Neuseeland '13 - ein altes Projekt

Auckland. City of Sails. Gefühlt genauso viele Boote wie Einwohner. Auckland hat übrigens zwei große Häfen, da im Westen die Tasman Sea und im Osten der Pazifik an die Stadt schwappt. Die Stadt hat die Fläche Berlins aber nur ein Viertel der Einwohner und ist dementsprechend viel schöner anzusehen. Viele kleine Stadthäuschen reihen sich aneinander und Mehrparteienhäuser sind ein seltener Anblick. Auckland hat eine ansehnliche Skyline, überragt vom höchsten Gebäude der südlichen Hemisphäre: dem Skytower. 328m hoch aber geschätzt ein Drittel davon Antennenmast. Kann ich so nicht anerkennen, vor allem wenn ich an den Megaturm in Dubai denke, den ich aus dem Flugzeug sehen konnte. Wie die großen deutschen Fernsehtürme bietet auch dieser einen begehbaren Glasboden aber das war uns keine 28$ wert, was soll schon das Gefühl des Fallschirmsprungs toppen!?
Wir waren für drei Nächte in der City Garden Lodge zu Gast. Nur gut 15 Fußminuten vom Zentrum entfernt an einer minimal befahrenen Straße im schicken Stadtteil Parnell gelegen, führt eine indische Familie das Hostel in einer Villa, die mal der Queen von Tonga gehörte. Für die erste Nacht gab's mal wieder ein Zweierzimmer ohne Aufpreis, die restlichen beiden Nächte wurden im 3er Zimmer verbracht.
In Nelson hatte ich Mel aus Auckland kennengelernt. Sie ist Mitte 30 und selbstständig und war beruflich in Nelson. Da ihr Hotelaufenthalte alleine zu langweilig sind, hatte sie ein Zimmer im Backpacker Hostel was ja schon irgendwie auf eine offene Art schließen lässt. Sie hatte mir damals ihre Handynummer gegeben und ich sollte mich melden wenn ich pin der Nähe bin damit sie eventuell einen Ausflug organisieren kann. Ihr Vater hat ein Boot und fährt gerne mit Touris raus um über das Land zu erzählen und ich hoffe, dass dieser Trip noch stattfindet wenn ich Lena in Auckland am Flughafen abgesetzt habe, da ein Wochenende angepeilt ist damit Mel auch mit kann. Zum Bootstrip kam es also nicht für uns, stattdessen hat Mel uns morgens am Hostel eingesammelt und ist mit uns auf einen der zahlreichen Vulkankrater (Mt. Eden) gefahren um uns einen Ausblick über die Stadt zu ermöglichen. Danach waren wir an einem schönen Strand im Stadtteil Devonport um eine Runde zu schwimmen und sind auf den anliegenden Berg, eine ehemalige Festung errichtet um eine drohende Invasion der Russen im 19. Jahrhundert abwehren zu können, um Schnappschüsse vom Hafen und der Skyline machen zu können. Immer gern genutzt, diese Art des Tourismus. Lokaler Guide mit Auto!

Am dritten Tag haben wir unseren Mietwagen abgeholt. Für 7 Tage und rund 360$ gibt es für uns einen kleinen Toyota, mit dem wir das sogenannte Northland (alles oberhalb Aucklands) erkunden werden. Damit haben wir endlich auch mal die Möglichkeit an Orte abseits der großen Städte zu kommen. Auf der Agenda stehen aber auch große Attraktionen wie der 90 mile Beach, Cape Reinga und die Bay of Islands. Diese kleineren Roadtrips gibt es dann gesammelt in einem großen oder zwei Paketen. Mal sehen ob mir danach ist, abends noch Berichte zu schreiben. Da Lena ihren Führerschein in Deutschland hat fahre ich durchgehend und werde wahrscheinlich müder sein als sonst.
Hab ich eigentlich erwähnt, dass es so eine Art Jahrhundertsommer in Neuseeland ist? Selbst im Herbst kann man noch in Sommerkleidung rumlaufen, schwimmen und Sonnencreme auftragen. Die Farmer freut es weniger als mich. Nach meinem Abflug kann's dann schütten...