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Malaysia: Melaka
06.11.12 bis 12.11.12, Tag 6 bis 12
Geplant kann man es nicht nennen, so bin ich ja ohne Planung und überhaupt ohne Plan von irgendwas losgereist...eher angedacht. Angedacht für Melaka waren zwei Nächte; viele berichteten vorab, dass es zwar schön dort sei, aber nicht viel zu sehen gebe.
Auf der Busfahrt von Singapur nach Melaka lernte ich zwei Franzosen kennen, die natürlich typisch französische Namen hatten: Pierre und Nils . Nach einem späten Abendessen auf dem Nachtmarkt erkundeten wir das nächtliche Melaka mit geliehenen Fahrrädern und spielten anschließend noch ein paar Runden Schach. Hier konnte ich nicht gerade glänzen.
Am nächsten Morgen reisten die beiden leider schon weiter und auch ich checkte aus meinem Guesthouse aus, um mir eines am Fluss in Melaka zu suchen - eine gute Entscheidung wie sich herausstellen sollte...
So war der Betreiber des Guesthouses Kong ein überaus sympathischer und um seine Gäste bemühter Malaye, der immer für einen Spaß zu haben war. Zudem hatte einer seiner Angestellten, ein auf seiner Reise dort "hängengebliebener" Isländer namens Oz, gerade ein paar Tage frei und eh nichts besseres zu tun als mit mir Streifzüge durch die Sadt zu unternehmen und mir neben vielen Sehenswürdigkeiten auch jede Menge Einheimischer vorzustellen...
Melaka entpuppte sich für mich als überaus ansehliches, hitsorisch interessantes Städtchen mit freundlichen, interessierten Menschen und fantastischem Essen...
Und irgendwie gab es einfach keinen Grund weiterzureisen zu irgendeiner anderen Destination mit Sehenswürdigkeit oder an einen Strand oder...stattdessen machte ich eine Woche einfach...Urlaub: Essen, lange schlafen, durch die Stadt ziehen, lesen.
Alleine unterwegs zu sein in Melaka war auch immer spannend...viele malyische Touristen, vor allem junge Frauen, sprachen mich auf der Straße an und stellten (zum Teil ziemlich neugierige) Fragen. Zum Schluss wollten sie dann meistens noch ein Foto haben. Dies konnte mir nur recht sein, so konnte auch ich ihnen ohne schlechtes Gewissen neugierige Fragen stellen. Und Fotos einfordern, natürlich.
Auf diese Weise erfuhr ich recht viel über das Leben von jungen malayischen Teenagern - und war doch erstaunt, wie sehr dies - in einem Land, das doch vermeintlich konservativ und muslimisch ist - von Unabhängigkeitskämpfen dem Elternhaus gegenüber geprägt ist und mit welchen Tricks (naja, besser ausgedrückt: faustdicken Lügen) sich die Mädels so ihre Freiräume schaffen...
Meine Abende verbrachte ich am wunderschönen Fluss vor meinem Guesthouse; ...
...dort fand sich immer jemand für eine interessante Unterhaltung. Einen Abend verbrachte ich mit vier 17- bis 18-Jährigen malayischen Mädels, von denen drei zwar in Melaka wohnen, die aber trotzdem übers Wochenende im Guesthouse wohnten - und die es faustdick hinter den Ohren hatten. (Dank ihrer neugierigen Fragen - "Do you have a boyfriend" war nur der unschuldige Beginn einer ganzen Fragenserie - fühlte ich mich fast wieder wie bei der Arbeit zu Hause. Umso länger ich mit ihnen redete, umso froher war ich jedoch, dass ich für diese nur unschuldig aussehenden Mädels NICHT verantwortlich bin! )
Auch sonst erinnerte mich so manches an zu Hause...
Nach ein paar Tagen zog ich, da das Guesthouse ausgebucht war, in die Mitarbeiterräume um; aß mit den Angestellten zu Abend und Kong fragte mich, ob ich nicht einfach hierbleiben wolle; ein Job würde sich schon finden. Etwas gerührt musste ich diese Anfrage jedoch ausschlagen, konnte ja nicht gleich an meinem ersten Durchgangsort hängenbleiben; hab ja doch noch den ein oder anderen Reiseplan im Hinterkopf!
So machte ich mich schlussendlich nach einer Woche Melaka auf nach Kuala Lumpur, wo ich aber nur eine Nacht verblieb (war ja auch erst im Januar fünf Tage hier!) und am nächsten Tag weiterflog nach Melbourne. Hiervon dann im nächsten Kapitel. Bis dahin viele Grüße
Eure Alex
Aufbruch: | 01.11.2012 |
Dauer: | 28 Monate |
Heimkehr: | 28.02.2015 |
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