Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth
III. Ost-Australien: 30 Mount Kaputar
Außerdem haben wir hier aus nächster Nähe zwei Kangaroos beobachten können. Das eine, eine Kangaroo-Mama hat ein süßes kleines Joey im Beutel, das auch immer wieder den Kopf herausstreckt, so herzig.
Wir machen eine Wanderung durch den Wald.
Während des Nachmittags haben wir am Berg drei Autos angetroffen, das dürften aber nur Tagesbesucher gewesen sein. Wir überlegen, die Nacht hier heroben zu verbringen. Den obersten Campingplatz haben wir uns schon bei Helligkeit angesehen und uns überlegt hier zu bleiben, wenn sonst niemand da ist.
Nahe des Gipfels am Mount Kaputar sind die riesigen Sendeanlagen für ein Broadcast-Unternehmen aufgestellt. Kein Wunder, dass hier am Berg im Nichts Internet perfekt funktioniert
Als wir nach unserer Wanderung und einem superschönen Sonnenuntergang wieder zu unserem Auto, das wir auf einem kleinen Parkplatz neben der Straße geparkt hatten, zurückkommen, kommt gerade ein Auto den Weg entlang und biegt genau Richtung Campingplatz ein. Wir sind ungefähr 200 Meter entfernt und es ist schon recht dunkel. Wir wissen auch nicht, ob uns der Fahrer dieses Autos, ein Pick up, gesehen hat oder nicht. Wir haben jetzt jedenfalls ein mulmiges Gefühl und überlegen hin und her, ob wir jetzt überhaupt dort übernachten sollen.
Wir warten ca. 20 Minuten, ob das vielleicht nur der Ranger bei einer letzten Kontrollfahrt war und wieder ins Tal fährt, es kommt aber niemand zurück. Zuerst überlegen wir, doch nachzuschauen und wenn jemand dort ist, fahren wir halt wieder. Dann entschließen wir uns, doch einen anderen Campingplatz (Bark Hut) anzupeilen, der einige Kilometer wieder Richtung Tal, auch mit Dusche und WC, beschrieben ist.
Mittlerweile ist es stockfinster, aber wir finden den anderen Campingplatz im Scheinwerferlicht unseres Autos. Mit unseren Taschenlampen erkunden wir die Toilettanlagen und finden, es sieht alles sehr nett und sauber aus.
Wir sind die Einzigen hier und stellen unser Auto gleich vor dieser Anlage ab, weil wir in der Nacht, falls wir aufstehen müssten, nicht unbedingt weitere Wege im Finstern machen wollen. Aber das mulmige Gefühl bleibt trotzdem, weil da ist ja noch jemand weiter oben auf dem Berg, dessen Fahrzeug eher nicht danach ausgesehen hat, als würde man damit hier in der Kälte übernachten können.
Wir poppen unser Auto trotzdem auf und bleiben hier. Es war den ganzen Nachmittag total windstill und dadurch auch sehr leise am Berg. Plötzlich hören wir dauernd irgendwelche Geräusche und vermuten, der eine kommt jetzt. Es dürfte aber doch nur der mittlerweile aufgekommene Wind sein, der unsere Phantasie durchgehen läßt. Wir hoffen, dass es wirklich nur der Wind ist und haben trotz allem eine angenehme Nacht. Ach ja, unsere Camping Fees, 6 Dollar pro Person verpacken wir noch in ein hier zur Verfügung gestelltes Kuvert und werfen es in eine dafür vorgesehene Fee-Box.
Auf diesem Campingplatz am Berg ist es echt stockfinster, der Mond ist nicht da, es ist auch etwas bewölkt und im NP gibt es sowieso kein Licht außer Stirn- oder Taschenlampe.
Sa. 29.6.
Es ist aber bis zum Morgen und auch am nächsten Tag dann doch recht windig geblieben. Wir stellen also fest, dass wir am Tag davor echt Glück mit dem Wetter hatten, windstill, sonnig, nicht kalt und nur einige Wolken am Himmel.
Da wir neugierig sind, ob am oberen Campground doch jemand verblieben ist, schauen wir hin, um wieder, wie gestern, die Kangaroos zu beobachten. Keine Kangaroos heute dort, kalt und seeehr windig, da heute aber Samstag ist, kommen doch einige wenige Autos auf den Berg hinauf, wir schätzen so ca. zehn im Lauf des Vormittags. Außerdem hat sich das gestrige Rätsel für uns jetzt auch gelöst, da wir sehen, dass bei den Cabins Autos geparkt sind, dürfte diese doch gestern Abend noch jemand für die Gäste hergerichtet haben, also umsonst fast zu Tode gefürchtet.
Nachdem wir uns den Wind noch ausgiebig um die Nase blasen haben lassen, fahren wir den Berg wieder hinunter, schießen noch ein Foto von einem der vielen teilweise nett gestalteten Grundstücks-einfahrten (HARD TIMES) und
weiter im gleichen Nationalpark zu einem Vulkanischen Felsen, der aussieht wie Orgelpfeifen, genannt Sawn Rock.
Unser Weg führt uns weiter nach Osten, teilweise regnet es heute auch. Wir fahren wieder bis zum Sonnenuntergang, finden keine geeignete versteckte Bushcamp-Stelle (überall Landwirtschaft mit Cattle oder ev. grantigen Farmern).
Ingrid will daher am Campingplatz im nächsten verschlafenen Ort (Yetman, 38 km von Texas entfernt) einchecken.
Wir bekommen dort tatsächlich für 10 Australische Dollar pro Nacht einen Platz mit Stromanschluß, einen Schlüssel für die Toilettanlagen und Gratiswaschmöglichkeit für die Wäsche.
Da wir außer Frühstück noch nichts gegessen haben, spazieren wir noch ins hiesige Pub, wo wir uns ein Abendessen genehmigen, Ingrid ein Roastbeef Special, Robert einen „Bacon and Egg-Burger“ plus 2x offenes XXXX-Bier. Die holen doch tatsächlich gekühlte Gläser fürs Bier aus dem Kühlschrank. Wir sind an diesem Samstag Abend scheinbar die einzigen Gäste, die auch etwas essen. Ein paar Männer sitzen an der Bar und trinken nur Bier.
Aufbruch: | 19.05.2019 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2019 |