From North to South - einmal durch die amerikanischen Kontinente
Odyssee: Quito und Cuenca
Vom kolumbianischen Grenzposten schlenderte ich über die Puente International und werde hoffentlich schlechtes Wetter und schlechte Gesundheitszustände hinter mir lassen, dass war zumindest mein Plan, ob da mein Schicksal mitspielt, wird sich zeigen. Beim ecuadorianischen Grenzposten war das Schicksal zumindest schon mal sehr gnädig mit mir. Ich musste nur 10 Minuten warten bis ich meinen Stempel bekam. Die Kolumbianer sollten eindeutig mal ein Praktikum bei ihren Nachbarn übern Fluß machen im Punkte Organisation. Direkt vor mir war ein kanadisches Pärchen, da wir gleichzeitig fertig waren, fragte ich sie, ob wir uns ein Taxi zum nächsten Busbahnhof teilen. Gefragt, getan, perfekt, so halten sich auch meine Kosten in Grenzen. Sie hatten das gleiche Ziel wie ich: Quito. Kaum am Busbahnhof angekommen, wurden uns auch schon die Rucksäcke abgenommen und zum Bus getragen. Keine 15 Minuten später fuhr er los. Läuft ja wie am Schnürchen, was auch gut war, da es schon halb sieben war. Und Busfahren in Ecuador ist günstig, für die 5 Stunden Busfahrt nach Quito habe ich gerade mal 6 US Dollar gezahlt. Nach einer Stunde hielt der Bus an, zwei schwerbewaffnete Soldaten stiegen ein und leuchteten jedem Reisenden mit einer Taschenlampe ins Gesicht. Dann stiegen sie wieder aus und zwei weitere Männer stiegen ein, diesmal Zollbeamte und kontrollierten den Bus. Ich musste meine Füße, die fest in meinen Schlafsack eingepackt waren hochheben, damit sie Blick auf den Fußraum hatten. Zurück kamen sie aus dem hinteren Teil des Busses mit zwei großen Plastiktüten und zwei schwarzen Damen im Schlepptau, die sich laut beschwerten. Mein Nachbar erklärte mir, dass sie zu viel Alkohol mitführen. Dann ging ein langes Hin und Her los, sowie viel Gezeter. Die Damen stiegen aus dem Bus aus und wieder ein, ebenso die Zollbeamten. Irgendwann setzte sich die etwas korpulentere Dame auf einen freien Platz, der Grenzbeamte forderte sie auf, auszusteigen, sie weigerte sich und rief immer nur „bitte, dass sind die Tüten meines Mannes“. Der Zollbeamte packte sie am Arm und versuchte, sie aus dem Sitz zu ziehen, hatte aber bei ihrer Masse keine Chance. Das Ganze ging mindestens 5 Minuten und war sehr komisch zum Zuschauen. Irgendwann gab der Zollbeamte auf und verließ den Bus. 5 Minuten später gab auch die Dame ihren Sitzstreik auf und verließ den Bus und wir konnten losfahren. Eine Stunde später hielt der Bus wieder an, wieder stiegen zwei bewaffnete Polizisten ein, kontrollierten den Bus, diesmal aber ohne irgendjemanden raus zu fischen. Um halb zwölf waren wir endlich in Quito. Und ich hatte damit auch den Äquator überschritten, die Nordhalbkugel meiner Reise abgeschlossen und streckenmäßig sozusagen Halbzeit. Zeitlich bleiben mir jedoch nur noch knappe zwei Monate auf der Südhalbkugel.
Das kanadische Pärchen entschloss sich, mir anzuschließen, so dass wir uns wieder ein Taxi zum Hostel teilen konnten. In den Taxis in Ecuador sind immer Videokameras angebracht. Auch sind die Fahrer, wie überall in Lateinamerika, gerne während der Fahrt mit ihrem Handy beschäftigt. Dieser hier schaute über sein Handy einen Stallone/Schwarzeneggerfilm während der Fahrt an. Das so wenig im Straßenverkehr hier passiert, wundert mich echt. Im Hostel angekommen, habe ich nur noch Zähne geputzt und bin ins Bett. Das Hostel El Hostelito kann ich sehr empfehlen, sehr sauber, unglaublich hilfsbereites und nettes Personal und statt Stockbetten gibt es kleine Schlafkammern, so dass man sich nicht zu sehr wie im Dorm fühlt. Zudem gibt es große Schließfächer, so dass man sein komplettes Zeug wegpacken kann.
