From North to South - einmal durch die amerikanischen Kontinente

Reisezeit: August 2016 - März 2017  |  von silja B.

Tonquin Valley und Berg Lake

Ein neuer Morgen und eine neue Wanderung steht an. Ein Blick aus dem Fenster und ich möchte eigentlich nicht aufstehen, es regnet. Aber heute stehen 22 Kilometer ins Tonquin Valley an. Also mein Zeug ins Auto geschmissen und los. Troy wollte eigentlich zurück in das Tal aus dem wir gekommen sind und die Berge dahinter die nächsten 10 Tage erkunden, aber es ging ihm immer schlechter. Er hatte, bei der ersten Pause am ersten Tag, das Wasser ungefiltert getrunken und vermutlich sich irgendwas dabei eingefangen. Bis jetzt hatte er immer das Wasser getrunken, aber wenn man überarbeitet ist, ist das Immunsystem einfach nicht so gut.

Am Abend zuvor hatte ich keine Lust mehr zu packen, also habe ich am morgen alles leise in meinen Rucksack geworfen, um den kranken Troy nicht zu wecken und beschlossen am Parkplatz zu packen. Das war dann auch die erste Herausforderung des Tages, da es regnete: gar nicht so leicht in einem kleinen Auto. Meine Sorge war, dass ich die einzige Verrückte bin, die bei dem Wetter wandert. Aber es standen einige Autos auf dem Parkplatz, also sind einige vor mir los oder schon im Tal und kommen mir entgegen. Und es kamen noch zwei Autos nach mir. Bis ich aber fertig mit Packen war, waren die schon los. Die ersten paar Minuten war mir noch etwas mulmig zumute beim alleine Wandern. Aber ich habe ja Bear Spray dabei und wusste, dank Troy, ziemlich gut wie ich mich beim alleine Wandern verhalten muss. Also habe ich in regelmäßigen Abständen meine Wanderstöcke aneinander geschlagen und laut geredet. Da ich nicht wollte, das mir plötzlich entgegenkommende Wanderer verstehen, was ich da so vor mich hin rede, habe ich lieber auf Deutsch geredet. Und was redet man so vor sich hin, definitiv nichts kreatives, man muss sich ja auf den Weg konzentrieren und immer wieder weit vorausschauend, ob nicht ein Bär plötzlich da steht. Daher habe ich meistens „Hallo Bär“ gerufen, „ich bin immer noch hier am Wandern und es regnet immer noch“. Die Tiere, denen ich begegnet bin, habe ich auch immer laut begrüßt und einen kleinen Plausch mit ihnen gehalten: „Hallo Eichhörnchen, wie geht es dir, sorry, wollte dich nicht erschrecken!“

Die Berge haben sich leider heute vor mir versteckt, der Weg war trotzdem sehr schön. Nach den ersten 7 Kilometern, kam mir endlich eine Gruppe entgegen. Die haben mich dann gleich gewarnt, dass der Weg gleich ziemlich matschig wird, aber ansonsten ist es ein gutes Wanderwetter! Wie bitte? Die spinnen die Kanadier, Dauerregen ist kein gutes Wanderwetter! Ich bin echt erstaunt wie viele bei dem Wetter eine mehrtägige Wanderung mit Zelt machen. Bei so einem Wetter sind die Wanderwege in Europa mehr oder minder leer. Einer kam mir sogar in Gummistiefeln entgegen, für den Matsch sicherlich das passende Schuhwerk, aber ich möchte in denen nicht über 20 km laufen, dass gibt nur Blasen!

Und dann ging es wirklich mit dem Matsch los! Dadurch, dass viele auch mit dem Pferd den Trek machen, waren die Matschlöcher besonders tief. An der übelsten Stelle, als noch Sumpf hinzukommen, bin ich sogar einmal bis zum Köcheln eingesunken!

Matsch, einfach nur Matsch und das ist nicht mal die schlimmste Stelle!

Matsch, einfach nur Matsch und das ist nicht mal die schlimmste Stelle!

