Fachwerk und Romanik im Nordharz
Strasse der Romanik: Kloster Drübeck (SdR)
Das neu erstandene Buch 'Auf der Strasse der Romanik' verführt uns zu einigen Umplanungen - natürlich können wir nicht alle 80 Stationen de Buches besuchen. Daher suchen wir uns gezielt einige Klöster und Kirchen im Umkreis von Blankenburg aus. Wahrscheinlich wird sich ein weiterer Aufenthalt lohnen.
Im RB erscheinen die Kapitel mit Romanik mit der Kennzeichnung SdR.
Die Wetter-App hat recht: es nieselt. Aber in Drübeck können wir trotzdem ohne Schirm um das Kloster laufen. Die Klosterkirche St. Vitus ist ein schlichter Hallenkirchenbau mit zwei schmalen Seitenschiffen. Der Westbau ähnelt dem der Liebfrauenbasilika in Maastricht (NL).
Die über 1000 Jahre alte Klosteranlage Drübeck - einzige Klosteranlage im Projekt Gartenträume - zählt mit der romanischen Klosterkirche St. Vitus zu den bedeutendsten Baudenkmälern am nördlichen Harzrand.
Gegründet um das Jahr 900 als benediktinisches Frauenstift lebten im 13. Jahrhundert ca. 100 Nonnen im Kloster Drübeck.
Die im Klosterhof um 1730 ange pflanzte Linde ist heute ein eindrucksvolles Naturdenkmal.
Zwei große Bauabschnitte vereint die ursprünglich dreischiffige Basilika: Entstehung der Ostteile und des Langhauses im 10./11. Jahrhundert und Errichtung des Westbaus im 12. Jahrhundert; erstere in Bruchstein, letzterer in fugendichter Quaderbauweise. Das äußerlich schmucklose Langhaus zeigt sich im Inneren flachgedeckt und mit dreifachem Stützenwechsel, den hohe Überfangbögen betonen.
In Kontrast zu den gedrungenen blockartigen Pfeilern stehen die schlanken, sich stark verjüngenden Säulen mit attischen Basen und korinthisieren-den Kapitellen.
Die westliche Säule der südlichen Seite bildet eine Ausnahme: Sie wurde im 12. Jahrhundert erneuert und besitzt ein feingekerbtes Würfelkapitell.
Wann die anderen fünf Kapitelle gefertigt worden sind, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Parallelen bestehen zur Kapitellplastik in Gernrode (spätes 10. Jahrhundert)
Unter der gesamten Chorpartie befand sich eine fünfschiffige Krypta. Sie wurde um 1300 auf eine Länge von zweieinhalb Joche gekürzt
Um 1700 wurde das Kloster als evangelisches Damenstift für eine kleine Gemeinschaft von sechs Frauen eingerichtet, die Wirtschaftsgebäude wurden nach der Übernahme des Besitzes durch die Grafen von Stolberg-Wernigerode gräfliche Domäne. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Neubauten wie das Amts- und Konventsgebäude sowie die Hof- und Gartenanlagen, die in ihren Grundzügen bis heute erhalten geblieben sind.
Dazu gehören die fünf Gärten der Stiftsdamen — jeder von einer Mauer umschlossen und mit einem schlichten Wegkreuz sowie einem Gartenhaus versehen — der Garten der Äbtissin sowie ein Baumgarten, der um 1900 durch einen Rosengarten mit Brunnen und Buchsbaumhecken ergänzt wurde.
Ein Rundgang durch die kleine Gemeinde bringt noch eine weitere rom. Kirche St. Bartholomäus von 1259 zutage. Fünf hübsche Quadrate Rasen haben jeweils ein kleines Gartenhäuschen.
Aufbruch: | 24.04.2019 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 06.05.2019 |