Fachwerk und Romanik im Nordharz

Schloss Blankenburg - das größte noch erhaltene Welfenschloss - ist das Wahrzeichen der Stadt Blankenburg mit einer über 900-jährigen Geschichte.
Erbaut im frühen 12. Jh. als Sitz der Grafen von Blankenburg-Regenstein, wurde die mittelalterliche Burg um 1550 zunächst zum Renaissanceschloss umgebaut.
Die heutige Schlossanlage ist hervorgegangen aus mittelalterlichen Burgresten und Bauten aus der Renaissancezeit. Anfang des 18. Jahrhundert entstand auf dem "Blankenstein" ein barocker Schlossbau mit europäischer Repräsentationsarchitektur für die damalige welfische Fürstenresidenz Blankenburg. Die Barockarchitektur ist bis heute weitgehend erhalten.
Bis 1945 blieb das Schloss im Besitz der Braunschweiger, dann wurde es zu einer Handelsschule umfunktioniert. Nach 1990 privatisiert, sollte es zunächst in ein Nobelhotel umgewandelt werden, doch wurde daraus nichts. Inzwischen hat ein Verein zur Rettung des Schlosses die Anlage übernommen und veranstaltet sogar Führungen.

Der große Innenhof bietet ein imposantes Bild; Teile des Schlosses sind von außen bereits restauriert, vor allem das Dach der gesamten Anlage ist neu gedeckt mit zwei Turmspitzen.

Eine Führung - z.Zt. nur samstags - hat wohl gerade begonnen, aber die Dame an der Kasse managt es, dass wir noch mitkommen. Eine ältere Dame macht die Führung durch das gesamte Schloß, beginnend mit der achteckigen Kapelle.

Das besondere an der Führung ist jedoch, dass es praktisch eine Führung durch eine unvollendete Baustelle ist. Überall sind die begonnenen Arbeiten zu sehen: Teile von Deckenbemalungen, zerlegte Türumrahmungen, nicht restaurierte Kamine, etc.

Einige Räume sind inzwischen provisorisch möbliert.

Der Kaisersaal im Obergeschoss des Ostflügels (alter Flügel) stellt den wohl wohi repräsentativsten und prächtigsten Innenraum des Blankenburger Schlosses dar.
Die Säulen, Kapitelle, die Girlande und Kamine sind ebenso goldverziert wie die Decke. In den sieben ovalen Stuckrahmen befanden sich Portraits der herzoglichen Familie. aus den bedeutendsten Epochen der hödfischen überregionalen Schlossgeschichte. Es gab Portraits von Ludwig Rudolf und seiner Frau, seinen beiden ältesten Töchtern mit ihren Ehemännern und Peter dem Großen, dem Schwiegervater von Chariotte Sophie. (aus Infoschild)

Die letzten Räume - teilweise fertiggestellt - sind als Standesamt und Vortrags- und Festsaal in Benutzung.