Fachwerk und Romanik im Nordharz
Strasse der Romanik: Thale - Kloster Wendhusen (SdR)
Das Kanonissenstift Wendhusen wurde um 825 durch Gräfin Gisela gegründet, einer Tochter des ostsächsischen Adeligen Hessi (+804) und seiner Frau Gisela ('757, +810), einer Schwester Karls des Großen (reg. 768/800-814). Es erreichte im 9. und frühen 10. Jahrhundert seine größte Bedeutung und war eng mit dem westfälischen Reichsstift Herford verbunden. Gute Beziehungen unterhielt das Stift zu den Liudolfingern, was sich darin zeigt, dass es König Heinrich I. (reg. 919-936) nach vermutlicher Zerstörung durch die Ungarn 925 wiederaufbauen ließ.
Im weiteren Verlauf des Mittelalters erlebte das Stift Wendhusen mehrere Reformen und wurde nach 1120 in ein Augustiner-Chorfrauenstift umgewandelt. Nachdem die letzten Kanonissen im Zuge von Reformation und Bauernkrieg nach 1520 das Stift verlassen hatten, wurde der Klosterkomplex durch die Grafen von Regenstein profanisiert und in ein adeliges Rittergut umgewandelt, das bis 1945 in Privatbesitz verblieb
.
In der baulichen Gestalt des um 1160 errichteten hochromanischen Westbaues der Stiftskirche wird die spezifische Nutzung durch eine religiöse Frauengemeinschaft sichtbar.
In Wendhusen finden sich Baureste, die aus der Vorromanik (nachgewiesenes Baudatum um 825) bis zur Hochromanik datieren. Im Bereich der Damenstiftsempore sind Bauteile aus der Umbauphase um 1000 zu besichtigen, darunter eine vollständig erhaltene Sandsteinsäule mit seltenem Pilzkapitell.
Aufbruch: | 24.04.2019 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 06.05.2019 |