Quer durch Amerika

Nix wie weg! Und das ganz schnell!

Ich blinzle, es scheint nicht zu regnen. Wir entschliessen uns auf dem schnellsten Weg Richtung St. Louis zu fahren. Das heisst Interstate und viele Meilen.
Das einzig Gute bei einer so langen Stecke Interstate ist, ich kann den Gashebel mit einem kleinen Rad feststellen - es geht meist eh gerade aus. Ich kann die Musik ueber den Helm hören, welche Fabienne uns noch zusammengestellt hat (Danke nochmal!!). Meinen Gedanken kann ich auch freien Lauf lassen.
Ich hab mal gelesen, das neuerdings die Parfuemindustrie den Duft von frisch geschnittenem Gras für ihre Kreationen einsetzen will, weil der Duft die Menschen glücklich macht. Endlich leuchtet es mir ein, warum die Amerikaner wie verrückt ihre Grünflächen schneiden - nur ums ständig glücklich zu sein.....
Singen macht auch glücklich, das merke ich, als ich aus voller Kehle, wenn auch ziemlich falsch, die Texte mitsinge. Macht richtig Spass und seit ich das jeden Tag ein bisschen mache, bekomme ich auch die höheren Töne immer besser hin. Nicht das ich mich bei den Schweizer Talenten anmelden könnte, aber doch so gut das es mich selber nicht mehr so "tschudderet".
Während die Landschaft an mir vorbei zu ziehen scheint - eigentlich ziehe ich ja an der Landschaft vorbei, hintersinne ich mich, warum es einigen hier so super gut geht (dem Anschein nach) und anderen so elend. Egal wie viele Meilen ich darüber nachdenke, es kommt nichts schlaues dabei heraus.
Zum Glück taucht dann am Strassenrand ein Harley Laden auf und wir machen einen Halt, manchmal braucht man einfach eine Ablenkung.
Wir treffen dann gegen 19.00 Uhr in St. Louis ein und versuchen es im Hyatt, bekommen ein Zimmer mit Blick auf den Arch (der grosse Bogen).
Der Sheriff persönlich ist uns mit dem Gepäck behilflich und wir sind froh trocken angekommen zu sein.
Wir laufen wieder mal durch die Stadt (Rider wird zum echten Wandervogel) geniessen ein Essen beim Stadion und freuen uns auf den nächsten Tag.