Der Weg war eigentlich eher einfach, nirgendwo wirklich sehr steil berghoch bzw. -runter, aber der Matsch hat die Schwierigkeit deutlich erhöht. Steine waren meine besten Freunde heute und wenn möglich, bin ich von Stein zu Stein gehüpft. Dank des Matsches hat sich der Text meines Gesprächs mit dem Bär erweitert: „Hallo Bär, ich bin immer noch hier am Wandern, immer noch im Regen, immer noch im Matsch!“ Irgendwann habe ich Abwechslung bei den Selbstgesprächen gebraucht, hatte das Gefühl, ich verblöde sonst. Daher habe ich dann angefangen jeden Schritt zu kommentieren: „so jetzt nehme ich den Stein und dann den, hier gehe ich mal links um die Pfütze, oh da gibt es einen Trampelpfad herum, dann nehme ich doch mal den. Nun links am Rand durchs Gestrüpp, sorry Büsche, ihr seht schon ganz schön mitgenommen aus, Baum darf ich mich mal kurz an dir festhalten, igitigit ist das ein Matsch!“

Tonquin Valley

Tonquin Valley

Als ich dann über den Macarib Pass auf 2057 Meter Höhe gewandert bin, war sogar der Zeitpunkt angekommen „Schneeglöckchen weiß Röckchen…“ abzustimmen. Meine Hände begannen ziemlich kalt zu werden, aber bei dem Schneeregen wollte ich meine Handschuhe nicht aus den Untiefen meines Rucksacks kramen, außerdem wollte ich mir die für später trocken halten. Pausen habe ich immer nur ganz kurz gemacht, schnell ein Müsliriegel oder Trockenfleisch, ein Schluck Wasser und schnell wieder weiter bevor es kalt wird. Meine Schuhe und Socken waren längst nass und meine Füße schon total schrumpelig aufgeweicht. Wenn das mal keine Blasen gibt!
Das Tonquin Valley ist mit dem Gebirgszug der Ramparts sicherlich eines der schönsten um Jasper herum, leider blieb mir der Blick auf diese verwehrt. Na ja, ich habe ihn ja mehrere Tage lang von der Victoria Cross Range betrachtet. Das Tal ist auch bei schlechtem Wetter schön, vor allem im Herbst, wenn sich die Büsche rot, gelb und orange färben. Das schöne ist, dass ich mich trotz des sehr schlechten Wetters an der Wanderung und der Schönheit der Natur erfreuen kann. Ich hoffe, ich behalte mir diese Eigenschaft noch lange bei!

Amethyst Lake

Amethyst Lake

Kaum war ich im Tal, konnte ich meine Selbstgespräche einstellen, da so viele andere unterwegs waren. Und da ich nur so schnell wie möglich aus meinen Schuhen raus wollte, ich hatte genug von meinen aufgeweicht Schrumpelfüßen, habe ich sie alle im Stechschritt überholt. Dann kam endlich die letzte Abzweigung. Jetzt hieß es hoffen, dass Troy mit seinen 22 km, statt laut Lonely Planet Wanderführer 26,5 km, recht hat, noch zwei Kilometer laufen ist okay. Ab hier war ich wieder alleine unterwegs und da ich wirklich keine Lust mehr hatte, haben sich in meine lauten Selbstgespräche einige Flüche eingeschlichen. Und die zwei Kilometer zogen und zogen sich! Wie sich dann später herausgestellt hat, hatte weder Troy noch Lonely Planet recht, es sind 24 km bis zum Amethyst Campground. Man war ich froh, dass ich da war. Mein Zelt musste ich leider im Regen aufbauen, na ja positiv sehen, so kann ich meine Methode weiter ausfeilen!

Tonquin

Tonquin

Und dann war der Wettergott doch noch gnädig mit mir, eine Stunde kein Regen. Das reicht um im Trockenen zu Kochen und zu Essen. Man wird Bescheiden mit seinen Wünschen!

Die Ramparts zeigen sich sogar ein bisschen

Die Ramparts zeigen sich sogar ein bisschen

Interessant ist hier auch die Plumpsklo Variante. Am Elysium Campground war es nur ein Holzbalken, im Tonquin Valley eine ganz andere Variante. Ungewöhnliche Toiletten fotografieren ìst auf dieser Reise mein neues Fotographierhobby, Road Kill war es ja auf meiner Weltreise. Denn irgendwann werden schöne Motive langweilig.

