From North to South - einmal durch die amerikanischen Kontinente
Belize
Nun war ich wieder zurück in Belize, diesmal um wirklich etwas von dem Land zusehen und es nicht nur zu durchqueren. Eigentlich wollte ich bis Dangriga fahren, aber bis ich in Belize City war, war es schon 17 Uhr. Also beschloss, ich die Nacht dort zu verbringen. Belize City ist nicht wirklich eine schöne Stadt, zumindest die Teile durch die ich mit dem Bus gefahren bin und wo mein Guesthouse war. Alles ist etwas heruntergekommen. Mein Guesthouse war in einem alten Kolonialgebäude, das etwas renovierungsbedürftig war. Ich hatte zwar ein Einzelzimmer, aber sehr klein, nur zweckmäßig mit schlechter Matratze eingerichtet. Die Toilette und Dusche war im Keller. Beim runter Gehen wurde ich erst mal von einer großen Kakerlake begrüßt, sonderlich sauber war die Toilette auch nicht. Die Dusche hab ich mir erst gar nicht angeschaut, da verzichte ich drauf! Die Besitzer waren aber sehr nett und bemüht. Die Mentalität der Menschen in Belize unterscheidet sich so sehr von den anderen mittelamerikanischen Ländern. Der Kleiderstil ist auch komplett anders vor allem bei den Männern. Es ist wichtig cool gekleidet zu sein, weite Hosen, die gerne auch ein bisschen tiefer hängen dürfen, Baseball Kappen, Sneakers (Nike, Adidas oder gerne auch von Mike Jordan), Goldkettchen und ganz wichtig: coole, lässige Gangart. Die Frauen legen auf sexy, figurbetonte Kleidung wert. Das Englisch ist gar nicht so leicht zu verstehen, hört sich ein bisschen wie der Gangsterslang aus Brooklyn und Harlem an. Im Gegensatz dazu steht das im Radio gesprochene Englisch, dieses ist klar und gut verständlich und vom Singsang her, könnte es auch ein Radiosender in den USA sein.
Zum ersten Mal hatte ich auf dieser Reise das Gefühl, dass der Ort, wo ich war, nicht so sicher ist. Mein Gefühl hat sich dann auch bestätigt. Als ich zum Abendessen los wollte, es war gerade dunkel geworden, meinten die vom Hotel ich solle nur in den Straßen mit vielen Leuten bleiben und für mich bleiben. Ich hatte vor nur 500 Meter weiter in ein Fischrestaurant zu gehen, aber als ich da war, hatte es geschlossen. Okay dann halt doch zum chinesischen Take-away neben meinem Guesthouse. Im Guesthouse gab es einen kleinen Essensbereich. Kaum saß ich und habe mein Essen ausgepackt, hatte ich einen schwanzwedelnden Hund zu Füßen, der mir diese ableckte, in der Hoffnung, dass ich teile. Nach meiner Erfahrung mit dem fresssüchtigen Coati, dass Verscheuchen keine gute Idee ist und nur Aggression hervorruft, habe ich das Ganze ignoriert und weitergegessen. Urplötzlich knurrte der Hund aggressiv und sprang unter den Tisch und meinen Stuhl. Erst konnte ich die plötzliche Reaktion nicht erklären, aber dann sah ich, dass da nun ein zweiter Hund war. Na ja Gerippe wäre ein passender Ausdruck, so erbärmlich sah die Hündin aus. Es war klar, die beiden kämpfen regelmäßig ums Futter und ums Überleben. Den Rest meiner Mahlzeit hatte ich zwei Viecher vor mir sitzen, die mich mit sehnsüchtigem Blick anschauten und mit ihrem Schwanz auf den Boden klopften. Da sie weiter von mir ignoriert wurden, startete der eine den Versuch, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und stellte seine Vorderpfoten auf den Tisch und kam meinem Essen sehr nahe. Ich konnte ihn aber verscheuchen und mich zurückhalten, ihm zur Strafe eine scharfe Jalapeno hin zu werfen.
In der Früh habe ich dann einen Bus nach Dangriga genommen. Ab einer halben Stunde vor der Stadt wurde keiner mehr mitgenommen, worüber die schön hergerichteten Wartenden am Straßenrand nicht so begeistert waren, jeder wollte ja rechtzeitig in Dangriga sein. Kurz vor der Stadt gab es auch eine Straßenkontrolle, alle die noch standen, mussten sich mit auf die Sitze quetschen oder auf den Boden setzten, da laut Gesetz keine Passagiere stehend transportiert werden dürfen. Heute war Garifuna Settlement Day, dass besonders groß in Dangriga gefeiert wird. Ich war mittags in der Stadt und habe das letzte Bett im Hostel bekommen. Ich habe auch erfahren, dass ich einen Tag vorher kein Bett in der ganzen Stadt mehr bekommen hätte, da für die große Vorabendfeier alles ausgebucht war. Um zwei Uhr ging dann die große Parade los. Die vorherrschende Farbe heute war gelb. Mein erster Eindruck von der Parade, war leider ein nicht so schöner. Ein Junge hat seinen Spidermanballon verloren. Er rannte weinend hinterher. Sein großer Bruder rettete ihn aber. Die Freude des Jungens war aber von keiner langen Dauer. Seine Mutter hatte wenig Verständnis für die Situation, nahm den Luftballon, zerplatzte ihn, schrie den heulenden Jungen an und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Und keinen drum herum schien es zu stören. Ich habe leider schon öfters beobachtet, dass die Erziehungsmethoden in Belize etwas rau sind. Das sind Momente, wo es mir schwer fällt „andere Länder, andere Sitten“ zu akzeptieren. Ich weiß, dass es als Touristin und Gast in ihrem Land nicht angebracht ist, sich einzumischen, aber die Sozialpädagogin in mir würde am Liebsten eingreifen.
