Südostasien und mehr....2016/2017
23.-26.02.2017 KUL-Taman Negara-KUL
Früh machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Travel Agency. Ich hatte mich gegen die LRT entschieden und das war genau richtig: nach ca. 15 Minuten war ich schon da und die Straßen waren morgens um 7:30 Uhr fast leer.
Alle Reisende wurden auf verschiedene Minivans verteilt und mit nur 10 Minuten Verspätung ging es los.
Nach 3 Stunden erreichten wir Kuala Tembeling, wo wir unsere weiteren Transfertickets bekamen (nach Kuala Tahan und zurück nach Kuala Lumpur) und bereits den Eintritt sowie die Camera-Licence kauften (mit gerade mal zusammen 6 RM = 1,30 € und einer Gültigkeit von einem Monat ist das spottbillig!!).
Als unsere Boote kamen, wurden wir mitsamt Gepäck verteilt und dann ging es für die nächsten 2 Stunden auf dem Sungai Tembeling weiter nach Kuala Tahan und damit zum Taman Negara. Die Fahrt war beeindruckend! Auf dem Fluss fuhren wir an der unberührten Natur vorbei.
Auch wenn mir nach den 2 Stunden von dem Holzuntergrund gewaltig der Allerwerteste wehtat (das kleine Sitzpolster war eher Alibi als dass es eine tatsächliche Funktion hatte ) – ich würde diese Fahrt jederzeit einer Busfahrt vorziehen!
Nach der Ankunft sammelte ich mein Gepäck ein und suchte mir den Weg zu meinem Guesthouse – was gar nicht so einfach war, da es keinerlei Ausschilderung gab (wieso machen die Betreiber es ihren Gästen so schwer? Verstehe ich nicht……. ). Als ich fündig wurde und mein Zimmer bezogen hatte, schaute ich mich noch mal im „Ort“ um und war überrascht, dass es im Grunde keinen „Ort“ gab: lediglich einige Travel Agency´s, 2-3 Shops, ein paar Unterkünfte, 6-7 Floating Restaurants und wenige weitere kleine Lokale und das war es auch schon.
Der Taman Negara ist ein tropischer Dschungel und mit 130 Millionen Jahren das älteste und weitgehend unberührte Waldgebiet der Erde. Die 4.350 qkm stehen bereits seit 1938 unter staatlichen Schutz. Es gibt etliche Möglichkeiten einen kleinen Ausschnitt dieses wunderbaren Gebietes kennenzulernen: Ausflüge per Boot zu diversen Attraktionen (Berge, Höhlen, Eingeborenendorf, Wasserfall etc.), stundenweise oder ein- bis mehrtägige Trekking-Touren mit oder ohne Übernachtung im Dschungel. Das Angebot ist groß und die Anzahl der Anbieter ebenso. Für mich stand jedoch ziemlich schnell fest, dass ich keine Lust auf geführte Touren hatte und stattdessen den Dschungel lieber allein erkunden wollte.
Glücklicherweise war hierfür keine weite Wanderung notwendig. Innerhalb eines recht kleinen Areals von nur wenigen Kilometern konnte man bereits ein Gefühl für den Wald bzw. den Dschungel erhalten. Selbstverständlich ist so eine stundenweise Wanderung kein Vergleich zu einem mehrtägigen Trekking in die Tiefen des Nationalparks, doch für so eine Aktion benötigt man zum einen mehr Zeit (ich blieb ja nur 2 Tage) und zum anderen ist eine gute körperliche Konstitution bzw. Fitness und Belastbarkeit absolut von Vorteil! Tja, und an der Stelle musste ich dann leider ein zweites Mal passen....
Der erste Ausflug führte mich zuallererst zum Canopywalk! Der Park befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses und von Kuala Tahan, doch das ist kein Problem, da den ganzen Tag kleine Boote hin-und herfahren. Für 1 RM die Fahrt wird man binnen wenigen Minuten auf die andere Seite gefahren.
einmal über den Fluss bitte!!