Den nächsten Tag beschloss ich, mich komplett auszuruhen. Hatte aber auch keine große Wahl, da ich mich mit meinen Magen-Darm-Problemen nicht weit von der Toilette weg bewegen konnte. Morgens bin ich nur zur Wäscherei, da ich kein einziges sauberes Kleidungsstück mehr hatte. Die Suche nach eine Wäscherei hat etwas länger gedauert wie geplant. Da das Hostel in einem Geschäftsdistrikt lag und Samstag war, hatten die meisten Läden geschlossen. Mit Durchfragen gelangte ich dann endlich zu einer Wäscherei, allerdings bot die nur Dry Cleaning an, was eindeutig zu teuer war und meine Sachen mussten ja auch wegen der Bettwanzen ordentlich in Wasser eingeweicht werden. Die Dame im Laden rief aber bei jemanden an, der mir weiterhelfen könnte. Keine zwei Minuten später betrat eine andere Dame den Laden und forderte mich auf, ihr zu folgen. Wir gingen dann ins Einkaufszentrum von dort in einen Gebäudeteil mit Apartments und dort in den dritten Stock. Und siehe da, die Dame hatte dort tatsächlich eine Wäscherei. Das ist bis jetzt eindeutig der ungewöhnlichste Ort, wo ich meine Wäsche zum Waschen gegeben habe. Denn Rest des Tages habe ich dann damit verbracht, meine Odyssee von Quito, Ecuador nach San Pedro de Atacama, Chile zu planen. Am 19.01. möchte ich in Chile sein und so wenig Nachtfahrten wie möglich machen, da ich da einfach nicht schlafen kann. Zwischen den langen Busfahrten habe ich mir zwei Stopps ausgesucht, Cuenca in Ecuador und Huaraz in Peru. Irgendwann hatte ich die Odyssee raus, bin mal gespannt, ob sie so klappt. Ich hatte beschlossen, einen Tag länger in Quito zu bleiben, da ich sonst durch meinen Ruhetag nichts von Quito gesehen hätte. Das Beste an diesem Tag war aber sicherlich, dass ich endlich wieder saubere Kleidung hatte. Trotz, dass ich mich nur kurz vor die Türe gewagt habe, kann ich jetzt schon sagen, dass Ecuador mir sehr gefällt. Die Menschen sind so herzlich hier!
Am nächsten Morgen ging es mir vom Magen her zumindest so, dass ich mir Quito anschauen konnte. Als erstes habe ich mich zum Wohnhaus von Guayasamin aufgemacht. Er ist der bedeutendste Künstler Ecuador. Nach seinem Tod wurde sein Wohnhaus zu einem Museum. Zu Lebzeiten hat er auf seinem Grundstück eine Kapelle errichtet, die keiner Religion sondern der Menschheit gewidmet ist. Er starb jedoch vor Fertigstellung, seine Kinder beendeten die Bauarbeiten. Die Führungen durch das Wohnhaus und die Kapelle gibt es in Englisch und Spanisch und sind sehr gut. Man bekommt einen guten Eindruck, was für ein Mensch Guayasamin gewesen war. Im Wohnhaus kann man sein Atelier besichtigen. Zum Malen hat er immer Musik gehört. Kaum betrat ich das Atelier, stutze ich. Die Musik kam mir doch bekannt vor: Nena sang 99 Luftballons in Englisch! Die Marke der Farben, mit denen er seine Skizzen hergestellt hat: Farber-Kastel, Edding und Pelikan. Ich hatte nicht erwartet, auf so viel Heimat zu stoßen! Man bekommt auch ein kurzes Video zu sehen, in dem gezeigt wird, wie er den berühmten Gitarristen Paco de Lucia malt, das Bild hängt auch im Atelier. Für das Bild hat er nur eine Stunde gebraucht, beeindruckend! In der Kapelle wird jedes einzelne Gemälde von ihm erklärt. Seine Werke sind beeindruckend und berühren einfach die Seele. Ich war selten so ergriffen beim Betrachten von Gemälden. Die meisten seiner Bilder sind ein Apell an die Menschlichkeit und eine Aufmerksam machen bzw. ein Erinnern an die Grausamkeiten, die wir Menschen begangen haben. Ein weiterer Bilderzyklus ist den Müttern der Welt gewidmet. Dieses Museum ist ein absolutes Muss, wenn man in Quito ist. Ich habe definitiv einen neuen (weiteren) Lieblingskünstler.