Die Parade in Dandriga war aber ein Erlebnis für sich. Überall gab es Fressstände mit traditionellen Gerichten und der Alkohol, wie bei allen Volksfesten, floss ihn Strömen. Die Parade wurde vom Militär angeführt, deren Band vorne weg musizierte und die Soldaten hinter her marschierten. Dann kamen die kleinsten Mädchen, die in ihren kurzen Röckchen tanzten. Also Tanzen bei den Garifunas bedeutet, mit dem Hintern zu wackeln. Was sehr lustig bei den kleinen Mädels aussieht, die noch schmale Hüften und einen flachen Hintern haben. Zwischen den Hintern wackelnden Tanzgruppen kamen Trommelgruppen. Auf einem Pich-up fuhr dann die Miss Garifuna vorbei, die jedoch etwas gelangweilt dreinschaute und ihre Aufmerksamkeit mehr ihrem Handy wie der Parade schenkte. Dann kamen die riesigen LKWs. Jede Bank, Bier- oder Rummarke hatte einen, aber auch Vereine oder große Firmen. Bonbons für die Kinder und Werbegeschenke wurden in die Menge geschmissen. Ebenso, nach dem Vorbild vom Mardi Gras in New Orleans, Ketten aus Plastikperlen. Aber das Wichtigste war, mit vielen großen Musikboxen ausgestattet zu sein: je lauter die Musik, umso besser. Am meisten haben mich aber die Flick-Flack Jungs beeindruckt. Der letzte Wagen war mit einer Reggea Band beladen, hinter dem dann die Zuschauer tanzend hinterherliefen, bis das Ganze an einem Platz am Meer endete, wo für den Rest des Tages die Menschen sich zwischen Bierständen tummelten.
Am nächsten Morgen ging es dann nach Tabaco Caye, dieser gehört zu den südlichen Cayes und ist ein kleineren und ruhigeren, genau das Richtige für mich. Die Unterkunft war nicht ganz billig, aber ich hatte beschlossen, mir das zu gönnen und nachträglich selber zum Geburtstag zu schenken. Die Überfahrt mit dem Boot dauert ca. 40 Minuten. Mit mir im Boot saß ein älteres, französisches Pärchen und ein junges italienisch/spanisches Pärchen. Die Überfahrt war allerdings, die abenteuerlichste in meinem bisherigen Leben. Es war unglaublich windig, dementsprechend auch die Größe der Wellen. Teilweise waren sie über einen Meter hoch und gingen kreuz und quer. Ich saß mit dem Italiener vorne. Da im vorderen Bereich auch unser Gepäck lag, mussten wir mit dem Rücken in Fahrtrichtung sitzen. Es war schon etwas gruselig, die Wellen erst nachdem wir sie überwunden hatten, zu sehen. Vielleicht war es auch besser, dass wir nicht gesehen haben, was da so auf uns zukam. Der Vorteil des Platzes war, dass wir am trockensten blieben. Die anderen waren nach kurzer Zeit völlig durchnässt. Ich hätte gerne eine Sicherheitsweste angehabt, also habe ich mich um so fester mit beiden Händen an die Sitzbank geklammert. Zwischendurch musste einer immer mal wieder nach links oder rechts rutschen, damit das Boot keine Schräglage hat. Vor allem die Riesenwellen waren etwas Einschüchternd, der Vorderteil des Bootes hob sich in die Luft, ich konnte weit runter auf den Kapitän blicken, seine gelassene Miene war das Einzige beruhigende. Kurz darauf sank das Boot wieder in die Tiefe nur um kurze Zeit später wieder hoch zu steigen. Der Kapitän verzog nur seine Miene, wenn eine Welle wieder über den Bootsrand schwappte und ihn durchnässte. Die Größe der Wellen war nicht so das Problem, da man einfach drüber rollen kann, sondern dass die Wellen kreuz und quer gingen. Man war noch nicht über eine Welle ganz drüber, kam schon eine wieder von der Seite. Nach einer halben Stunde kamen die ersten Inselchen in Sicht, das Wasser wurde flacher und deutlich ruhiger. Wir waren alle heilfroh, sicher wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Später erfuhr ich von den Leuten des Resorts, dass die kleinen Fischerboote bei dem Wetter nicht sicher sind, immer wieder kippt eines um. Erst vor ein paar Tagen sei ein Fischer mit seinem Boot gekentert und ertrunken. Ein anderes sei kurz vor Dangriga gekentert, so dass die Leute sicher zum Hafen zurück schwimmen konnten. Da ich das Schicksal nicht nochmal herausfordern wollte, habe ich mir dann für die Rückfahrt ein größeres und sicheres Boot organisiert. Aber jetzt war ich erstmal auf Tobaco Caye, ich wurde mit Regen und ziemlich heftigen Wind begrüßt. Da war ich froh, dass meine kleine Hütte relativ schnell hergerichtet war und ich nach drinnen flüchten konnte. Mein Resort ist toll, sehr gepflegt und mit Blick für kleine Details. Vor jeder Hütte steht eine Schüssel mit Wasser, so dass man seine Füße entsanden konnte, bevor man reingeht, großartig. Jetzt musste nur noch das Wetter besser werden.