Model Thron

Model Thron

Der nächste Morgen war der schlimmste. Ich wollte nicht aus meinem Schlafsack raus, es hatte die ganze Nacht geregnet und ich habe mich gefragt, warum ich mich gestern entschlossen habe, die Wanderung bei dem beschissen Wetter zu machen. Das war, dass erste Mal, dass ich mich gefreut habe, bald mein geliebtes Kanada zu verlassen und nach Mexiko in wärmere Gefilde zu fliegen! Aber auch dieser Moment ging vorbei, es hilft ja nichts, man muss ja aufstehen und wieder zurück wandern. Das Blöde ist nur, ich weiß ja jetzt, was für eine Schlammparty mich heute erwartet und durch eine Regennacht wird es eher schlimmer sein! Also so lange wie möglich im halbwegs warmen Schlafsack bleiben und sich darin alle Lagen anziehen. Und dann hat der Regen aufgehört und sobald man sich bewegt, ist es auch nicht mehr so kalt. Und ich war schon dankbar, dass ich mein Zelt im Trockenen abbauen konnte, auch wenn ich ein nasses, schweres Zelt heute schleppen darf, das ist dann gleich mindesten ein Kilo mehr!

Der kläglichen Versuch, die Socken über Nacht trocken zu bekommen

Der kläglichen Versuch, die Socken über Nacht trocken zu bekommen

Mittlerweile hatte ich gut Übung im Matschwarten und da dieser Teil heute die ersten 15 km (unglaublich: 15 km nur Matsch!!!) waren, ging es deutlich besser. Um mich bei Laune zu halten, fange ich nach der Hälfte an, Kilometer runter zu zählen. Ich bin mittlerweile ganz gut im Schätzen, wann ein weiterer Kilometer geschafft ist. Aber das Wetter hat gehalten, auch wenn sich die Berge weiterhin nur spärlich gezeigt haben.

Und sie zeigen sich doch noch, die Berge

Und sie zeigen sich doch noch, die Berge

War ich froh an der letzten Brücke anzukommen! Aber dann war erstmal waschen angesagt!

Nach zwei Tagen Matsch!

Nach zwei Tagen Matsch!

Portal Creek

Portal Creek

Der ganze Schlamm musste von meinen Gamaschen, meiner Regenhose und meinen Wanderschuhen runter, also zum kalten Fluß runter. Aber dann war die Wanderung geschafft. Am Parkplatz wurde ich von einem Regenbogen, der sich über das Tal spannt, begrüßt.

Somewhere over the rainbow

Somewhere over the rainbow

Als ich zurück in Jasper war, war Troy immer noch da. Dem Ärmsten war es immer noch nicht möglich seine Wanderung fortzusetzen, ihn hat es ganz schön übel erwischt. Der nächste Tag war für mich ein Ruhetag. Also erstmal meine Kleidung, die es dringend nötig hatte, waschen. Frisch gewaschene Klamotten sind was soooo tolles! Und dann die Stunde Sonne zum Zelt trocknen nutzen. Ich hoffe nur, dass auch meine Wanderschuhe bis zur nächsten Wanderung trocken werden! Da ich den Gestank nicht Troy's Wohnung antun wollte, habe ich sie im Auto gelassen und mit Zeitung ausgestopft. Mein Auto richtig daher dementsprechend umwerfend. Heute Nacht kommen sie aber trotzdem auf Troy’s Heizung, sonst wird das mit trockenen Schuhen nichts. Und ich kannst gar nicht glauben, aber ich habe nur eine Blase! Na ja mit der von der Victoria Cross Range zwei, an jedem Ringzeh eine!

Gezuckert Berge

Gezuckert Berge

Ein neuer Tag, eine neue Wanderung, meine letzte Mehrtagestour in den Rockies! Ein Highlight steht an: der Berg Lake Trail. Dies ist einer der schönsten Touren und daher sehr beliebt. Man muss sie im voraus reservieren, dass habe ich schon von Deutschland aus gemacht. Da ich heute nur 6 km zum Wandern habe, habe ich es am Vormittag gemütlich angehen lassen und bin erst Mittags los, zudem habe ich eine Stunde Zeit gewonnen, da ich von Alberta wieder nach BC bin und dort eine andere Zeitzone ist. Allerdings hat das schlechte Wetter und viele Frieren dafür gesorgt, das meine Blasenentzündung wieder zurück ist, jetzt reichte es mir, mein Antibiotikum muss her, dafür habe ich es ja mitgeschleppt.