Als ich aus dem Museum raus bin, zogen sehr dunkle Wolken auf und es grollte Donner von den Bergen, die Quito umgebenden. Also entschied ich mich, nicht zu laufen, sondern so schnell wie möglich in ein Taxi zu steigen. Ich schaffte es gerade rechtzeitig zum Hostel, um meine Wäsche, die ich von Hand gewaschen hatte und zum Trocknen aufgehängt hatte, einzusammeln. Also Mittagspause im Hostel. Schon erstaunlich, dass eine Tütengemüsesuppe so köstlich schmecken kann, aber wenn man lange genug Zwangsfasten gemacht hat, kann eine Maggisuppe zur Gourmetsuppe werden! Als der Regen endlich nachließ und es nur noch nieselte, war der Nachmittag schon fast vorbei. Daher wurde mein Programm in der Altstadt etwas gekürzt. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Basilica del Voto National. Sie erinnert an Notre Dame in Paris. Jedoch ist die Basilika eine besondere Kirche. Statt schauriger Gargoyles findet man hier die Tierwelt der Galapagos Inseln wieder: Delfine, Schildkröten, Leguane und verschiedene Vögel. Das ist aber nicht das einzige Besondere. Im Inneren gibt es eine Aufzug! Mit diesem gelangt man in den ersten und zweiten Stock. Dort gibt es jeweils kleine Aussichtsplattformen. Die beste Aussicht hat man jedoch, wenn man noch höher steigt. Hierfür muss man im zweiten Stock über Holzbretter über das Kirchengewölbe laufen! Schon alleine das ist sehenswert, wann bekommt man schon die Gelegenheit von oben auf ein Kirchengewölbe zu schauen! Die Bretter geben etwas nach und wackeln beim darüber Laufen, glücklicherweise ist direkt darunter die solide Kirchendecke, ansonsten wäre das ganze etwas beängstigend. Dieser Teil kommt dann aber direkt danach und nur wer schwindelfrei ist, sollte sich dies antun. Zwei steile, schmale Metalltreppen führen zu einem Turm. Von dort aus hat man dann eine fantastische Sicht über Quito, bei schönen Wetter sicherlich auch auf die umliegenden Vulkane.
Nach einem kurzen Schlendern durch die Altstadt, die erste, die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt hat, beendete ich mein Sightseeing von Quito. Am nächsten Morgen ging es mit dem Taxi zum Busbahnhof, eine ganze Stunde dauerte die Fahrt, da die Stadt riesig ist und der Verkehr übel. Und dann hieß es sitzen und sitzen und sitzen…aber nach 10 Stunden war ich erlöst und in Cuenca. Mit dem Taxi ins Hotel, ein schnelles und leichtes Abendessen und dann ins Bett. Na ja, schnell ins Bett ist leider nicht mehr möglich bei mir, dank der Bettwanzengeschichte in Kolumbien habe ich eine leichte Bettphobie entwickelt. Es kostet mich echt Überwindung ins Bett zu kriechen, muss es auch erst inspizieren, nicht dass man etwas sehen würde, und es dauert fast ne halbe Stunde bis ich mich dann doch so entspannen kann, dass ich nicht auf Gekrabble achte und schlafen kann.
In Quito muss man sich nicht nur vor Erdbeben sondern auch vor Alienentführungen in Sicherheit bringen
Cuenca gefällt mir noch besser wie Quito, auch diese Altstadt gehört zum UNESCO Kulturerbe. Einerseits ist Cuenca sehr touristisch, jedoch im Unterschied zur Altstadt von Cartagena, herrscht hier weiterhin überall Alltag. Die Geschäfte sind für die Einheimischen, nur vereinzelt gibt es Touristenläden, die Stadt hat also ihren natürlichen Charme behalten. Auf dem Weg zu meinem ersten Ziel bin ich erstmal beim dem Markt eingekehrt und habe mir einen frisch gemixten gesunden Saft gegönnt, muss ja wieder top fit werden.