Trotzdem erstmal in die Hängematte, Musik ins Ohr, denn „Lieblingsfarben und Tiere“ von Element of Crime passt genau richtig:
„Schön, dass du anrufst, leider umsonst, dass mein Handy abgestellt ist, hast du schon geschnallt, denn warum solltest du, sonst mein völlig sinnloses Festnetztelefon zum Klingeln bringen, mach’s wie ich, leg dich hin und mach die Augen zu, denk an Lieblingsfarben und Tiere, Dosenravioli [ich denke jedoch eher an die karibische Küche!] und Buch und einen Bildschirm mit Goldfisch [mir schwirren eher die bunten Fische in dem kristallklaren, türkisen Wasser durch den Kopf], das ist für heute genug!“
Nach dem Mittagessen, dass nicht aus Dosenravioli bestand und sehr lecker war, legte sich der Sturm und es kam sogar die Sonne raus. Also einmal rum um die Insel, na ja von Insel kann man nicht wirklich sprechen, so klein wie das Ganze ist. Eher von Sandhaufen mit Palmen und ein paar Hütten drauf. Wenn man ganz langsam läuft, schafft man es, bei der Umrundung auf 15 Minuten zu kommen! Auf der Insel sind drei oder vier Resorts, meins gefällt mir definitiv am Besten, es ist sehr klein mit seinen 6 Hütten, die übers Wasser ragen, die Anlage ist am gepflegtesten und man sieht die anderen Resorts nicht wirklich. Bei meiner Umrundung, sprach mit ein zahnloser Fischer an und warnte mich gleich erstmal, vor den Kokosnüssen. Bei dem Wind also nicht unter einer Palme stehen bleiben. Sein Vorschlag war, stattdessen bei ihm hier in der Bar einzukehren, was ich dankend abgelehnt habe und dann weiter geschlendert bin. Auf der Rückseite der Insel gibt es auch eine windgeschützte Bucht, wo man gut schnorcheln kann. Also wieder zurück zur meiner Hütte, Bikini angezogen, Schnorchel aufgesetzt und ins Wasser. Ich habe nicht lange geschnorchelt, da hätte ich mich beinahe am Salzwasser vor Schreck verschluckt, glücklicherweise war ja der Schnorchel im Wasser. Aus dem Augenwinkel sah ich nur was großes, graues in meine Richtung flattern und dann schwammen auch schon zwei große Stachelrochen ganz nah an mir vorbei. Bei der Nähe beängstigend und beeindruckend zugleich. Zwischen meinen Schnorchelgängen habe ich mich auf dem Steg gelegt, da es einen Strand zum Hinlegen nicht wirklich gab, und die Sonne genossen. Am Nachmittag habe ich dann noch brav 45 Minuten Yoga mit Blick auf die endlose Weite der Karibik gemacht. Dann war aber wirklich nur noch faulenzen mit einem guten Buch in der Hängematte angesagt. Zwischendurch lohnte es sich immer wieder mal von meinem Buch aufzuschauen, da die Stachelrochen an der Hütte elegant vorbei zogen.
Und das Essen in meinem Resort war auch sehr gut. Bei meiner Recherche war das oft ein Kritikpunkt bei den anderen Resort: kleine Portionen, sehr einfach und obwohl mitten in der Karibik kein Fisch oder Meeresfrüchte. Im Tabaco Paradise war dem nicht so, sehr lecker und abends gab es immer Fisch oder Meeresfrüchte. Den nächsten Tag habe ich wieder mit Yoga, Schnorcheln (diesmal habe ich sogar einen kleinen Riffhai unter einem Felsen versteckt entdeckt) und in der Hängematte faulenzen verbracht. Zum Sundowner bin ich zu meinen Nachbarn, das älteres, französisches Pärchen, die mit mir im Boot gekommen sind, auch das andere Pärchen von der Bootsfahrt fand sich ein und wir haben einen Kuba Libre mit Chips genossen und Adler- und Stachelrochen beim Vorbeitreiben beobachtet.
