Einmal um die Welt in 7 Monaten
Bolivien: La Paz
Am späten Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft in La Paz, alleine die Taxifahrt macht deutlich klar, dass man diese Stadt entweder mag oder hasst. Es gibt von allem einfach viel bzw. zuviel von allem, dem Verkehr, den Marktständen, dem Lärm, den Leuten etc. Vergleichbar ist es irgendwie ein bisschen mit Gotham City aus den Batman Filmen.
Die Free-Walking-Tour am nächsten Tag war echt super. Begonnen hat diese auf dem Platz vor dem Gefängnis "San Pedro" in La Paz. Bei diesem Gefängnis bezahlt man um überhaupt hineingehen zu können und monatlich wird eine "Miete" erhoben. Der Häftling lebt hier mit seiner Familie, wobei die Frauen arbeiten gehen und die Kinder zur Schule.
An sonnigen Tagen kann man die Häftlinge beim Bräunen auf dem Dach beobachten, wo auch die Wäsche zum Trocknen liegt. Angeblich wird im Gefängnis das beste und günstigstigste nennen wir es Sugar in ganz Südamerika hergestellt. Dieser Sugar wird einfach über eine Öffnung im Dach auf die Straße geworfen, wo es bereits erwartet wird.
Dann ging die Tour über einen Markt weiter, wo uns erklärt wird was es mit den Cholitas, den Marktdamen, auf sich hat. Denn diesen Beruf, kann man nicht einfach ausüben, er wird von Generation zu Generation weiter vererbt, genau wie die Kundinnen, denn jede Cholita verkauft die gleichen Lebensmittel, nur an andere Damen.
Typisch für diese Damen ist der weite Faltenrock, der schön bei den Hüften aufträgt, das lange geflochtene Haar und der Charles-Chaplin Hut. Mit der Art und Weise wie der Hut sitzt, ist es so wie mit der Dirndlschleife, man erkennt den aktullen Beziehungsstatus der Trägerin .
Das wichtigste Schönheitsideal der Cholitas ist aber (man kann es kaum glauben) die Wade, danach sollen die bolivianischen Männer angeblich ganz verrückt sein.
Unsere Tour führte uns weiter zum Hexenmarkt. Hier kann man Pulverchen, Tabletten, Kräuter und Tinkturen für alle Lebenslagen erwerben. Unter anderem auch ein Pulver, dass helfen soll, wenn der Mann es seiner Angebeteten auf den Rücken pustet, dass sie ihn ewig lieben wird und ihn für den überhaupt Unwiederstehlichsten
Kerl auf der Welt hält.
Am Unheimlichsten allerdings sind die toten Alpaka-Babies, die für Hausbau-Rituale genutzt werden. Dazu vergräbt man in einem Loch unter der Baustelle die Alpaka-Leichen, Candies (keine richtigen Zuckerl, sondern Zucker mit Kleber gemischt), Bier und jede Menge höchstprozentigen Alkohol. Natürlich braucht man für die Durchführung dieses Rituals eine Art Hexenmeister (muss mind. 1 Blitzschlag überlebt haben, besser noch 2). Dann wird erstmal gefeiert und wenn die Arbeiter ihren Kater auskuriert haben, wird mit dem Bau begonnen.
Weiter gings ins spanische Stadtviertel, das man gleich an der Architektur der Häuser erkennen kann. Hier befinden sich die Hauptkirche und einige Ministerien, obwohl die offizielle Hauptstadt Sucre und nicht La Paz ist.
Am Abend gingen wir zum Österreicher, wäre ja ein Verbrechen nicht hinzugehen, auf leckere Käsespätzle und ein Cordon Bleue .
Heute stand die Death Road am Programm. Nach 1 stündiger Fahrt hatten wir den Ausgangspunkt auf ca. 4.700 hm erreicht.
Wir wurden mit Weste, Handschuhe, Hose und Helm ausgestattet bevors losging.
Die ersten paar Kilometer waren zum Einfahren auf Asphalt und fahrerisch nicht recht anspruchsvoll, allerdings wars so kalt, dass nach wenigen Minuten die Finger nicht mehr zu spüren waren und natürlich hats auch noch zu regnen angefangen, schlussendlich waren wir durch und an nass.
Nach einer kurzen Autofahrt erreichten wir die eigentliche Death Road. Eine teilweise recht enge Schotterstraße mit Schlaglöchern, Steinen, Wasserfällen und Wasserlöchern zum durchqueren.
Wenn man schon jemals auf einem Mountainbike irgendwo hinuntergefahren ist, stellt diese Abfahrt kein Hindernis dar, ganz toll fand ich, dass es nur hinunter und nicht mehr hinauf ging . Das einzig Gefährliche ist, dass es auf einer Seite immer einen ziemlich steilen Abgrund gibt, also verbremsen sollte man sich eher nicht, könnte in einem Dilemma enden.
Nach 64 km bergab hatten wirs geschafft und durften uns Death Road Surviver nennen!!
Der Nervenkitzel der Death Road war noch nicht genug, darum liefen Daniel als Nikolaus verkleidet und Max als Spiderman noch einer Hausmauer entlang hinunter.
Den restlichen Tag verbrachten wir gemeinsam mit Flo und Max, denn am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Sucre.
Aufbruch: | 25.09.2014 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 12.04.2015 |
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