Das Parkcenter liegt inmitten einer großen Hotelanlage und dort findet sich auch eine gute Ausschilderung, an der ich meine Richtung ablesen konnte.
Los ging es! Mit einer großen Flasche Wasser, ein paar Keksen als Proviant, Regencape, Mütze, Moskitospray, langer Hose und festem Schuhwerk präpariert, lief ich über die Stege und befestigten Wege sowie vieeeeeeeeeeele Stufen bis zum Canopywalk.
Dort half mir mein Eintrittsticket wenig, denn für das Betreten der Hängebrücke bezahlte ich noch einmal 5 RM. Die etlichen Brücken hängen zwischen 25 und 45 Metern in den Baumwipfeln und es ist ein Erlebnis über schwankenden schmalen Stege zu schreiten. Glücklicherweise war nicht allzu viel los und so staute es sich auf den kleinen „Inseln“ zwischen den einzelnen Abschnitten auch nicht allzu sehr. Wobei ohnehin nicht mehr als 4-5 Personen zeitgleich auf den Brücken laufen dürfen. Leider war nicht der vollständige Canopywalk geöffnet – einen Teil konnten wir nicht betreten, was sehr schade war. Dennoch hat es Spaß gemacht….
Mit dem Canopywalk hatte ich also meinen vorrangigsten „Auftrag“ erledigt – nun wollte ich noch mehr vom Wald sehen und die beiden fußläufig erreichbaren Hügel Bukit Teresek und Bukit Indah mit schönen Aussichtspunkten wurden meine weiteren Ziele.
Als erstes nahm ich mir unmittelbar nach dem Canopywalk den Bukit Teresek vor. Dieser ist 334 m hoch und man kann vom Canopywalk nämlich (wie praktisch) gleich weiterlaufen. Der Hinweg war aufgrund der wirklich unfassbar vielen Treppen sehr beschwerlich. Hinzu kommen die Temperaturen und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Der Ausblick von oben über den Nationalpark war die Anstrengung auf jeden Fall wert!
Ich war schon leicht in Schweiß als ich diesen Teil des Weges geschafft hatte – nur dummerweise hatte ich mich in einem Anfall von (unnötiger ) Verwegenheit entschieden, dass ich nicht den direkten Weg zurückgehen werde, sondern lieber einen größeren Schlenker mache. Sah gar nicht so viel weiter aus – fühlte sich jedoch definitiv weiter an!!! Zudem gab es zum Großteil keine befestigten Wege und es ging ausschließlich durch den Wald, über Baumwurzeln, Steine, Abhänge hinauf und wieder hinunter....
Die Ausschilderung fehlte dann auch gänzlich und ich konnte mich an kleinen gelben Plastikzettelchen orientieren, die hier und da an einem Baum geheftet waren. Immerhin ein kleiner Wegweiser, wenn auch nur dürftig.
Nach insgesamt 5 Stunden hatte mich nach diesem Trip die Zivilisation wieder und ich setzte mit dem Boot wieder über um meine müden und erschöpften Knochen wieder ins Hotel zu schleppen. An dem Abend ging dann – erwartungsgemäß – bei mir nicht mehr viel.
Und weil es so schön war und der Bukit Indah noch ausstand und ich mir ja in den Kopf gesetzt hatte, diesen auch noch zu „besteigen“, führt mich am nächsten Morgen mein Weg erneut in die bekannte in den Wald.
Die befestigten Wege endeten auch ziemlich schnell nach der Abzweigung zum Canopywalk und dann musste ich mich den kompletten Weg durch den Wald „kämpfen“. Und auch diesmal gab es keine Ausschilderung mehr – allenfalls die schon bekannten kleinen gelben Wegweiser an den Bäumen – und auch der Weg war inmitten der Pflanzen kaum mehr als ein Trampelpfad und teilweise schwer zu erkennen.