Leider wann dann meine Auszeit mitten im Ozean vorbei. Und dank des größeren Boots und Schwimmwesten an Bord auch eine sichere sowie dank besseren Wetters auch eine ruhigere Überfahrt möglich. Das französische Pärchen hatte ein Mietauto und bot mir an, mich nach Gale Point mit zu nehmen. Gale Point liegt in einer Meereslagune, man kommt nur über eine Schotterstraße hin und auch nur mit eignem Auto. Im Reiseführer bzw. im Internet wurde dieser Ort als etwas ganz Besonderes erwähnt. In der Lagune leben einige Manatees. Also habe ich das Angebot dankend angenommen. Von Gale Point waren wir aber dann doch sehr enttäuscht. Es war ein heruntergekommenes Dorf, es gab zwar mehrere Gästehäuser, die aber alle sehr baufällig und renovierungsbedürftig aussahen. Bis jetzt muss ich sagen, dass Corozal der am Besten in Schuß gehaltener Ort in Belize war. Irgendwie scheint dieses heruntergekommen und renovierungsbedürftig typisch für dieses Land zu sein.
Es gab ein Resort, dass gerade renoviert wurde, aber für das was es war und was es kostete völlig überteuert. Wir entschlossen uns daher sofort, nicht über Nacht zu bleiben, sondern nur die Boottour zu machen, um die Manatees zu sehen. Der Franzose wollte noch in einem Gästehaus einkehren, dass bekannt dafür ist, dass der Besitzer Wein aus verschiedenen Früchten herstellt. Mir war sofort klar, dass das eher Likör wie Wein sein wird und vermutlich von einfacher bis schlechter Qualität. In dem Gästehaus trafen wir auch auf eine exzentrische Amerikanerin, die mittels trampen nach Gale Point gekommen war und seit fast einem Jahr in Caye Caulker lebte. Sie beschloss sich unserer Bootstour anzuschließen. Aber erst wurde der Wein bestellt, wir haben uns für zwei verschiedene Sorten entschieden, Beeren und irgendein heimische, mir nicht bekannt Frucht. Der Likör kam in Halbliter Flaschen. Der Besitzer erklärte uns, dass er früher für Jack Daniels in den USA gearbeitet hat und dort alles über „Wein machen“ gelernt hat. Er war schon sehr alt und sein Gebiss passte ihm nicht mehr richtig, so dass es beim Sprechen klapperte und er kaum zu verstehen war. Der „Wein“ war ein Gemisch aus Likör und Essig und nicht genieß-, geschweige denn trinkbar. Die Bootstour war leider auch ein kleiner Reinfall, für das, was es letztendlich war, völlig überteuert. Wir fuhren ca. 10 Minuten mit dem Boot auf die Lagune raus. Dann hielt das Boot an einer Stelle an, wo das Wasser wärmer ist und daher sind dort immer die Manatees. Unser Bootführer war ganz aufgeregt, wenn einer zu sehen war und tat so als ob das jetzt was ganz Großartiges wäre. Das Ganze als Manatee Watching Tour zu bezeichnen ist auch etwas irreführend, eine bessere Bezeichnung wäre Manateenose Watching Tour. Man sah nämlich immer nur für einen kurzen Moment die Nase aus dem Wasser ragen. Nach einer halben Stunde hatten wir genügend Manateenasen gesehen und sind wieder zurück und waren uns alle einig, dass Gale Point nichts besonderes ist und ausgelassen werden kann.
Die Amerikanerin kam dann mit uns nach Belize City, da sie Sorge hatte, am nächsten Morgen keine Fahrgelegenheit zurück in die Zivilisation zu bekommen. Trotz der Abgelegenheit und fehlender öffentlicher Verkehrsanbindung haben nur 9 Leute ein eigenes Auto in Gale Point. Trotz des Reinfalls von Gale Point war es eine gute Entscheidung mit dem französischem Pärchen zu fahren. Ich hatte nette Gesellschaft, einen Fahrservice vom der Bootsanlegestelle in Dangriga bis zur Anlegestelle in Belize City! Dank der Amerikanerin bekam ich auch ein Wassertaxiticket zum halben Preis. Caye Caulker ist ähnlich wie Isla Holbox ein Backpacker Hotspot, auch autofrei, jedoch viel weniger Golfkartbetrieb, was es deutlich angenehmer macht. Ich hatte mir ein, laut Lonely Planet, ruhigeres Hostel rausgesucht, wo man auch zelten kann. Es war eindeutig ruhiger als das Partyhostel, troztdem nicht ruhig genug für meinen Geschmack und das Partyhostel der Insel war direkt gegenüber der Straße. Die Musik von denen war so laut, dass ich das Gefühl hatte, der Gettoblaster ist eher neben meinem Zelt aufgestellt. Gegenbeschallung kam aus dem Aufenthaltsraum meines Hostels. Ich war froh im meinem Zelt wenigstens für mich zu sein, wenn auch nicht geräuschfrei, im Hostel waren mir einfach zu viele Menschen. Hostels scheinen einfach nichts mehr für mich zu sein, mein Reisebudget lässt aber die meiste Zeit einfach nichts anderes zu. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es eigentlich fast nur noch Partyhostels gibt, ich vermisse, die kleinen ruhigen Hostels. Die Küche war dreckig und das Geschirr nicht wirklich sauber. Ich weiß auch nicht, warum die Gäste ihr Zeug nicht gescheit sauber machen können. Als ich morgens meinen Tee trank, entdeckte ich mit Entsetzten Reiskörner darin, ein Blick in den Topf verriet auch wieso. Ab da habe ich nur noch mit meinem Geschirr gekocht, die Hälfte war eh nicht in der Küche vorhanden, wie z.B. Löffel oder ein scharfes Messer. Im Dorm herrschte Unordnung, das Zeug der Reisenden war über den kompletten Boden verteilt und zu jeder Tages und Nachtzeit wurde die Fliegengittertür nach draußen knallen gelassen, dass ich es selbst noch bis in mein Zelt hörte.
