Quer durch den magischen Kontinent
Karibischer Traum
Ja ja, das Herz pumpert gesund und munter froehlich weiter bei soviel Aufregendem. Einen anderen Tag treibt es mich zum ersten Kontakt mit den hoechstentwickeltem Lebewesen in einer anderen Dimension: die Unterwasserwelt; Korallenriffe
Das ewige Bauchzwicken haelt trotz rauher Mengen an Tabletten doch an und treibt mich etwas in die Isolation, dennoch laesst es sich schon leben, etwas beeintraechtigt halt, langsam draengt sich unterbewusst die Idee durch, unter Umstaenden meine Ernaehrungsgewohnheiten zu ueberdenken, den Magen etwas zu entlasten und die Auswahl der Speisen einzuschraenken.....
Mit dem Daumen kommt man auch hier weiter und so kurve ich an die Ostseite der Insel um das Meer aufzusuchen. Entspannt haenge ich die Beine ins Wasser und lehne mich zurueck... Ach, herrlich hier, Sonne, Meer und keine Verpflichtungen, im Hintergrund bewegen sich Freunde und andere, die sich ebenfalls im Wasser vergnuegen. ALs der Geist zur Ruhe kommt, merke ich unscheinbar, wie es sich um mich im Wasser staendig regt. Mhhmmm, ein Fisch hier, den hab ich ja noch nie gesehen, und da! Eine Moraene? Still verharre ich, und mehrere Protagonisten tauchen in diesem unvorstellbaren Schauspiel auf, bunteste Exemplare in einem Farben Spektrum, das vorher noch nie gesichtet wurde, bestenfalls in irgendeiner Doku mal wahrgenommen.... Krebse, Langusten, Korallen, dunkle Raeuber zischen ruckartig des oefteren vorbei und versuchen die Fischlein zu fangen....Schwertfische, Tintenfische, Seepferdchen, Rochen, Haie... Warm spuelt das Wasser um die Fuesse, Gott wo bin ich hier, nicht zu vergessen: Meine alpine Herkunft!
Dreissig Arten von Wasserlebewesen zaehle ich allein bei dieser Observation, schnell fasse ich einen Entschluss, eine Taucherbrille muss her! Und ein Schnorchel, das hier ist besser als jede Droge, der Entdeckertrieb setzt sich in mir durch. Die Maedchen schnorren mir ihre AUsruestung und schon gehts los, man muss natuerlich etwas weiter ins Meer rein, sonst kann man gar nicht schwimmen, aber die Brandung ist im Riff sehr ruhig, es kann los gehen! Meter um Meter schnorchel ich also weiter in dieses neue Universum hinhein, magnifica, ganz eingenommen von dieser bezaubernden Schoepfung, allerlei Getier und riesige Fische blubbern durch das tropisch warme Gewaesser, jeder Blick ist ein Highlight, wie ein Kleinkind wanke ich sozusagen durch diese niemals versiegende Flut von Greifarmen, Unterwasser Waeldern und Korallentypen aller Art: Fahrne, Gehirnartige Windungen, Stoepselartige, Muster, die man vielleicht mal bei Indios und alten Kulturen gesehen hat, langsam eroeffnet sich ein tieferes Verstaendnis fuer diese fabulose Galaxie, die sich Karibik nennt. Voellig betaeubt torkle ich durchs Wasser immer weiter ins Riff hinein, Neongruen - Neongelb - Violette Fischschwaerme kommen mir entgegen, die mich ebenso erstaunt mir ihren tiefschwarzen Augen anglotzen, wie ich es mit ihnen mache, unglaublich sag ich nur, kaum fassbar, wie sie an und unter mir vorbei ziehen, Gott nicht auf Erden, sondern im Ozean sag ich nur.
Die Worte fehlen hierzu eigentlich, so kann ich nur weiter empfehlen selber in das karibische Juwel einzutauchen und sich dieser Flut an Farben und Wundern hinzugeben, ein Spektakel der Sinne...
Im Hinterkopf geistert der Barracuda herum, irgendwer an der Kueste erzaehlte mir davon, doch noch immer sehe ich diesen Riesenfisch nicht, und der Ozean unter mir wird tief und dunkelblau, vielleicht sehe ich ihn heute nicht mehr? Ich blicke zurueck und das Herz purzelt mir, na ja, ich weiss nicht wohin? Der Strand ist schon ewig weit weg!!!! Herrjemine, zurueck ist mein erster Gedanke, doch ich bin unglaublicherweise einen Kilometer ins Meer rausgeschwommen, im Bann der Karibik, ich rudere also herum und die Kueste kommt nicht naeher, ich endloser Dummkopf, der Alpenheini ersaeuft im Ozean, geistert es schon in meinem Kopf herum, aber halt! Ruhe bewahren, keinen Stress, Du bist in aller Ruhe und Gluecklichkeit hier raus geschnorchelt, also mit aller Ruhe wirst Du auch wieder zurueckkommen, doch die Panik laesst sich nur schwer unterdruecken.(Ist das schlechteste in dieser Lage! Vor lauter Stress ertrinkt man krampfartig) Das Unternehmen Rueckkehr wird aber zum Ueberlebenskampf, da ich von der Bauchgeschichte natuerlich geschwaecht bin.... na ja, im Nachhinein laesst es sich alles lockerer sehen, aber in dem Moment, daran erinne ich mich noch bestens, ist mir anstaendig die Muffn gegangen, also Angstsausen sozusagen.
Dennoch hab ichs irgendwie zurueckgeschafft, voellig entkraeftet schleppe ich mich auf den Strand, mit Riesenhunger und Durst, wo ich auch auf die Kollegen treffe, die mich unglaeubig anschauen, wo ich denn die ganze Zeit gewesen waere, wenn die nur wuessten!!!!!!!!!
Die Tage gehen schnell um, die Magensache eher weniger, als ich mir endlich mal eine fette Languste zum Besten geben will, schlaegt der Blitz nur ein paar Meter neben uns ein, dass es einem die Haare zu Berge stehen laesst! Es sind Erlebnisse, wie auf einem anderem Stern, das koennt ihr mir glauben! Die Rueckfahrt durch Wald, Irrwegen und stolprigen Strassen sparen wir uns, eines Sonnigen Morgens steigen wir in die Propellermaschine und verlassen dieses paradiesische Eiland in nur zwei Stunden in Richtung Managua (Hauptstadt) fuer nur 33 Dollar, Gott sei Dank, aber diese Insel wird mir ewig in Erinnerung bleiben, mein ganz persoenlicher Kontakt mit dem wahrgewordenen Traum der Unendlichkeit!
MAISINSELN - ISLAS DE MAÍZ - CORNISLANDS - NICARAGUA
2. AUGUST 2004 - CENTRO AMERICA
Aufbruch: | März 2004 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | September 2004 |
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