Südostasien und mehr....2016/2017
26.11.2016 Da Lat
Im Hostel hatte ich am Vortag eine Tour gebucht und deshalb hieß es auch heute wieder: früh hoch! Allerdings hatte ich mir am Abend nach dem Besuch bei Brenda schon überlegt, dass ich dort ausziehen und in ihr Hostel umziehen werde. Es ist definitiv sehr viel schöner und liegt auch zentral – in ein paar Minuten ist man am Nachtmarkt mit Einkaufsmöglichkeiten etc. . Also sagte ich Bescheid, dass ich nach meiner Rückkehr auschecken werde. Manchmal muss man auch mal spontan sein, dachte ich mir.
Um 8 Uhr wurden wir abgeholt und nachdem alle weiteren Teilnehmer eingesammelt waren, fuhren wir als erstes zur Old Railway Station – die jedoch kein besonderes Highlight darstellte. Das Gebäude als solches ist nicht sonderlich sehenswert und im Bahnhof steht eine alte Lokomotive und 2-3 Waggons. Das ist alles. Kann man mal sehen – ist aber auch nicht tragisch, wenn nicht.
Old Railway Station
Hiernach fuhren wir zu einer Blumenplantage. Wie wir erfuhren, ist das Klima in dieser Gegend für den Anbau von Blumen derart optimal, dass die Umgebung von Da Lat komplett Vietnam mit Blumen versorgt. Das erklärt dann auch die enorme Ansammlung von Treibhäusern.
Es folgte ein Minority Village – eine kleine Siedlung, in der die "Lat ethnic minority" (ein lokaler Bergstamm, von dem Da Lat einen Teil seines Namen hat) in recht einfachen Verhältnissen lebt .
Nachdem wir etwas Wissen über deren Lebensweise getankt hatten, ging es weiter zu einer Cricket Farm. Als ich die Tausende von Krabbeltieren in ihrem „Wohnraum“ sah, wurde mir selbst ganz kribbelig. Nach einer Erklärung wie Reiswein hergestellt wird, gab es eine Verkostung: gebratene oder frittierte Heuschrecken und ein Schlückchen Reiswein sowie Kräutertee. Der Tee war gut, der Reiswein war nicht meins und die gebratenen/frittierten Heuschrecken waren irgendwie ziemlich geschmacksneutral. Kann man essen, aber ohne Dip sind sie halt etwas fade. Das habe ich dann auch endlich mal erledigt – Insekten probieren.
Vereinfachte Darstellung einer Reiswein-Herstellung
Vorher!
Nachher!..... es ist serviert
gebratene/frittierte Heuschrecke
Man kann es essen...
Und wo wir schon bei Krabbeltieren waren: eine Seidenfarm/-fabrik war der nächste Stop. In Vietnam wird viel Seide hergestellt und die Seidenkleidung etc. ist hier unglaublich günstig. Nun durften wir mal sehen, wie das so funktioniert mit den Seidenraupen und wie aus diesen kleinen Würmchen anschließend einer der teuersten Stoffe hergestellt wird. War wirklich super interessant und als ich gesehen habe, wie viel Handarbeit trotz der Maschinen dennoch in der Produktion steckt, erklärt sich auch irgendwie der Preis...
...die schlechte Qualität hängt bzw. liegt zum trocknen draußen...
Raupen-Kokons
fertige Seide, die nun auf die Weiterverarbeitung wartet
Es folgte die Besichtigung eines Tempels mit einem fetten „happy Buddha“.