Den ersten Vormittag auf Caye Caulker habe ich damit verbracht, einen Anbieter für eine Schnorcheltour zu finden. Die Franzosen hatten mir einen empfohlen, der ein kleines Segelboot hat und nur eine kleine Anzahl an Leuten mitnimmt. Sie wussten leider nicht mehr den Namen, hatten mir aber ein Bild des Gebäudes und des Bootssteg gezeigt. Die Insel ist nicht so groß, aber meine Suche blieb leider trotzdem erfolglos. Es dauerte auch ziemlich lange, da ich mehrfach von Regenschauern überrascht wurde, ich mich unterstellen musste und den Regentropfen beim zur Erde fallen zuschaute. Da meine Suche erfolglos war, blieb mir nichts anderes übrig als die Touragencys abzuklappern. Ich wollte unbedingt mit einem Segelboot fahren und eine kleine Gruppe haben. Letztendlich habe ich dann eine gefunden, zwar weniger Schnorchelstopps, dafür Segelboot und kleine Gruppe und günstiger, fährt auch früher los wie die anderen Touren, daher hoffentlich weniger Leute bei den Plätzen. Jetzt hieß es nur noch Daumen drücken, bzw. Petrus bitten, dass morgen das Wetter gut wird, sonst fällt das Ganze ins Wasser. Leider war die Wettervorhersage sehr schlecht!
Leider sind die Männer in Belize teilweise unangenehm. In den anderen mittelamerikanischen Ländern wird man als alleinreisende Frau zwar auch öfters angebaggert, es ist jedoch auf eine distanziertere Art. Ich reagiere freundlich aber distanziert darauf, dann blieb es in der Regel bei einer kurzen Unterhaltung in der mir mitgeteilt wird, wie wunderschön ich bin und einer Verwunderung darüber, dass ich unverheiratet und ungebunden bin. Manchmal bekomme ich noch ein scherzhaftes Heiratsangebot, dass ich dann dankend ablehne und gut ist es. Manche Männer in Belize sind jedoch viel aufdringlicher. Einer wollte mich z.B. auf der Parade in Dangriga unbedingt rumführen, mein „Nein danke“ und weggehen, hat er nicht so ganz akzeptiert und noch zwei Mal versucht, sich mir aufzudrängen. Ich bin nur ungerne unfreundlich, aber dass ist dann das Einzige was hilft. So auch leider hier in Caye Caulker. Ich hatte mir gerade Okras, grüne Gemüseschoten, die bei uns eher unbekannt sind, fürs Abendessengekauft und mit dem netten Tamalesverkäufer auf seinem Rad einen kleinen Plausch gehalten und Rezepte für das Gemüse ausgetauscht. Es gibt also auch sehr nette und freundliche Menschen in Belize. Dann sprach mich ein junger Mann ansprach. „Hey, Baby, come here, your beautiful!“ Da hatte ich schon genug davon, wollte eigentlich weiter gehen, aber der Tamalesmann stand mir im Weg. Dann forderte er mich auf, dass ich ihm doch eine Okraschote geben sollte, in einem sehr dreisten und forderten Tonfall. Ich habe dann erstmal nein gesagt und ihn gefragt, warum ich ihm eine geben sollte, die brauche ich für mein Abendessen. Er will ja nur eine, ich habe doch so viele! Na ja, wenn ich ihn dadurch loswerde, soll er eine haben. Dann wollte er mir Seeschnecken, Lobster oder Fisch andrehen. Nein danke, ich will nichts kaufen. Warum nicht, mag ich keinen Fisch? Doch, aber ich koche heute vegetarisch! Warum ich so unfreundlich bin, er will doch gar nicht mein Geld, nur meine Freundschaft! Da musste ich fast laut loslachen. Glücklicherweise war dann der Weg wieder frei und ich habe nur noch unfreundlich Tschüss gesagt und mich vom Acker gemacht. Solche aufdringlichen Anmachen sind mir ein paar Mal passiert und machen mir Belize etwas unsympathischer.
