Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth

Reisezeit: Mai - August 2019  |  von Robert W.

II. Zentral Australien: 22 Bushcamp.​​​​​​12 M.Tag.Tr.​

Fr. 21.6.

Wir sind hier mitten im Gammon Range NP in den Flinders Ranges auf einem Parkplatz, von dem man den Wortupa Creek Richtung Grindell Hut entlang wandern kann und dabei, wenn man Zeit hat, um den Berg herum wieder zu Startpunkt kommt.

Der Wanderweg verläuft vom Parkplatz aus Richtung Süden (im Bild nach oben).

Der Wanderweg verläuft vom Parkplatz aus Richtung Süden (im Bild nach oben).

Heute Nacht hat Ingrid keine kalten Füße mehr gehabt, sie hat ihren Schlafsack zu einem Biwaksack umgebaut und schon gings den Füßen gut. Um ca. 7:30 fährt schon ein Motorrad vorbei, belangt werden wir aber nicht, war wohl ein Tourist.

Ingrid hat ja im 1. Stock bei der Kälte das Innendach immer feucht, manchmal mehr, manchmal weniger. Nach dem Greiftest, scheint erstmal alles trocken zu sein, aber als sie mit dem Fingernagel ein bisschen dran kratzt, stellt sie fest, dass die sonst feuchte Schicht gefroren ist. Um 8:00 Uhr hat es aber schon(!) 3°, Robert meint, zwischen 3:00 und 5:00 Uhr hätte es 0° gehabt, kein Wunder, dass wir Raureif im Auto haben.

Dem einen Motorrad folgt etwas später ein weiteres und dann noch zwei Autos, die auch alle den Berg hinunter fahren. Eines kommt dann noch, das fährt aber den Berg hinauf. Dann ist wieder Ruhe. Wir vermuten, dass zu dieser kalten Jahreszeit eher mehr Motorräder als Wanderer unterwegs sind.

Nach unserem Frühstück machen wir unsere geplante Wanderung, die entlang der Schlucht (Gorge) und teilweise direkt im jetzt trockenen Flussbett führt.

Auf diesem Weg liegen unzählige Kangaroo-Skelette herum und wir fragen uns warum, sind sie vergiftet worden?
Jedenfalls gibt es Warnungen, dass der Nationalpark oder Teile davon zur Wildziegenkontrolle (durch Jagd) kurzzeitig geschlossen werden kann. Auch wird vor Giftköder für Füchse und wilde Hunde gewarnt.

Generell sind Hunde im NP verboten. Vielleicht sind die Kangaroos aber auch verdurstet oder ertrunken, man weiß es nicht. Wir sehen am Weg aber auch lebendige Kangaroos. Trotzdem vermitteln die vielen Skelette durchaus eine Stimmung, wie in einem Horrorfilm.

Hier ist eines der lebendem Kangaroos.

Hier ist eines der lebendem Kangaroos.

Eine Umrundung des Berges schaffen wir bei weitem nicht und gehen im trockenen Bett des Creeks zurück.

Nachdem unser Auto nach unserer Wanderung noch so da steht, wie wir es verlassen hatten, fahren wir den Mt Mc Taggart Track wieder weiter ins Tal hinunter. Da die Sonne noch hoch genug steht, wollen wir noch ein paar Kilometer schaffen.

Als wir die Berge im Rücken haben, öffnet sich vor uns eine weite Ebene, atemberaubend schön. Wir biegen rechts in die Arkaroola Road (Piste) ein und fahren bis Balcanoona, wo sich das NP Headquarter befindet. Der Vulkathunha - Gammon Ranges NP wird von der Adnyamathanha Aboriginal Community verwaltet. Wir wollen uns dort noch nach den Pistenverhältnissen weiter Richtung Norden erkundigen und ein netter Aborigine beim Office gibt uns bereitwillig Auskunft.

Zuvor ist er uns auf dem Weg mit Frau und Kind im Auto begegnet, gerade wo wir eine Vollbremsung hinlegen mußten, weil ein Kangaroo direkt vor unser Auto gehüpft ist, aber es ist alles wieder gut ausgegangen, das Kangaroo ist weiter gehüpft.

In diesem Miniort gibt es für Besucher auch zwei Toiletten und zwei Duschen, liebevoll hergerichtet. Wir hätten dort gratis eine Dusche nehmen können aber weil die Sonne jetzt doch schon tief steht und in dem Ort kein Campingplatz angeboten wird, fahren wir weiter, um heute wieder die vierte Nacht in Serie im Bush zu übernachten. Diesmal haben wir im Bushcampen echt schon einen Rekord erreicht.

© Robert W., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlose Weite, einsame rote Pisten, unabhängig und ausgesetzt (!)
Details:
Aufbruch: 19.05.2019
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 18.08.2019
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Robert W. berichtet seit 4 Jahren auf umdiewelt.