Neuseeland '13 - ein altes Projekt

Einige meiner Mitschüler haben in der 11. Klasse für ein halbes bzw. ein ganzes Jahr Auslandserfahrungen sammeln können. Zu diesem Zeitpunkt habe ich keinen Gedanken daran verschwendet für solch einen langen Zeitraum in ein fremdes Land zu reisen und bei einer fremden Familie zu wohnen.

Ich hatte damals Englisch Leistungskurs gewählt weil ich Spaß an der Sprache hatte und das Gefühl hatte: Du und Englisch... das passt. Besser als mit anderen Fächern jedenfalls wie sich oft genug gezeigt hat

Nach bestandenem Abitur hatte ich mit Englisch also nicht mehr viel am Hut. Serien wie Prison Break, ein paar Websites oder BBC Dokumentationen mussten die Flamme am Leben halten. Im Krankenhaus wurde mal ein Grieche mit starken Bauchschmerzen eingeliefert und konnte zumindest abgehackt Englisch. Deutsch natürlich nicht. Da er sich beim Jammern aber wieder seiner Muttersprache zuwandte und mein englisches Medizin-Vokabular nicht das gelbe vom Ei war... Naja, er hats überstanden.

Durch den Zivi kam das erste Mal in meinem Leben regelmäßig Geld auf meinem Konto an. Über den gesamten Zeitraum gingen die Beträge von 600€ hoch auf über 700€ im Monat und als junger Mensch wird man sehr, sehr fleißig auf dem Gebiet des Suchens nach Verwendungsmöglichkeiten. Mein erster Flachbild-TV (tut's heute noch), Klamotten, 10 Tage Kanu-Urlaub in Schweden mit den Jungs, 10 Tage Mallorca mit den Jungs, ein neuer Laptop und hier und da mal ein paar Kleinigkeiten. Übrig blieb nicht viel Geld doch in diesem Zeitraum keimte das erste Mal die Idee von einer längeren Reise auf, eben weil die Möglichkeit zumindest da gewesen wäre. Nach dem Zivildienst hatte ich 4 Monate frei bis zum Ausbildungsbeginn, allerdings erst ab Mai was in Neuseeland natürlich stark abfallende Temperaturen bedeutet hätte. Aus dem europäischen Sommer in den neuseeländischen Winter flüchten? Paradox...

Die Urlaubstage in der Ausbildung dürfen nicht mit ins neue Jahr genommen werden. 30 Tage am Stück im Frühjahr würden nie im Leben genehmigt werden. Also rückt das Ausbildungsende in den Fokus!