In Belize, vor allem Caye Caulker, hört man viel Bob Marley und man sieht in öfters mal auf einem T-Shirt abgedruckt. Ich glaube, dass Bob Marley und Che Guevara die Menschen sind, die am häufigsten auf einem T-Shirt abgedruckt sind.
Den Rest des Tages habe ich dann mit in der Hängematte faulenzen verbracht. Nachmittags bin ich dann noch zum Yoga. Eine Dame bietet für eine kleine Spende Yogaklassen in Englisch auf der Dachterasse eines Hotels an. Toll, Yoga mit Blick aufs Meer, leider auch auf dunkle Regenwolken, aber das Wetter hat bis nach dem Yoga gehalten. Abends fing es dann wieder mit Regnen an. Also habe ich mich in mein Zelt verkrochen. Das Partyhostel war heute ruhig, dafür drehte mein Hostel die Musik auf. Dann kam die Erlösung: Stromausfall! Die Musikruhe und die absolute Dunkelheit währten leider nur 10 Minuten. Dann ging der Lärm wieder weiter. Und die ganze Nacht regnete es durch.
Um 8.30 Uhr bin ich dann zu meiner Touragency, es nieselte immer noch, daher keine Chance auf eine Ganztagestour. Ich soll in einer Stunde nochmal wieder kommen, dann entscheidet Steve, der nette Kapitän, ob es eine Halbtagestour gibt. Unglaublich, aber eine Stunde später sah es deutlich besser aus, der Regen hatte aufgehört und es ließ sich blauer Himmel erahnen. Steve wollte trotzdem keine Ganztagestour machen, war aber sehr nett und vermittelte mir auf die Schnelle eine andere. Also schnell Zeug zusammen gepackt, dann wurde ich auch schon abgeholt. Die Touragency war mir eigentlich nicht so sympathisch, was vermutlich etwas an dem schmierigen Typen mit einem Gürtel mit der Aufschrift „ich liebe Titten“ lag. Aber ich hatte so kurzfristig nicht mehr die Zeit, mir was Neues zu suchen. Die Organisation war auch etwas chaotisch. Als ich bezahlt habe, wurde ich gefragt, was ich zum Mittagessen möchte. Da war schon klar, dass bei meiner Touragency am Essen gespart wird. Bei den meisten gibt es Lobsterceviche. Während ich dann wartete, gesellte sich eine nette Irin in meinem Alter zu mir, sie macht auch die Tagestour, wenigstens klappt, dass mit der netten Gesellschaft. Wir beide wurden dann zu einem Bootskapitän gebracht, mussten unser Essen neu bestellen, da wir jetzt doch wo anders Essen. 5 Minuten später wurden wir wieder zu einem anderen Kapitän gebracht, da das andere Boot schon voll war. Wir mussten wieder das Essen bestellen. Dann stellte sich uns der Bootsassistent vor, ich fragte ihn ein bisschen über die Tagestour aus, ob die auch wirklich zu all den Schnorchelorten geht, die ich sehen möchte. Der war dann etwas irritiert, wir machen nur eine Halbtagestour. Die Irin und ich waren, dann etwas bestürzt und stellten klar, dass wir eine Tagestour gebucht und bezahlt haben. Er ist dann losgezogen, um die Sache zu klären. Alles kein Problem, wir waren doch richtig, der Assistent hatte nur keine Ahnung für welche Tour er eingesetzt wurde. Was für ein Chaotenhaufen!
Mein Boot war zwar kein Segelboot, dafür waren wir nur zu acht. Auch an den Getränken wurde im Gegensatz zu den anderen Anbietern gespart, es gab nur das billigste Wasser aus der Plastiktüte. Bei den anderen gibt es auch Softdrinks und Rumgetränke. Aber lieber habe ich nur billiges Wasser und dafür kein überfülltes Partyboot. Und das Wetter war traumhaft, zwar relativ windig, aber entgegen der Wettervorhersage strahlend blauer Himmel, Petrus sei Dank!
Der erste Schnorchelstopp war in einem Naturschtzgebiet. Durch den Wind, war die Strömung ziemlich heftig und ich war froh, um meine Schwimmweste, trotzdem war es sehr anstrengend. Das Korallenriff war toll, zwar nicht so bunt wie in Thailand, dafür aber viele sehr bunte Fische. Und das Meer hat hier eine tolle Farbe. Es schimmert in unterschiedlichen Petroltönen, meine Lieblingsfarbe! Das Mittagessen in San Petro war wie erwartet sehr bescheiden, das Getränk war nicht mal im Preis inkludiert. Nach dem Essen ging’s zu Shark Alley, der Haigasse. Hatte irgendwie etwas makabres nach dem Essen dort hin zu gehen, so als ob man, für die Haie noch mal gemästet wurde. Natürlich machte unser Guide diesbezüglich auch gleich einen Witz. Die harmlosen Riffhaie sind dort, weil die Fischer dort immer den Fischabfall ins Meer geworfen haben. Sobald die Haie Motoren hören, kommen sie zum Boot. Und es sind keine kleinen Riffhaie. Bis jetzt habe ich immer nur welche gesehen, die nicht mal ein Meter lang waren. Diese hier waren teilweise fast 3 Meter lang. Also schnell ein Foto gemacht, dann Schnorchelbrille und Flossen an und hopps mit klopfenden Herz ins Wasser. Unglaublich, man treibt im Wasser und unter einem, zum greifen Nahe, tauchen mehrere Haie unter einem durch, immer wieder gesellt sich ein Stachelrochen dazu!
