Asienreise von Mon und Olaf
Halong Bay
Am Samstag, 5.11. brachen wir nun endlich zur lang ersehnten Tour in die Halongbucht auf. Fast eine Woche hatten wir wegen des schlechten Wetters gewartet. Schliesslich wollten wir auch was von diesem Ausflug haben; und Mon freute sich schon lange aufs Schwimmen! Nun war das Wetter war zwar nicht perfekt, aber akzeptabel.
Puenktlich wurden wir bei unserem Hotel abgeholt und in das Vorzeigeauto mit der Aufschrift von ODC verfrachtet, um einige Minuten spaeter in einen groesseren ODC-Bus zu wechseln.
Es stiegen nur noch 6 andere Touristen zu uns ein. Somit war unsere Gruppe fuer die naechsten 3 Tage komplett: Ein deutsches Paar, zwei lustige Spanier und ein Paerchen von Singapur. Die Busfahrt verlief sehr angenehm. In Haiphong angekommen, konnten wir sofort auf ein super komfortables und edles Schiff umsteigen. (Ebenfalls vorbildlich mit ODC beschriftet!! Das Mysterium der verschiedenen Komponenten einer Tour behauptete sich diesmal nicht...)
Auf dem Schiff wurde uns kurz darauf ein Luxus-Mittagessen serviert. Wie wir vom Tourprogramm her schon wussten, bekamen wir Seafood vorgesetzt. Aber dass sooooo viel aufgetragen wurde, da waren wir schon angenehm ueberrascht. Wie wir spaeter herausfanden, kaufte das Schiffpersonal fuer 16 Leute (maximale Anzahl der Gaeste an Bord) ein, obwohl wir nur 8 Personen waren. Das Essen war superfein: Reis, Pommes Frites, verschiedene Gemuese, Tintenfisch, Fischkuechlein, Fruehlingsrollen, gebratener Fisch, Crevetten und Fruechte; alles sehr schoen auf verschiedenen Tellern angerichtet. Wir hatten fast ein schlechtes Gewissen, dass wir nicht alles aufessen konnten und mussten anschliessend mit grossem Bedauern feststellen, dass die vielen Resten tatsaechlich weggeworfen wurden!
An diesem Nachmittag besuchten wir den Sung sot cave, eine wirklich wunderschoene und absolut sehenswerte Grotte mit drei zunehmend groesser werdenden Raeumen, in denen viele Stalaktiten und Stalagmiten im bunten Licht von Scheinwerfern erstrahlen.
Nach dem Hoehlenbesuch tuckerten wir um drei, vier Felsen und befanden uns schon an der Stelle, wo wir uebernachten wuerden. Nun war Schwimmen angesagt. Wir huepften in unsere Badesachen und sprangen ins angenehm kuehle Wasser.
Der letzte Schrei in Vietnam sind uebrigens natuerliche Tattoos: Man springe einfach in der Halongbucht ins Wasser und warte darauf, dass eine der entzueckenden Taettowierer vorbeischwimme...
Hier machte Mon naemlich die nette Bekanntschaft mit einer Qualle. Die Streifen kann man immer noch begutachten; sie sehen aus wie mit Bleistift gezogen und mit roter Farbe umrahmt.
Unser hilfsbereite Guide Anh versprach, sofort etwas dagegen zu holen und kam mit einem riesigen Fleischmesser zurueck. Wir mussten bei diesem Anblick grinsen, da ja klar war, dass er Mon nicht das Bein amputieren wuerde sondern wohl was anderes vor hatte. Wir erhielten eine kleine Lektion in der Behandlung von Quallenstichen. Nun wissen wir, dass man sie mit Saeure einreiben muss.
