Einmal um die Welt in 7 Monaten

Reisezeit: September 2014 - April 2015  |  von Doris E.

Chile: Santiago

Nach einer rund 25 stündigen Busfahrt kamen wir endlich in Santiago an. Mit der Metro, ja es gibt überraschenderweise eine U-Bahn , fuhren wir in die Stadt hinein zu unserem Hostal.
Nach einem Besuch bei Mc Donalds gings für uns doch recht bald ins Bett, da uns die Busfahrt ziemlich geschlaucht hat.
Topfit am nächsten Tag fuhren wir ins nächstgelegene Shoppingcenter, eigentlich um ein Handy für mich zu kaufen, fanden aber leider keines. Dafür war das Shoppen zur Abwechslung recht angenehm und eigentlich wie zuhause .
Am Nachmittag schlossen wir uns wieder einer Free Walking Tour an. Auch dieses Mal ein großes Lob an die Guides, also die Studenten, die das auf Trinkgeld-Basis veranstalten, es war wieder eine tolle Tour.

Zuerst sahen wir uns einige Graffitis eines Künstlers namens Inti Castro an mit typisch südamerikanische Puppen als Grundmotiv. Die beiden Puppen sollen den Mix von Tradition und Moderne verkörpern (zB hat die weibliche Puppe den typischen bolovianischen Hut auf und ein Smartphone in der Hand).
Weiter führte uns die Tour dann auf den Plaza de Armas, der gerade renoviert wird und nicht zu besichtigen war und natürlich in die Kathedrale von Santiago, die keine Fenster besitzt, das wäre aufgrund der vielen und häufigen Erdbeben nicht ratsam wurde uns erklärt (aufgrund eines Erdbebens in einer chilenische Stadt südlich von Santiago, wurde sogar die bestehende Richterskala nach oben hin erweitert). Es gibt auch einen Cocktail namens Terremoto, der den Erdbeben gewidmet ist, dieser besteht aus Weißwein mit entweder Grenadine oder Fernet und einer Kugel Ananaseis.
Kaffee ist hier in Chile nicht so wirklich bekannt bzw. beliebt, die Chilenen denken, dass der Löskaffe von Nescafe das höchste der Gefühle in Sachen Kaffee darstellt - so ist es definitiv nicht .
Um den Kaffee etwas beliebter zu machen, kamen sie auf eine recht witzige Idee, nämlich den sogenannten Coffee with Legs.
Das bedeutet der Kaffee wird von Damen serviert, die recht viel Bein zeigen, diese Kaffeehäuser sind durch Milchglas bzw. verdunkelte Scheiben gekennzeichnet. Es gibt 3 verschiedenen Typen dieser Coffee with Legs, wobei man beim ersten und zweiten Typ noch grob die Umrisse der Damenbeine durch das Fenster erkennen kann. Wofür der dritte Typ dann genau ist, glaub ich muss ich hier nicht weiter ausführen, das bleibt der Fantasie überlassen .
Bei La Moneda (ehemalige Münzprägeanstalt, jetzt Sitz der Präsidentin) wurde uns einiges über die doch recht bewegte Geschichte Chiles erklärt. Die eigentlich prägensten Dinge ereigneten sich vor noch gar nicht langer Zeit, 1973 griff Augusto Pinochet den damaligen Präsidenten Salvador Allende in La Moneda an. Daraufhin folgte eine lange Regierungszeit von Augusto Pinochet, die das Land bis heute spaltet. Einige sagen er war Diktator, andere meinen er war Präsident und tat viel für das heutige Chile. Jedenfalls wurde Pinochet bei einer Wahl nach 17-jähriger Diktatur/Präsidentschaft abgewählt.
Über ein sehr modernes Stadtviertel mit Gallerien und vielen Weinbars und Bierbrauerein gingen wir zurück zum Ausgangspunkt und Ende der Tour.

Graffiti

Graffiti

La Moneda

La Moneda

Am nächsten Tag erkundeten wir zu Fuß die Stadt, eigentlich auf der Suche nach dem Markt, den wir aber nicht wirklich gefunden haben. Zu Mittag gabs eine chilenische Spezialität "Chorrillana". Eigentlich war die Portion für einen, aber wir hatten zu zweit sehr zu kämpfen, es handelt sich hierbei um echt einen Riesenberg Pommes, darüber angebratenes Fleisch, chilenische Wurst und Zwiebel, garniert mit Spiegeleiern! Eine Gesundenuntersuchung inkl. Cholesterien-Check nach diesem Essen würde ich nicht empfehlen .
Mit vollen Bäuchen gings per Funicular, das ist eine Standseilbahn - schaut sogar ein bisschen so aus wie die auf der Wurzeralm - auf den Cerro San Cristobal, einem Aussichtspunkt über den Dächern Santiagos.
Beim Rückweg haben wir uns ziemlich verlaufen, kein Wunder in einer Großstadt .
Am Abend lernten wir ein deutsch-kanadisches Pärchen kennen, die mit dem Rad durch Südamerika unterwegs sind, die natürlich viele interessante Geschichten zu erzählen hatten.
Santiago ist echt eine tolle und interessante Stadt, mit netten Leuten und doch recht westlichem Flair der uns an daheim erinnert hat und unseren Besuch doch sehr angenehm gemacht hat.

Cerro San Cristobal

Cerro San Cristobal

Ansicht eines Teils der Stadt

Ansicht eines Teils der Stadt

© Doris E., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bitte einmal um die halbe Welt :-) Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Brasilien, Südafrika, Dubai, Neuseeland, Australien und Thailand- Wir kommen!
Details:
Aufbruch: 25.09.2014
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 12.04.2015
Reiseziele: Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Brasilien
Südafrika
Vereinigte Arabische Emirate
Neuseeland
Australien
Thailand
Österreich
Der Autor
 
Doris E. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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