Der nächste Schnorchelstopp war an einem Art Schiffwrack, es war nicht wirklich ein Schiff, eher eine versunkene Plattform. Allerdings war es an der Stelle so windig und wellig, dass wir uns entschieden ihn auszulassen. Ist nur anstrengend gegen Wellen und Strömung anzuschwimmen und man bekommt Salzwasser in den Schnorchel. Der letzte war nochmal ein schönes Korallenriff mit vielen Fischen. Wenn man Glück hat, sieht man Manatee. Aber wir hatten kein Glück, egal bei dem unfassbaren Wetter beschwere ich mich nicht. Zur Entschädigung, dass wir keine Manatees gesehen haben ging’s noch auf die Rückseite von Caye Caulker. Caulker sitzt eigentlich auf einem großen Höhlensystem. Auf der Hinterseite der Insel, kann man im klaren Wasser den Höhleneingang sehen. Dort schwimmen auch ganz viele Tapos, große Fische, die die Einheimischen auch scherzhaft Piranhas von Belize nennen, da sie sehr gefräßig sind. Wackelt man mit etwas über der Wasseroberfläche, kommen sie alle sofort an und schnappen danach.
Damit war meine Schnorcheltour beendet. Meinen Touranbieter (Anda Wata Tours) kann ich nicht wirklich empfehlen, die Tour und die Guides waren super, vor allem die kleine Gruppe, aber die anderen bieten für den gleichen Preis mehr Luxus im Bereich Verpflegung an. Wie die Tours von Steve (Blackhawk Tours) sind kann ich leider nicht sagen, aber er und seine Mitarbeiterin waren ausgesprochen nett, das Segelboot sah toll aus und er war günstiger als die anderen. Er bietet zwar weniger Schnorchelstopps an, die sind aber die Wichtigsten und mehr wie vier (die anderen bieten 6 bei gleicher Zeit) finde ich, bedeuten nur Streß. Immer wenn ich am Grundstück von Blackhawk vorbei bin, hielten Steve und ich einen kleinen Plausch. Bei ihm hatte ich auch, dass Gefühl, dass es ihm nicht nur ums Geldmachen geht, sondern wirklich darum, dass die Touristen eine gute Zeit haben. Ist das Wetter schlecht geht er nicht, da es nur kalt und ungemütlich für alle ist.
Nach der anstrengenden Schnorcheltour, die Strömungen haben einen ganz schön platt gemacht, war Zeit für ein kühles Bier. Also sind die Irin und ich noch eingekehrt, bevor ich zurück zum Hostel für mein Abendessen gegangen bin.
Heute war Thanksgiving, die Besitzerin machte dafür eine Kürbiskuchen. Ich glaube, sie hatte etwas Mitleid mit mir, da ich immer für mich war und mich nicht unter die anderen Gäste gemischt habe. Aber bis auf einen älteren, jüdischen Iraker, der mittlerweile in der USA lebt und in Deutschland und Frankreich studiert hat und mit dem ich ein paar interessante Gespräche über Politik, Religion und andere Kulturen geführt habe, gab es niemanden mit dem ich mich unterhalten wollte. Manchmal habe ich die Sorge, ich werde gesellschaftsunfähig. Glücklicherweise treffe ich dann doch immer wieder auf Menschen, wie z.B. die Irin, mit denen es mir überhaupt nicht schwer fällt, mich gut zu unterhalten. Ich merke, dass ich einfach keine Lust habe, meine Zeit mit nichtssagenden Gesprächen zu vergeuden, da bin ich lieber für mich. Es hat nichts unbedingt mit dem Alter meiner Gesprächspartner zu tun, da ich z.B. in Guatemala die Reisegesellschaft der sehr jungen Australierin genossen habe. Aber zurück zum Kürbiskuchen, der einen leckeren Duft in der ganzen Hostelküche verströmte, in der ich auch gerade kochte. Die Besitzerin war sehr nett und hat mir als Einzige ein Stück angeboten, dass ich sehr gerne angenommen habe, sogar mit Sahne. Ich habe noch nie Kürbiskuchen gegessen, aber dieser war traumhaft. Sobald ich Zuhause bin, muss ich auch mal eine backen.