Am Visitor Center zeigte sich Mount Robson, der höchst Berg der Rockies mit fast 4000 Metern, sich zur Hälfte. Dies ist Wetter mäßig schon mal ein gutes Zeichen! Trauriger Weise kann ich mehr Gipfel in den Rockies benennen wie Zuhause in den Alpen. Wollte das eigentlich nach meiner letzten Kanada Reise ändern, da ich sehr beeindruckt von Troy’s Namenkenntnis der Berge hier bin, aber es blieb nur bei einem Vorsatz. Am Parkplatz habe ich erst mal Brotzeit gemacht und in Ruhe meine sieben Sachen zusammengepackt. Dann haben mich schon die ersten Leute angequatscht, ich sehe nach einer längeren Wanderung aus. Die drei Herren wollen den Mt Robson besteigen und warten auf ein gutes Wetterfenster. Aber nach dem Plausch ging’s dann los. Der erste Teil des Weges kam ich nur langsam vorwärts, entweder haben mich Leute angequatscht, um einen kleines Schwätzchen mit mir zu halten oder ich war damit beschäftigt meine Kleidung dem unbeständigen Wetter anzupassen: Regenhose und Jacke aus, weil es zu warm war, keine 5 Minuten später hat es natürlich mit Regnen angefangen, also alles wieder anziehen. Und Murphy’s Law, 5 Minuten später hat es wieder aufgehört und es war zu warm! Und natürlich kamen mir Leute entgegen, die laut Musik gehört haben. Bevor man die Wanderung macht, muss man sich ein Video anschauen, in dem einem erklärt wird, wie man sich verhalten muss und was man nicht darf. Sich mit einem Gettoblaster beschallen lassen, hat auch zu den „do not“ gehört. Diese Kanadier und Regel einhalten!

Aber auch heute hatte ich kein Glück, das Zelt musste ich wieder im strömenden Regen aufbauen. Den 10 Minuten vor Ankunft fing es richtig mit Regnen an. Dafür bin ich heute in trockenen Schuhen und ohne Matsch gewandert, was will man mehr! Und ich hatte einen Traumplatz!

Kinney Lake

Kinney Lake

Die Picknick Plätze waren auch überdacht und ich hatte sehr angenehme Gesellschaft, ein kanadischen Rentnerpäarchen und einen amerikanischen Rentner. Der Amerikaner war etwas verrückt, der hat um Gewicht zu sparen, alle Etikette aus seiner Kleidung geschnitten! Sehr faszinierende war auch der Kocher, den er sich selber aus dicker Industriealufolie, Drahtnetz und Teelichthülle gebastelt hat, natürlich auch um Gewicht zu sparen. Die Kanadier hingegen haben in ihrem Kofferraum Handtücher, frische Kleidung sowie eine Kühlbox mit kaltem Bier, um unten beim Visitor Center nach dem Trail heiß zu duschen und sich unter der Dusche ein kaltes Bier zu gönnen! Sachen gibt’s! Aber das werde ich nach der Wanderung auch mal ausprobieren!

Der nächste Morgen war schön und ich konnte mein Zelt in der Sonne trocknen lassen und Blick auf Mt Robson genießen. Und dann ging es, nachdem ich das Valley of the thousand Falls durchquert habe, steil bergauf. Die Leute von gestern hatten mich schon vorgewarnt, dass es nach der Hälfte ziemlich matschig wird, aber nach dem Tonquin Valley kann mich nichts mehr schocken. Habe auch eine Matschskala von 1-10 eingeführt. Der Weg heute erhält höchstens eine 3, Tonquin eine 10, na gut eine 9, man muss ja noch Luft nach oben lassen, schlimmer geht ja immer!

Valley of the thousand falls

Valley of the thousand falls

Fall of the pools

Fall of the pools

Nach 14 km war ich dann am Berg Lake direkt unterhalb vom Mt Robson. Dank einem Tipp der Kanadier habe ich auch den besten Platz bekommen, der ist etwas versteckt und abseits. Man geht nach dem eigentlichen Zeltplatz über eine Brücke, neben dem Weg sind dann noch mal vier Plätze, wenn man aber nach der Brücke sofort den kleinen Hügel 10 Meter hochgeht, gibt es noch zwei versteckte Plätze. Der erste hat direkte Sicht auf See, Gletscher und Berg und einen eigenen Picknick Platz mit der gleichen Sicht. Der Vorteil ist auch, dass man den Bearlocker fürs Essen für sich hat und das weniger frequentierte Plumpsklo auch wesentlich angenehmer ist. Und ich hatte die Seite vom Fluß ganz für mich alleine!