(Das Messer war uebrigens fuer das Zerschneiden der Limonen und fuers Abschaben des Saftes auf der Haut)
Nach einem ebenso luxurioesen Abendessen schliefen wir in den herzig kleinen, aber mit allem Notwendigen ausgestatteten Schiffskabinen. So viel Luxus hatten wir auch hier nicht erwartet: Eigenes Bad mit Warmwasserdusche, Seife, Zahnbuerste und Paste, Frottiertuecher und WC-Papier!
Tags darauf gondelten wir weiter durch die wunderbare Wasser-Fels-Landschaft, welche allerdings wirklich nur bei schoenem Wetter so bezaubernd ist.
Bald stiegen wir auf ein kleineres Boot um, von dem aus dann das Trekking und Kajakfahren statt fand.
Da wir ja die teurere, alternative Variante gewaehlt hatten, kletterten wir also etwas spaeter unserem Guide ueber spitze Steine und rutschige Lehmwege durch den Dschungel nach und hatten das Gefuehl, die Mehrausgaben haetten sich bestimmt gelohnt.
Als wir aber am spaeten Nachmittag nach dem Kajakfahren von den anderen erfuhren, wie sie ein schoenes Tal mit Reisfeldern und eine super Aussicht auf die Halongbucht genossen haetten, kombiniert mit extra viel Wandern ohne andere Touristengruppen, begannen wir zu zweifeln. Der halbe Tag Kajakfahren hatte sich naemlich schlussendlich auf ca. 2 Stunden reduziert und wir waren nicht mehr so ueberzeugt, ein den Mehrkosten entsprechendes Programm gehabt zu haben.
Als wir dann am Abend unseren Guide auf das open date ticket ansprachen, um zu erfahren, wie es am naechsten Tag fuer uns ablaufen wuerde, fiel der aus allen Wolken. Nach einem Telefongespraech mit dem Bureau in Hanoi teilte er uns mit, dass die ganze Woche alles ausgebucht sei und wir nicht an einem anderen Tag zurueck fahren koennten. Das war nun schon eine Enttaeuschung und wir konnten diese Begruendung nicht ganz glauben. Dies wuerde ja bedeuten, dass die Touren fuer die naechste Woche bis auf die letzten Plaetze ausgebucht sind. Und dies kann fast nicht der Fall sein...
Ja, so verbrachten wir den Abend in Cat Ba halt in einer vietnamesischen Disco, statt wie geplant, frueh im Bett...
Wenigstens war das Wetter am Abreisetag strahlend schoen und wir konnten die vielen Felsen wenigstens noch einmal bei richtigem Sonnenschein bestaunen...
Um uns wenigstens noch etwas ueber die uebrigens trotzdem sehr interessante und lohnenswerte Tour unterhalten zu koennen, trafen wir uns am Abend im altbekannten Cafe am Hoan Kiem See mit dem liebenswuerdigen Paerchen aus Singapur. Mit Ling Ling und Lee Sian hatten wir drei wirklich schoene Tage erlebt und verabschiedeten die beiden nun bei Glace und Fruitshake. Natuerlich unterhielten wir uns noch ein wenig ueber die Halong-Tour und einen unserer Guides: Oli konnte seine Art Englisch zu sprechen so gut imitieren, dass wir uns die Lachtraenen aus den Augen wischen mussten. Wenn Sinh (der Guide) sprach, toente es so, als wuerde ihm gleichzeitig ein Zahnarzt im Mund rumstochern, da man die Endungen kaum verstand. Er schien auch einen "Sprung in der Platte" zu haben, denn jedes dritte Wort wiederholte er mit einem obligatorischen "Yeah". Ein klassisches Beispiel: "Yu can gou niow tu se restrum, yeah, se restrum". Wobei man zugeben muss, dass sein Englisch-Wortschatz viel besser war als derjenige der Touristen, sein Akzent jedoch war schrecklich.
Uebrigens, wer weiss, was "restroom" bedeutet (aber nicht nachschlagen!), kann bei uns in Hue ein Gipfeli abholen
Aufbruch: | 02.10.2005 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 28.12.2005 |
Laos
Vietnam
Kambodscha