Nachts ging dann wieder der Regen los, aber so richtig! Der Regen kam so heftig runter, dass er teilweise 30 cm vom Boden wieder hochgespritzt ist. Wenn ich aufrecht saß, habe ich sozusagen teilweise Tropfen von unten abbekommen. Mein Zelt hat aber auch diesen Weltuntergangsregen stand gehalten. Der Regensturm war ein Ausläufer eines Hurrikans, der über Nicaragua gefegt ist. Allerdings war es am Morgen völlig nass, was noch nicht mal so schlimm war. Aber am unteren Rand klebte eine mehrere Millimeter dicke, 10cm hohe Sandschicht. Ich hasse es, wenn überall Sand ist. In der Früh gab es eine kurze Regenpause, also schnell mein Zeug ins trockene Haus gebracht. Dort gepackt und gefrühstückt. Das Zelt musste ich aber leider in strömenden Regen und völlig nass und versandet einpacken. Meine Zeltheringe entpuppten sich als Multifunktionstool und waren sehr nützlich beim Wegkratzen von einem Teil des Sandes. In Panama City werde ich glücklicherweise ein Hostel mit Garten haben, da kann ich mein Zelt trocknen und wenn sie zudem einen Gartenschlauch haben, auch gut entsanden. Dann verließ ich Caye Caulker, am Hafen stieß ich wieder auf einen Inksulin Aufkleber, der Graffitikünstler war auch hier gewesen.
Als ich in Belize City war, hatte es endlich aufgehört zu regnen, aber ein Großteil der Straßen war mit Wasser geflutet. Natürlich auch die Straße zum Busbahnhof. Aber für die paar Hundert Meter lohnt sich wirklich kein Taxi. Also Wanderschuhe aus, Hose hochgekrempelt, Flipflops waren zum Glück griffbereit und los kann das Wasserwarten gehen. Teilweise ging es bis zur Mitte der Waden! Und dann konnte man den Boden durch die braune Dreckbrühe nicht mehr sehen. Also ganz vorsichtig vortasten, da teilweise große Löcher im Boden waren. Alle 10 Meter wurde ich angequatsch, auf die Löcher im Asphalt hingewiesen und gebeten vorsichtig zu gehen oder irgendeine andere Bemerkung über das viele Wasser wurde gemacht. Aber am meisten hat mich erstaunt, das mich einer fragte, ob ich Deutsche sei. Da ich noch nichts gesagt hatte, konnte er es nicht am Akzent erkannt haben. Da er mir entgegen kam, es auch nicht an der Marke meines Rucksacks erraten haben. Sehe ich wirklich so typisch deutsch aus? Oder sind nur die Deutschen so verrückt, durch überflutete Straßen zu warten?
Dann ging es mit dem Bus nach Ladyville, wo der Flughafen ist. Der Flughafen liegt knapp 3 km außerhalb der kleinen Stadt. Das Taxi für die drei Kilometer ist völlig überteuert, wenn es nicht wieder geregnet hätte, wäre ich vermutlich gelaufen. Da ich so früh am Flughafen war, konnte ich nochmal mein Zelt ausbreiten und etwas trocknen lassen. Vorm Flughafen gab es mehrere Bänke, die ich dafür gleich in Beschlag genommen habe. Da dort auch der Ausgang der Klimaanlage war, strömte warme Luft, wie ein Fön aus dem Gebäude. Der perfekte Platz, um mein Zelt ein bisschen zu trocknen. Meine Sorge war nämlich, dass durch das nasse Zelt mein Gepäck zu schwer ist. Irgendwie kam ich mir schon so ein bisschen mit meinen nassen und versandeten Sachen wie eine Obdachlose vor.
Letztendlich war das Gewicht meines Rucksacks kein Problem, er bekam einen Priority Aufkleber. Wieso, ist der so schwer? Egal, bei der unfreundlichen Frau am Schalter noch einen Fensterplatz bestellt. Die spannende Frage ist natürlich, erfüllt sich Murphy’s Law und ich sitze wieder am Flügel? Ich bekam Sitzplatz Nummer 3, das ist ganz vorne, eigentlich in der Business Class, na vielleicht gibt es ja keine. Das Warten auf das Boarding zog sich Ewigkeiten hin, es fing an so stark zu Regnen, dass erstmal gar nichts mehr ging. Dann durften immer 15 Personen nach draußen. Zum Flugzeug musste man zu Fuß gehen. Daher bekamen immer zwei Leute einen Riesenschirm, um halbwegs trockenen Fußes zum Flieger zu gelangen. So was hatte ich auch noch nie! Und es gab tatsächlich eine Business Class, ich hatte ein gratis Upgrade bekommen. Wahnsinn, das wollte ich immer schon mal. Schade, dass der Flug so kurz ist. Ich hatte zwei Fenster zum Rausschauen ohne Flügel im Sichfeld, einen großen Einzelplatz und ich bekam ein leckeres Essen auf richtigem Geschirr serviert. Ich hatte mich auf einen Minisandwich bis gar kein Essen eingestellt und daher am Abend vorher extra noch eine große Gemüsereisportion für vor dem Flug übrig gelassen. War daher eigentlich gar nicht so hungrig. Egal, ist es halt ein frühes Abendessen! So schnell ändert sich die Lage, von der „Obdachlosen“ zur Business Class Dame!
Aufbruch: | 09.08.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 09.03.2017 |
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Peru
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