Australien in 90 Tagen / Perth - Brisbane - Perth
III. Ost-Australien: 25 Tiboburra
Mo. 24.6.
Nach Frühstück und sonstigen morgendlichen Tätigkeiten verlassen wir den Campground und fahren gegenüber wieder zur All-inclusive-Tankstelle, füllen beide Tanks wieder voll, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und fahren weiter Richtung Südosten.
Unser nächstes Ziel ist Bourke. Diese Gegend, die wir jetzt befahren, fordert aber durchaus einige Fotopausen heraus. Wir nehmen u. a. ein großes ausgetrocknetes Becken auf.
Es gibt unterwegs Luftspiegelungen, Ziegen, besondere Vögel und eine ganze Schafherde mit kleinen Lämmchen, die den Weg queren, das muss unbedingt alles gespeichert werden.
Dort, wo die Schafherde die Seite gewechselt hat, sehen wir in einiger Entfernung, dass ein Fahrzeug, das in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist, auch wegen der Schafe stehen geblieben ist, so wie wir. Es dauert einige Minuten, bis wir weiter fahren können, als wir uns dem anderen Fahrzeug nähern, meint Robert, dass die scheinbar nicht nur der Schafe wegen dort stehen, sondern doch ein Problem haben dürften, weil der Mann gerade die Motorhaube geöffnet hat. Wir bleiben stehen und fragen, ob es Probleme gibt.
Die beiden sind aus Sydney, auch so zwischen 60 und 65 Jahre alt. Er meint, sie wären auch wegen der Schafe stehen geblieben, haben den Motor abgedreht, weil so eine Herdenüberquerung durchaus ein Weilchen dauern kann. Als sich eine Lücke auftat, wo auch wir wieder losgefahren sind, wollte sein Fahrzeug sich nicht mehr starten lassen.
Robert holt gleich seinen Jump Starter, den wir aus Wien mitgenommen haben, hervor, um Starthilfe zu geben.
Das funktioniert nicht ganz, man hört wie der Starter nur klickt, sich aber nicht dreht. Ist der Jump-Starter als Starthilfe für solche Autos zu schwach dimensioniert?
Für unsere Reifen leistet er aber bisher gute Dienste, da können wir mit der zweiten Funktion des Geräts gut den Luftdruck messen und wieder Luft nachfüllen bzw. messbar Luft ablassen.
Wir versuchen es nun herkömmlich mit normalen Starthilfekabeln, sie haben eines dabei, aber der mehrmalige Versuch klappt ebenfalls nicht.
Robert erinnert sich dann noch noch an einen ähnlichen Vorfall bei einer früheren Reise, bei dem die Klemme an der Autobatterie nicht fest genug angezogen war und dadurch ein Wackelkontakt entstand. Wir haben also die Klemmen nachgezogen und ein neuerlicher Startversuch hat sofort funktioniert.
Möglicherweise funktioniert unser Jump-Starter ja doch! Wir hoffen aber, dass wir ihn für einen solchen Notfall nicht mehr brauchen werden.
Die Frauen sind sich gleich um den Hals gefallen und haben einen Freudentanz hingelegt, denn der nächste Ort, egal in welche Richtung ist ca. 110 km entfernt. Bis da Hilfe kommt, kann es durchaus ein wenig dauern, also sind wir alle froh, dass das Auto wieder zum Laufen gebracht werden konnte.
Es werden noch Fotos gemacht, E-Mail-Adressen ausgetauscht und jedem weitere gute Fahrt gewünscht. Für uns steht jedenfalls fest, dass wir heute unseren Zielort nicht erreichen und uns wieder einen Bush-Platz suchen müssen.
Vorher kommt uns aber noch dieser Vogel mit warmer Unterhose vor die Kamera. Es ist ein Banded Plover (Familie: Regenpfeiffer, Gattung/Art: Kibitz), der ist doch wirklich sehr speziell.
Nicht überall kann man einfach von der Straße abseits fahren, wir finden aber doch wieder vor Sonnenuntergang etwas für unser Nachtlager.
Aufbruch: | 19.05.2019 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2019 |