deutschland ueber den Atlantik nach Florida und dann weiter zu diesen kleinen duennen Laendersn zwischen Nord und Suedamerika. Ich beobachte die Hektik des Flughafens, die Touristengrueppchen und Paerchen und frage mich, was ich hier eigentlich mache.
10.00 amerik. Zeit
Mein Koerper hatte scheinbar in Miami nicht wirklich die Chance, sich an die Zeitverschiebung zu gewoehnen.... Ich gehe erstmal bei Burger King essen..
11.47 amerik. Zeit
Ready to take off! Zum Glueck sitzt neben mir ein netter, aelterer Herr, der zum 9. mal zur Missionsarbeit nach Costa Rica fliegt und mir ein wenig meiner Nervositaet nehmen kann.
17.00 costaricanische Zeit, 15.30 amerikanische Zeit
Ich habs geschafft, im Hostel Pangea einzuchecken und mache mich auf den Weg in die Main Road um etwas zu Essen und Busfahrplaende zu finden. Mein erstes Hochgefuehl ohne Stadtplan und Spanischkenntnisse beides gefunden zu haben ebbt ab, als mich ein Franzose um 500 Colones anschnorrt. Er hat sein Portmonaise verloren und eigentlich geht morgen sein Flieger. Also mal eben noch schnell die Botschaft finden.
Zurueck im Hostel treffe ich einen Kanadier auf Weltreise, dem sein Rucksack gestohlen wurde. Fuer kurze Zeit kommt in mir der Gedanke auf, die naechsten 10 Wochen einfach an einem Ort zu bleiben, der aber wieder verschwindet, als ich von Deutschen erzaehlt bekomme, wie schoen, sicher und guenstig es in Nicaragua ist. Passend zeigt mir der Kanadier noch entprechende Fotos. Wir tauschen email Adresse aus, da seine Reise auch durch Europa fuehrt.
Sonntag, 2.10., 4.40 costaricanische Zeit. Schnell hau ich meinen Wecker aus, um die mittlerweile sechs Zimmergenossen nicht zu stoeren, schliesslich ist der eine erst um 0.00, der andere erst um 1 und das Geschwisterpaar erst gegen 2 Uhr ins Bett gekommen. Das Maedel aus der Schweiz kam erst um 3 an und den 6.?! Den habe ich wohl tatsaechlich verschlafen...
6.00 Der Bus nach Sixaola startet vom Carribean Terminal. Auf der 6stuendigen, 240km langen Fahrt durch Urwald und Hochebenen, vorbei an den einfachen Haeusern der Ticos, durch dreckige Strassen und Schotterpiste greife ich den gestrigen Gedanken noch mal auf, irgendwo zu verweilen.
11.45 costaricanische Zeit, 12.45 Panamazeit
Als ich in Sixaola ankomme, finde ich mit bezahlter Hilfe eines Einheimischen recht schnell den Grenzuebergang und habe Glueck, dass mich die Beamtin noch schnell ihrer Mittagspause vorzieht.
Es geht ueber sowas wie ne Eisenbahnbruecke, auf der ich aufpassen muss, wo ich hintrete, um nicht im Fluss zu landen. Eben aus diesem Grund lasse ich meine Kamera besser in der Tasche. Auf der anderen Seite will man Gott sei Dank kein Ausreiseticket sehen und nicht bestochen werden. Und da ist wieder dieses Hochgefuehl, dass ich scheinbar doch irgendwie ueberall ankomme..
Ich besteige einen Pick up. Wir sind zu acht und da ich die einzigste Weisse bin, muss ich am meisten bezahlen.. Dafuer bringt mich der Fahrer an unzaehligen Bananenplantagen und durch noch mehr Schlagloecher direkt bis zur Finca 63, von wo aus das Wassertaxi faehrt. Leider kann ich noch nicht sagen, ob es in Panama nach Bananen richt, da ich immer noch fett erkaeltet bin..
Auf dem Wasser beginne ich langsam zu realisieren, dass ich wirklich in Panama bin. Alles ist tierisch spannend und das macht riesen Spass!
13.30 Panama Zeit. Das Boot kommt mir 3x schneller als der Bus vor..
Rechts ziehen Urwaelder vorbei, links ist der kristallblaue Atlantik. Delfine. An Inseln vorbei. Schwarzer Sand. Palmenstraende. Die Wolken ueber dem Festland machen aus den Urwaeldern Regenwald. Ich bin sprachlos. Daher gibt es kaum Fotos. Ich kann es kaum erwarten, mehr und mehr von Mittelamerika zu entdecken.
Auf dem Wassertaxi
14.30 Panama Zeit. In Bocas del Toro angekommen spuere ich sofort eine Art karibische Aussteigeratmosphaere. Kein Massentourismus, sondern ein abhaengiges Nebeneinander von Aussteigern, Touristen und den multikulturellen Einheimischen. Auch ein paar Auswanderer, die in den 70ern haengen geblieben sind, sind dabei. Strange People!!
Jetzt ist es 17 Uhr. Ich habe laengst vergessen, wie spaet es sonstwo ist. Mein Zimmer und die halboffene Wohnkueche mit TV, Internet und Haengematten ist urgemuetlich!!
Am Abend bin ich bei den Mitarbeitern zum essen, da bisher noch kein weiterer Sprachschueler hier ist.
Montag, 3.10., 15 Uhr..
Meine ersten Sprachstunden sind vorueber und es macht echt Spass! Obwohl ich den billigeren Gruppenunterricht gebucht habe, hatte ich Einzelunterricht, im Freien unter Palmen.. und ich habe Hoffnung, dass ich tatsaechlich ne Menge lernen werde.
Wohnzimmer...
Aufbruch: | 26.09.2005 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 16.12.2005 |
Costa Rica
Panama
Nicaragua