Blick vom Zelt auf Mt Robson und Berg Glacier

Blick vom Zelt auf Mt Robson und Berg Glacier

Und was will man mehr, bei Sonnenschein Teetrinken und einen Schokoriegel genießen!

Gletscherformation

Gletscherformation

Zum Abendessen musste ich mich dann doch in die Unterschlupfhütte verziehen, da es wieder mit Regnen angefangen hat, aber in der gab es einen Ofen und es war warm darin und man hat nette Gesellschaft. Auch wenn der Geruch von trocknend Wandersocken beim Essen etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Nächte sind ziemlich frisch, selbst mit Wärmflasche, d.h. so wenig wie möglich bewegen, sobald man das tut, ist es erstmal wieder kalt. Um 4 Uhr morgen muss man dann noch eine weitere Schicht anziehen, damit man nicht friert und der Schlafsack muss auch oben zugemacht werden, damit die Atemluft einen warm hält. Ich schätze, dass es gerade Mal 1 Grad hat.

Am nächsten Tag stand eine 22 km lange Tageswanderung zum Snowbird Pass an. Beim Frühstück in der Hütte habe ich mich mit einer Kanadierin unterhalten, die diese Wanderung am Tag zuvor gemacht hat. Sie meinte, ich solle 8 Stunden dafür einplanen, wann ich denn los gehe, dann weiß sie, wann ich ungefähr zurück sein müsste. Falls ich zu einer gewissen Zeit nicht zurück bin, kann sie, da ich alleine unterwegs bin, ein Suchtrupp organisieren. Die Kanadier sind so süß! Da ich nur mit leichtem Gepäck unterwegs war, bin ich den Weg förmlich hochgeflogen, obwohl es schon ordentlich bergauf ging. Aber ich bin in einer ziemlich guten Verfassung! Nach zwei Kilometern hat sich eine junge Amerikanerin zu mir gesellt. Der Blick auf den Robson Gletscher war beeindruckend und ich habe sogar eine Bergziege, die eher wie ein Schaf aussieht, gesehen!

Herbstliche Wiese

Herbstliche Wiese

Wenn man den Pass erreicht, steht man mit einem Fuß in BC mit dem anderen eine Stunde später in Alberta! Und auf der Alberta Seite liegt der riesige Snowbird Gletscher, Gletschereis soweit das Auge reicht. Einen größeren Gletscher habe ich bis jetzt nur in Chile in Patagonien gesehen.

Eis soweit das Auge reicht

Eis soweit das Auge reicht

Die Wanderer, die am Pass vor uns angekommen sind, waren von unserem Tempo sehr beindruckt:“there are two guys running up, wow, the guys are women!“ Tja, Frauenpower! Die 22 km habe ich in knapp 6 Stunden geschafft! Und das Wetter hat auch gehalten, nur kleine Regenschauer, teilweise blaue Himmelflecken, na ja am Rückweg dann zwar teilweise Schneeschauer, aber dann auch wieder Sonnenschein. Der richtige Regen hat erst wieder 2 km vorm Campingplatz angefangen.

Bergpanorama

Bergpanorama

Am nächsten Tag musste ich leider mit nassem Zelt die 21 km zurück zum Parkplatz, aber ohne Regen. Dort habe ich mir erst Mal zwei Bagels getoastet und mit Marmelade verdrückt, um dann in Jasper gleich noch einen Burger! Und natürlich habe ich dann die heiße Dusche mit einem kalten Bier ausprobiert! Hat was nach ner langen Wanderung! Troy war glücklicherweise wieder fit genug und nicht mehr in Jasper sondern in den Bergen. Arme Kitty, sie war nicht so begeistert, dass nur ich zur Tür rein kam! Und endlich mal wieder eine Nacht ohne Mütze, ohne komplett im Schlafsack eingemummelt zu sein und ohne frieren!

Im Nebel

Im Nebel

Für meine Mutter (Kilometermarker Nummer 12 gab es leider nicht mehr), in Erinnerung an eine tolle Wanderung und eine wundervolle Reise!

Für meine Mutter (Kilometermarker Nummer 12 gab es leider nicht mehr), in Erinnerung an eine tolle Wanderung und eine wundervolle Reise!

© silja B., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Kanada nach Feuerland
Details:
Aufbruch: 09.08.2016
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 09.03.2017
Reiseziele: Kanada
Mexiko
Guatemala
Belize
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Chile
Argentinien
Der Autor
 
silja B. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.