…..die folgende Station war da schon um einiges spektakulärer: der Elephant Waterfall. Der größte Wasserfall in Da Lat bzw. der Umgebung. Ich muss sagen, er war schon beeindruckend und hat sogar eine Höhle inner-/unterhalb des Wasserfalls, in die man – mühsam zwar – gelangen kann. Da waren sie wieder: steile, schmale, unterschiedlich hohe Stufen an einem Hang. Nach meinem Erlebnis im letzten Jahr in Da Nang bin ich kein Freund mehr solcher Treppen. Doch immerhin gab es hier größtenteils Geländer. Das letzte Stück bis zur Höhle bzw. bis ganz unten jedoch kaum noch und wir mussten außerdem über Steine, Wurzeln usw. klettern. Mir macht das ja eigentlich Spaß und es hat sich auch gelohnt, dass ich mich teilweise überwinden musste…..es ist schon toll hinter einem Vorhang aus herabstürzenden Wasser zu stehen und durch den Sprühnebel eine erfrischende Dusche zu bekommen (meine Kamera war vermutlich anderer Ansicht). Allein der Geräuschpegel ist fantastisch!
Näher konnte ich mit der Kamera leider nicht rangehen - zu nass für die Technik
Eine Pause mit einem Buffet-Mittagessen stärkte uns für die letzte Etappe: der Besuch einer Kaffeeplantage oder so ähnlich. Ich sage das bewusst, denn was ich zu sehen bekam, hat mich eher entsetzt als fasziniert. Hier wird der seltene „Weasel-Coffee“ hergestellt, der zu den teuersten der Welt zählt. Es werden Wiesel-/Schleichkatzen in Käfigen gehalten (mit nur geringer Ausstattung), sie bekommen die Kaffeekirschen als Futter (die dort angebaut werden) und aus den ausgeschiedenen Bohnen wird dann der Kaffee hergestellt (wie beim Kopi Luwak). Ich kann diese „Produktionsart“ nicht gutheißen und habe ihn von daher auch nicht gekostet (und das soll was heißen bei mir!).
- geht gar nicht -
Schöner Ausblick trotzdem
Abschließend konnte, wer wollte, noch das berühmte „Crazy Haus“ besichtigen. Klar wollte ich das! Ich hatte schon einiges gehört bzw. gelesen und war nun gespannt auf die Realität. Es besteht aus mehreren Gebäuden, die miteinander durch gewundene Treppen, Gänge und Brücken verbunden sind. Ein multifunktionales Haus – bestehend aus Gästehaus, Café und Kunstgalerie, dem kein Baustil zuzuordnen ist, da es keine rechten Winkel aufweist und eher aussieht wie ein überdimensionales Stück vom Silvester-Bleigießen. Einfach großartig!
Es gibt auch tatsächlich Schlafräume dort
Nach meiner Rückkehr packte ich dann also meine Sachen, checkte aus und zog in das neue/andere Hostel. Ein sehr ungewöhnliches und eigenwilliges Design. Ich zog ebenfalls in den 12-Pers.-mixed-dorm mit Privatsphäre.
Abends ging es dann nochmal über den Nachtmarkt. Unglaublich, was das los war!! Unfassbar viele Menschen waren unterwegs und überall kann man Klamotten und anderes Zeug sowie Obst und Gemüse kaufen, essen und es gab auf dem Platz irgendeine Art von Veranstaltung.
....Reiswaffel mit Kokosraspeln, irgendeiner zuckrigen fadenartigen Masse, süßer Soße und Erdnusskernen.... - richtig gut!!
Und auch hier (ich kann nicht anders, ich muss davon berichten ) gab es meinen ersten „Hot pot“. Meine taiwanesischen Begleiter wollten das gern essen und ich probiere ja fast alles – also los! Gegrillte Shrimps und Fleischstücke, Fisch, Meeresfrüchte, Tofu und viel Grünzeug, die in einer Brühe oder (nur?) Wasser gegart werden. Dazu dünne Reisnudeln. Schmeckte und war in Ordnung – hat mich aber nicht unbedingt überzeugt und würde ich so nicht noch mal bestellen....
Nach einem letzten Gespräch auf der Dachterrasse haben Brenda und ich uns verabschiedet, sie ist nächsten Tag früh abgereist…..
Aufbruch: | 09.11.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 03.03.2017 |
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