Mein erstes Ziel heute war eine Hutladen. Der original Palmenhut kommt nämlich nicht aus Panama! Er stammt aus Ecuador, aus dem Ort Montecristi oder Cuenca. Früher durften Güter nur über bestimmte Häfen exportiert werden, die Ware bekam den Stempel des Ausfuhrhafens. Und so landete auf dem Ecuadorhut der Stempel Panama. Berühmt wurde dann der Hut vor allem, weil Churchill bei der Eröffnung des Kanals, wie viele ekuadorianische Arbeiter beim Bau des Kanals, so einen Hut trug und den Massen damit zu winkte. Der Hut wurde berühmt und beliebt. Die Panamaer waren nicht doof und haben den Hut in ihr Verkaufsrepertoire aufgenommen und leider unter falscher Flagge verkauft. Ecuador hat nicht wirklich dieses Missverständnis aufgeklärt. Der Hut wird aus einer bestimmten Palmensorte hergestellt. Die Blätter werden getrocknet, zu feinen Fasern verarbeitet und dann mit Sulfur gebleicht. Dann wird der Hut geflochten, je feiner die Fasern und somit auch die Felchtung, je höher die Qualität. Zum Schluss wird er noch mit einer heißen Aluminiumform gepresst, so dass er seine endgültige Form bekommt und mit einem Stoffband versehen. Der Hutladen, in den ich bin, la Casa del Sombreros Alberto Pulla, gibt es schon seit 80 Jahren und hat so einige Hüte für einige Präsidenten hergestellt. Leider beginnen die Hutgrößen ab 56. Ich mit meinem Kinderkopf brauche eigentlich 54, einen passenden Hut zu finden, war also eine Herausforderung. Aber der nette, junge Herr im Laden fand den richtigen für mich. Glücklicherweise gefiel der einzig passende mir auch im Bezug auf Form und Krempengröße am besten. Die Bänder sind austauschbar, auch hier hatte ich schnell meinen Favoriten. Und nun bin ich im Besitz eines edlen Ecuadorhut, hoffentlich überlebt er die Reise!
Danach ging’s ins Hutmuseum. Dies ist eigentlich ein Hutladen. Der lange Flur, der zum Verkaufsraum führt, ist das „Museum“ und erklärt die Herstellung des Hutes. Dies ist ganz sehenswert, mein Hutladen war aber wesentlich schnuckeliger! Ich war noch im Museum der verbotenen Künste, aber die Art von Kunst war nicht mein Fall. Dann war wieder Regnen begonnen angesagt, also bin ich in ein nettes Café eingekehrt, habe mir eine heiße Schokolade und einen Apfelkuchen gegönnt. Wunderschön in Cuenca ist die Kathedrale. Drinnen habe ich auch eine meiner halb abgebrannten Adventskerzen angezündet. Irgendetwas muss ich ja machen gegen den Regen. Der erste Tag in Quito war so schön und jetzt wieder dieser Regen, na ja, ehrlich gesagt ist ja auch Regenzeit hier, aber wenigstens der Vormittag könnt schön sein. Vielleicht hilft ja die Bitte an Petrus.
Danach ging es ins Museum Pumapungo. Es ist in einer Bank angesiedelt, ist umsonst und es werden die verschiedenen Kulturen und deren Lebensweisen und Kleidungen in Ecuador dargestellt. Damit hatte ich genug von Stadtbesichtigung und habe beschlossen, nach dem langen Zwangsfasten und der vielen Schonkost mir jetzt ein ganz besonders gutes Essen zu gönnen. Im El Jardin gibt es immer ein drei Gänge Menü für 20 Dollar. Für München wäre dass ein Schnäppchen, hier war es schon eine noble Sache. Der Kellner trug weiße Handschuhe und mein Essen wurde auf einem Silberteller platziert. Ich kam mir etwas falsch angezogen vor. Aber das einzig schicke Kleidungsstück, das ich habe, ist für andere Temperaturen.
