Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth

Mo. 10.6.

In der Nacht wird es echt kalt, aber die Schlafsäcke sind wirklich super. Haben den Wecker auf 7:00 Uhr gestellt, wachen aber schon wieder vorher auf, um 6:45 Uhr, die Blase drückt. Die Sonne scheint heute zwar schon wieder, aber es hat 2° im Auto. In der Nähe vom Auto liegt ein kleines Stück Holz, da ist Raureif drauf. Brrrr. Es ist aber noch total windstill, darum empfindet man draußen die Kälte gar nicht so schlimm.

Machen unser übliches Morgenritual und fahren dann die paar Kilometer nach Warburton, dieser Ort liegt schon auf der Great Central Rd, diese ist aber auch Piste, die man aber durchaus meist mit 90 km/h fahren kann. Als erstes wollen wir zur hiesigen Police Station, um zu melden, dass wir den Anne Beadell bis Neale Junction und den Connie Sue bis Warburton „überlebt“ haben.

Auf der Suche nach der Police Station in diesem Ort - es hat durchaus einige Häuser - fahren wir scheinbar durch die gefährlichste Straße überhaupt hier. Lauter Aborigines lungern auf der Straße herum und schreien und streiten vermutlich, einige dürften auch betrunken sein. Auch unzählige Hunde laufen da herum. Manche Aborigines deuten uns den Weg, sozusagen weg hier, hier seid ihr falsch. Finden die Polizeistation dann doch und wollen uns abmelden. Als wir eintreten und klingeln, geht eine Tür auf und ein Aborigine-Mann wird aus dem Verhörraum offensichtlich gerade wieder entlassen. Nach unseren Formalitäten wünschen uns die zwei netten Officers noch weitere gute Reise.

Jetzt noch beim Roadhouse nachtanken und die Reifen wieder aufblasen. Den Schlauch für die Druckluft muss sich jeder, der Luft nachfüllen will, erst im Laden drin holen. Während wir alles Notwendige erledigen, kommen einige Aborigines mit ihren Autos vorbei und kaufen oft nur eine Getränkedose oder sonst eine Kleinigkeit im Roadhouse und fahren wieder.

Es wird auch scheinbar gerade ein junger Bursche vom Roadhousebetreiber eingeschult. Sie bringen die Werkzeuge, die man zum Reifen reparieren braucht, heraus. Das besondere daran ist, die Werkzeuge sind zum selber reparieren gedacht und auch angekettet.

Da kommen die Erinnerungen an 2009 wieder – wir hatten hier selber versucht, unseren kaputten Reifen zu reparieren, die hatten damals auch durchaus passende Schläuche im Laden. Wir brauchten aber die Unterstützung eines Roadhouse-Mitarbeiters, der zufällig Mechaniker war.

Weiter geht’s mit vollem Tank Richtung Yulara.

Bis Yulara, das ist schon ganz in der Nähe vom Uluru oder Ayers Rock, wie man diesen Riesenmonolithen nennt, sind es immerhin nochmal ca. 200 km auf Piste. Wir versuchen dort morgen wenigstens ein „Ticket“ fürs Duschen und Wäschewaschen zu bekommen.

Bei Warakurna gibt’s nach 6 Tagen erstmals wieder Internet. Wir erhalten eine ärgerliche E-Mail-Nachricht: unser Lieblings-Undergroundmotel in Coober Pedy hat für unsere Wunschtermine nichts frei.