Wenn ich gedacht hatte, dass ich am Vortag einen abenteuerlichen Wanderausflug hatte, so wurde ich eines Besseren belehrt: der Weg zum Bukit Indah war noch abenteuerlicher und herausfordernder!
es gibt anscheinend noch ein paar wenige Menschen, die im Dschungel leben - ob diese Siedlung allerdings zu den Orang Asli gehört, weiß ich leider nicht.....
Ich kletterte und kraxelte mit und ohne Seil als Hilfestellung erneut Abhänge hinauf und hinunter sowie kleinere Felsen, musste Baumwurzeln und kleine Bäche sowie umgestürzte Bäume überwinden.
Damit war ich dann so ausgelastet, dass ich kaum die Augen ins Unterholz o.ä. wenden konnte, um ggf. das eine oder andere Tier zu entdecken. Hören konnte ich die Affen – gesehen habe ich sie leider nicht.
Neben reichlich Schmetterlingen habe ich nur einen kleinen Waran auf de Flucht und einen großen Skorpion erblickt. Eine magere Ausbeute. Immerhin war ich allein und geräuscharm unterwegs………keine Gespräche, kein Lachen…..was die Tiere verscheucht hätten – aber vielleicht waren sie auch da und ich habe sie schlicht übersehen bei meinen Bemühungen, unfallfrei meinem Ziel entgegen zu wandern…..
Ich war schon ziemlich angestrengt als ich die letzten Herausforderungen erblickte: um auf den Gipfel zu gelangen, musste ich wirklich winzig kleine Bergsteigerqualitäten mitbringen (zumindest kam es mir so vor): steil sollte ich einige Felsen erklimmen.
Sehr vertrauenserweckend war der Hinweis auf „eigene Gefahr“ nicht!
Egal, ich war nun schon so weit gekommen und wollte nun noch weiter. Also hangelte ich mich vorsichtig überall hinauf, wo ich halt hinauf musste……. – bis ich an einen Punkt kam, der mir dann doch zu heikel war! Vermutlich war der Gipfel nicht mehr weit, aber das letzte Stück brachte mich dann tatsächlich an meine Grenzen: ein schmales Stück über Felsen, nur ein Seil als Halt und links und rechts ging es steil Bergab…..ich vermute mal, das waren sicher auch 200-300 m oder so.
Da ich schon sehr erschöpft war, mir das für meinen Geschmack zu schmal erschien und ich zu allem Überfluss einen Anflug von dieser eigentümlichen Art von Höhenangst verspürte, überdies auch noch allein unterwegs war – ließ ich die Vernunft walten und entschied mich, dass ich diese Herausforderung ablehnen und den Gipfel leider nicht erreichen werde.
Ich war weit gekommen bei den Bedingungen, mittlerweile konnte man alle meine Kleidungsstücke auswringen, aber – oberstes Gebot: Safety first!!!
Daher machte ich mich nach einer kleinen Pause und Stärkung wieder auf den Rückweg.
Mein Hotel erreichte ich auch diesmal erst nach Stunden wieder und war erneut komplett auf! Ich bin einfach zu alt oder in zu schlechter Verfassung für solche Aktionen!!!
Dennoch musste ich nochmal los und in einem der Floating Restaurants bei meiner Travel Agency meine Rückfahrt am nächsten Tag rückbestätigen: selbstverständlich nehme ich wieder das Boot und nicht den Minivan!!!
Die Rückfahrt am nächsten Tag war ebenso gut organisiert wie die Hintour und alles verlief reibungslos. Kuala Lumpur erreichten wir gegen 16 Uhr und ich machte mich auf den Weg zu meiner Unterkunft.
Leider begann es abends übelst zu schütten, so dass ich leider nicht mehr in den Genuss der Wasserspiele an den Twin Tower kam.
Also gab es nur ne Kleinigkeit zu essen und das war er dann, der letzte und sehr kurze Aufenthalt in KL….
Aufbruch: | 09.11.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 03.03.2017 |
Vietnam
Malaysia
Thailand
Kambodscha
Indonesien