Asienreise von Mon und Olaf
Dong Ha und Hue
Am gleichen Abend noch fuhren wir mit dem Bus weiter Richtung Hue. Da man von Ninh Binh aus keinen Softsleeper buchen kann (die sind von Hanoi aus schon voll!) entschieden wir uns schlussendlich doch fuer ein Open-tour-busticket. Uns stand also eine lange Nacht im Bus bevor und wir hofften, dass er wenigstens nicht voll sein wuerde, damit wir ein wenig Platz zum Ausstrecken haben. Aber nichts da! Der Bus war proppevoll, und komischerweise sassen nur Vietnamesen drin und keine Touristen...
Irgendwie ueberstanden wir dann die Nacht doch, Oli auf einem der hintersten und somit schaukelndsten Sitze und Mon auf dem Boden, benebelt von einer alten Schlaftablette, die mehr Nebenwirkungen verursachte als einen tiefen Schlaf.
Morgens frueh hielten wir neben einem Café im Nirgendwo, das sich spaeter als die Stadt Dong Ha entpuppte. Waehrend wir einen Kaffee schluerften, ueberzeugte uns ein aelterer Vietnamese (Mr. Binh) mit dem Gaestebuchtrick (Trick ist vielleicht ein bisschen boese...) zum Bleiben und fuer eine Tour in die Entmilitarisierte Zone (DMZ).
Waehrend die Besichtigung der Tunnel (wo sich die Menschen im Krieg versteckt hatten) Olis Interesse wecken konnte, schleppte sich Mon immer noch im Daemmerzustand hintendrein und wuenschte sich nichts mehr als einen Platz zum Ausruhen und nicht gestoert werden. Fuer Oli war die Tour recht interessant, da diese von einem Guide gefuehrt wurde, der die Zeit des Vietnamkrieges (oder in Vietnam "american war") als 14 jaehriger erlebt hatte.
Nach dem Besuch des nahe gelegenen Strandes gings wieder zurueck. Trotz der liebenswuerdigen Art unseres Guides hatte uns diese recht teure Tour nicht so ueberzeugen koennen und wir freuten uns auf die Weiterreise nach Hue.
Erwaehnenswert ist der absolut zuverlaessige Service des Queen-Hotels in Ninh Binh! Kaum waren wir naemlich in Dong Ha angekommen, stellten wir fest, dass wir unseren Reisefuehrer in Ninh Binh liegen gelassen hatten. Wir
telefonierten also ins Qeen-Hotel, wobei uns der aeltere Mann behilflich war; und prompt traf am anderen Morgen zusammen mit dem Open-tour-bus auch unser Buch ein: gut verpackt und mit dem Absender des Hotels!
Gluecklich vereint mit unserem Vietnam-Reisefuehrer stiegen wir am Sonntag Morgen frueh in den Bus nach Hue. Dort angekommen, hielten wir wie erwartet, direkt vor einem Hotel. Da wir bisher mit der Vermittlung einer Unterkunft
auf diese Weise keine schlechten Erfahrungen gemacht hatten, zeigten wir uns sofort zu einer Zimmerbesichtigung bereit. Im Hotel Mai Dao genossen wir das bisher beste Zimmer hinsichtlich dem Preis-Leistungsverhaeltnis! (8 USD,
Nebensaison). Abgesehen davon, dass die Angestellten schlecht Englisch verstanden und die Woerter fuer uns voellig unverstaendlich aussprachen, waren sie ueberaus freundlich und zuvorkommend.
Spaeter machten wir uns zu einem ersten Rundgang durch die Stadt auf. Hue war uns auf Anhieb sympathisch und wir fanden schon bald ein Café mit leckeren Backwaren. Dort fruehstueckten wir dann am anderen Morgen und Mon entdeckte wieder einmal ein Juwel unter den Zmorge-Beizli. In der Vitrine lagen naemlich Sesambroetchen, die sich tatsaechlich als Mehrkornbrote herausstellten! Oli hielt sich wie immer an die Gipfeli (und, falls vorhanden an schoggibroetchen...) und wir kauften noch ein paar feine Sachen fuer unterwegs. Wir planten naemlich eine Velotour an den Thuy An Strand. Nie mehr mieten wir Fahrraeder, die man nicht eigenhaendig auswaehlen kann! Wir hatten zum Glueck keine Panne, aber angenehm zu fahren waren die beiden Schrottvelos, die uns das Hotel vermittelte, nicht! Trotzdem kamen wir in absehbarer Zeit und recht verschwitzt am Meer an. Da wir in der Hitze nicht verschmachten wollten, mieteten wir eines der teuren Sonnenzelte mit zwei Liegestuehlen. Sofort wurden wir von Ananasverkaeuferinnen erspaeht und bald darauf von vier
vietnamesischen Schulmaedchen belagert. Da sie offenbar grossen Gefallen an uns fanden und ihnen offensichtlich langweilig war, liessen sie sich ungefragt bei uns nieder. Die ueblichen Standardfragen fielen aus, da die Maedchen
kein Englisch konnten. Dafuer wurden wir (vor allem Mon)dauernd beobachtet und angelaechelt, gestreichelt und getaetschelt. Wir gaben die Hoffnung auf einen ruhigen und entspannten Nachmittag am Strand bald auf und bauten statt
dessen mit den Kindern eine Sandburg und plantschten gemeinsam im Wasser.
Spaeter spazierten wir dem Strand entlang und kamen doch noch zu etwas Ruhe.
Eine etwas traurige und schockierende Begegnung machten wir mit einer Strandverkaeuferin, die offensichtlich vom Krieg gekennzeichnet war: Anstelle des linken Armansatzes baumelte ein Knoten im Kleid und ihr Gesicht sah voellig verbrannt aus. Sie war spindelduerr, und wir wussten nicht, ob dies im Zusammenhang mit ihrer Verletzungen steht oder ob sie zu wenig zu essen hat...
Aufbruch: | 02.10.2005 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 28.12.2005 |
Laos
Vietnam
Kambodscha