Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth
II. Zentral Australien: 18 Bushcamp.09 Stuart H.
Sa. 15.6.
Heute geht es weiter nach Mintabie, einem Opal-Fundort, mit einer wahrscheinlich weiteren Bushcamp-Übernachtung, bevor es nach Coober Pedy weitergeht, wo wir am Sonntag ankommen wollen.
Robert war ja nach diesem seltsamen Essen im Kulgera Roadhouse gleich irgendwie bisschen komisch mit Bauchgrumeln und so. Bei Ingrid war soweit alles okay, außer dass sie die Worte Huhn/chicken und Wedges nicht mehr hören konnte. Aber um 6:30 in der Früh wacht sie auf und ihr ist total schwindlig. Nachdem sie in einen Mistsack gereiert hat und der Schwindel nicht gleich wieder weg war, können wir erst um 12:30 Uhr weiter fahren, da gings dann etwas besser.
Also fahren wir weiter Richtung Süden und nehmen bald die Piste nach Mintabie.
Zu Beginn ist ja diese Pistenstraße gar nicht so schlimm, aber als wir schon einige Kilometer gefahren sind, wird es teilweise heftig. Links und rechts sind immer wieder "Autoleichen", großteils überschlagen, herumgelegen und dadurch waren auch viele Wrackteile am Weg verstreut, wir machen uns Sorgen um unsere Reifen, dass wir nicht irgendein Metallteil erwischen und uns unsere Reifen ruinieren. Wir sind aber diesen Weg doch schon soweit gefahren, dass wir jetzt auch nicht mehr umkehren wollen. Jedenfalls sind es bis Mintabie ca. 35 km und wir haben sicher so um die 40 "Autoleichen" gesehen.
Aber wir sind durchgekommen und stehen in einem ungemütlichen, nicht sehr einladenden Kaff. Es gibt dort ein Hotel, eine Post, einige Häuser, aber sieht alles ziemlich abgewirtschaftet und verlassen aus. Wir gehen dennoch ins Hotel Mintabie, um zu fragen, ob man hier evtl. Opale kaufen kann. An der Bar sitzen drei Männer und die nette ältere Dame hinter der Bar meint auf unsere Frage hin, sie weiß es eigentlich nicht, evtl. der eine Herr da.
Das war Mark aus Perth, Alter irgendwo zwischen 50 und 60, der hier schon seit 1989, mit Unterbrechungen, nach Opalen schürft. Er fragt, wieviel wir ausgeben wollen, wir sagen 100 AUD und er meint, wir sollen 10 Minuten warten, er kommt wieder.
Währenddessen hat uns im „Hotel“ ein anderer Miner angesprochen, der wollte uns gleich mit seinem Auto herumkutschieren und seine Mine zeigen. Nachdem wir aber schon gewisse Australien-Filme gesehen haben, lehnen wir das Angebot dankend ab, obwohl es wahrscheinlich interessant gewesen wäre. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Lieber doch nicht zu viel riskieren.
Mark ist wieder da und zeigt uns einige Opale, allerdings alle ungeschliffen. Wir kaufen ihm ein bisschen was von seinen Rohopalen ab, vielleicht schleifen wir sie ja zu Hause in unserer Pension einmal .
Später erfahren wir aus den Medien, dass die Behörden Mintabie offiziell geschlossen haben, um diesen Ort den Ureinwohnern zurückzugeben. Die Personen, welche wir dort getroffen haben, sind noch illegal und aus Protest geblieben.
Wir fahren jetzt aber die normale Verbindungsstrasse von Mintabie zum Stuart Hwy weiter nach Coober Pedy.
Wir kreuzen wieder einmal die neue Ghan und verpassen dabei um 5 Minuten den durchfahrenden Zug und können am Stuart Hwy nur mehr ein Foto mit Bush im Vordergrund schießen (siehe Bild unten). Ärgerlich.
Eigentlich wollten wir ja vor Coober Pedy nochmal eine Nacht bushcampen, aber die Vegetation Richtung Süden am Stuart Hwy wird immer flacher, wir können uns nirgendwo gut hinter irgendwelchen Büschen verstecken und auf so einen großen Sammelparkplatz wollen wir auch nicht mit den vielen anderen Campern, die sich noch vor Dunkelheit auf solche Plätze gestellt hatten. Weil, wie schon öfter erwähnt, ist das Problem immer das Klo, dort gibt’s nämlich keines und Gruppenschaufeln wollten wir auch nicht.
Also fahren wir doch gleich nach Coober Pedy, da auch die Abzweigung Richtung Anne Beadell Hwy, die wir eigentlich fürs Campen noch nehmen wollten, ein striktes Fahrverbot für nicht authorisierte Personen aufweist.
Das Fahren mit Trailern (Anhänger) ist nicht ungefährlich, wie man an den Bildern unten sieht. Sind zufällig durch das Foto mit dem Roadtrain und dem GoPro-Film geschossen worden.
Mittlerweile ist es 18:30 Uhr und finster. Mieten uns daher noch für eine Nacht am Big4 Campground in Coober Pedy ein (zwei Minuten duschen für 20 Cent möglich).
Ab morgen haben wir uns ja für zwei Nächte wieder in einem Undergroundmotel eingemietet, Pause vom campen, diesen kleinen Luxus gönnen wir uns jetzt einfach. Es muss auch mal die Wäsche gewaschen werden.
Aufbruch: | 19.05.2019 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2019 |