Eigentlich wollte ich relativ früh los, da ja das Wetter eher morgens besser ist. Aber irgendwie habe ich es wider geschafft, zu trödeln und mich beim Frühstück mit den anderen Gästen zu verquatschen. Bis ich dann aus dem Hotel ausgecheckt war, war es dann schon 10 Uhr. Die Haltestelle, die mich zur Feria Libre brachte, habe ich auch nicht auf anhieb gefunden und so war ich um 11 Uhr erst dort. Dafür stieg ich in den Bus ein und er fuhr los. Heute ging es zum Parque National Cajas. Das Wetter war deutlich besser wie gestern, es waren sogar einige blaue Fetzen sichtbar. Der Park liegt auf ca. 3.800 Metern, das Ökosystem dort ist auch ein Paramó, auch wenn es keine eindrucksvollen Frailejones gibt. Dafür unendlich viele Lagunen. Eigentlich wollte ich einen Rundweg von drei Stunden zu verschiedenen Lagunen machen. Bevor man losgeht muss man in der Rangerstation einchecken. Der Ranger erklärt einem auch die verschiedenen Wandermöglichkeiten. Direkt aus der Rangerstation hatte man Blick auf einen Gipfel. Ich habe gleich gefragt, ob man da hoch kann. Der Ranger kontrollierte erst mein Schuhwerk, dann bejahte er die Frage. Sehr schön, ein Ranger, der seine Aufgabe ernst nimmt. Glücklicherweise hat er aber seinen Job nicht zu genau genommen. Wie sich später herausstellte, durfte man nur mit Kompass auf den Gipfel steigen, wenn man ohne Führer unterwegs war. Allerdings finde ich diese Regel völlig übertrieben, derjenige der es schafft, sich auf dem Weg zum Gipfel zu verirren, kann sicherlich nicht mit einem Kompass umgehen. Der Gipfelweg war eh nicht sehr beliebt, gut für mich. So entkam ich den anderen Touristen, die mit mir aus dem Bus gestiegen waren. Auf dem ganzen Weg begegnete mir keine Menschenseele weit und breit. Der Weg ist sehr gut markiert und geht zum Schluss steil berghoch. Durch den Regen der letzten Tage war es auch leicht matschig und daher rutschig. Aber mit Matsch kenne ich mich mittlerweile aus und es gab genügend Grasbüschel an denen man sich festhalten konnte. Meine körperliche Fitness scheint wieder fast komplett hergestellt, die Höhe machte mir wenig aus und nach einer Stunde war ich am Gipfel. Der Blick über den Park war traumhaft!
Von den hinteren Berghängen zogen viele und teilweise dunkle Wolken auf, das gibt vermutlich bald Regen. Aber ich beschwere mich nicht, ein halber Tag tolles Wanderwetter, was will man mehr! Jedoch schafften die Wolken es wundersamer Weise nicht bis zu mir. Vorher lösten sie sich immer im Nichts auf, der Himmel über mir blieb strahlend blau. Das Kerze anzünden scheint funktioniert zu haben, drei habe ich ja noch. Der Abstieg auf der anderen Seite war noch steiler wie der Aufstieg, aber auch dank der Grasbüschel gut machbar. Da ich für den Gipfel nur insgesamt zwei Stunden gebraucht hatte, entschied ich mich, noch etwas den Lagunenrundweg zu gehen. Aber nach einer halben Stunde merkte ich, dass es genug für heute war und kehrt um.
In Cuenca kam ich dann bei leichtem Regen an. So stelle ich mir einen Wandertag vor! Dann hieß es Zeit totschlagen, bis mein Nachtbus nach Peru fuhr. Ich habe festgestellt, wenn man sich die Zeit, die man totschlagen muss, auf verschiedene Orte aufteilt, kommt es einem weniger vor. Also bin ich relativ früh zum Busbahnhof, um dort noch etwas Wartezeit zu verbringen. In der Wartehalle war ich auch nicht alleine. Kaum hatte ich mich hingesetzt, beanspruchten zwei ältere Peruaner meine Aufmerksamkeit. Die beiden waren zum Wegschmeißen, haben mich sehr an die beiden alten Herren auf dem Balkon in der Muppet Show erinnert. Da vergeht die Wartezeit wie im Flug
Aufbruch: | 09.08.2016 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 09.03.2017 |
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