Asien in zwei Monaten - von Peking bis nach Bangkok
Sapa
Die Fahrt nach Sapa dauerte mit dem Zug ca. 9 Stunden. Wir hatten leider die Dame in unserem Guesthouse falsch verstanden und dachten, dass Soft Sleeper teuer sein wuerde. Leider waere Soft Sleeper inklusive gewesen, aber als wir den Fehler bemerkten gab es kein zurueck mehr und wir mussten im Hard Sleeper Abteil schlafen. Waren wir ja aber schon gewoehnt. Phil, der Brite, war natuerlich wieder mit dabei.
Um 6 Uhr erreichten wir Sapa und haben es fast verschlafen. Der Schaffner kam eine Stunde vor Ankunft vorbei und oeffnete die Tuer und schrie irgendwas auf vietnamesich. Wir machten die Tuer wieder zu und schliefen weiter. Irgendwann kam der Schaffner wieder vorbei und war etwas verbluefft als er uns (das gesamte Abteil von 6 Leuten) noch in den Betten sah! Wir sprangen aus den Betten und fluechteten nach draussen. Wir waren mit die Letzten, die aus dem Zug ausstiegen!
Der Zug hielt nicht in Sapa direkt, sondern in Lao Cai, einem Grenzort zu China (3 km bis zur Grenze). Von Lao Cai wurden wir per Minibus die eine Stunde nach Sapa gefahren. Dort wurden wir zu einem Hotel gebracht, wo wir duschen konnten und ein Fruehstueck bekamen. Nach zwei Stunden im Hotel wurden wir von unseren Tourguides abgeholt: Frauen aus den kleinen Bergdoerfern um Sapa herum.
Die Tour konnte beginnen, wir hatten eine zweitaegige Trekkingtour mit einem Homestay gebucht. Wir waren in einer Gruppe mit einem schweizer Paerchen, einem Mann aus Malaysia, einer Vietnamesin und Phil.
Wir starteten umzingelt von 6 Frauen, die uns begleiteten. Jede mit einem Korb auf dem Ruecken und alle hatten ihre traditionelle Kleidung an.
Sapa machten auf uns einen schoenen Eindruck, obwohl es sehr touristisch ist. Ein Hotel an dem anderen und man konnte deutlich erkennen, dass diese Trekkingtouren das Geld in die Stadt bringen.
Wir liefen aus der Stadt heraus direkt in die Berge hinein. Reisfelder wohin man auch sah. Es war wunderschoen!
Leider war das Wetter nicht sehr klar, aber dennoch besser als eine Woche zuvor, als es noch regnete und man sich besondere Schuhe mieten musste um ueberhaupt an dem Trek teilnehmen zu koennen. Somit hatten wir Glueck, dass wir in unseren Turnschuhen laufen konnten.
Schnell bemerkten Trini und ich, dass wir jeweils eine persoenliche Begleiterin an der Seite hatten. Je eine der Frauen lief neben uns und wenn wir stehen blieben, um ein Foto zu schiessen, blieb auch sie stehen. Spaeter wurde uns klar, was diese persoenliche Begleitung bedeutete!
Der erste Stop fand noch auf der Strasse um Sapa herum statt. Dort wurde uns frischer Zuckerrohr zum Probieren gegeben und wir konnten etwas zu Trinken kaufen. Alle Trekkingtouren stoppten hier - es war voll mit Touris.
Den ersten Tag liefen wir ca. 5,5 Stunden, wobei eine Stunde fuer die Mittagspause drauf ging. Der Trek war nicht sonderlich anstrengend, aber fuer uns unportlichen Huehner...Oft ging der Trek direkt durch die Reisfelder, an kleinen Fluessen vorbei, auf Berge rauf, wieder runter durchs Tal und dann wieder hoch. Alles auf Trampelpfade, die die Einheimischen taeglich benutzen. Gelde groessere Haeuser waren Schulen und so wie die lagen bedeutete es einen langen Marsch fuer die Schulkinder.
Kinder am Wegesrand
Beim Mittagessen verabschiedeten sich die meisten Frauen aus unserer Gruppe, da sie nicht mit uns zur Huette liefen, wo wir die Nacht verbringen wollten. Jetzt kam der Zeitpunkt seiner persoenlichen Begleiterin etwas abzukaufen. Als Dank, dass sie dich teilweise an die Hand genommen haben und dich ueber schwierige oder unebene Pfade zu bringen. Wir kauften jeweils ein silbernes Armband fuer 50.000 dong. Natuerlich wollten alle, dass wir etwas kaufen.
Auf dem Weg zur Huette kamen uns viele Frauen und gar Kinder entgegen, die uns ihre selbstgemachten Waren verkaufen wollten. Als Bestechung hat Maike den Kindern Gummibaerchen angeboten und somit waren wir raus aus dem Kaufzwang!
Um ca. 15 Uhr kamen wir in der Huette an, waren mittlerweile nur noch zu fuenft, da die zwei Asiaten aus unserer Gruppe wieder nach Sapa zurueck gelaufen sind. Sie dachten sie wuerden ein Einzelzimmer mit Bad bekommen! Wir 5 hatten somit die Wahl, auf dem Dachboden des Hauses, aus 12 Betten zu waehlen.
Wir guckten zu und halfen der Gastmutter beim Essen kochen. Es gab Fruehlingsrollen, Reis, verschiedenes Gemuese, Gemuese mit Fleisch, ... unglaublich viel! Wir wurden sogar gefragt, ob wir mit der Familie oder alleine essen wollen - fuer uns alle war es klar, dass wir zusammen mit der Familie und unserem Guide essen wollten.
Neben den ganzen Koestlichkeiten wurde uns auch selbstgemachter Schnaps angeboten, aber wir Maedels lehnten weitere Kurze nach der ersten Runde ab! Die Jungs hingegen tranken sicherlich 4 oder 5 weitere.
Unser Guide, Zi, war 19 Jahre alt und arbeitete bereits seit drei Jahren fuer die Tourigesellschaft in Sapa. Sie war 2 Jahre in der Schule und ihr relativ gutes Englisch hat sie nur von den Touristen im Laufe der Jahre gelernt. Dafuer, dass sie nie in der Schule gelernt hat wie man Saetze bildet, Woerter schreibt oder ausspricht, war ihr Wortschatz enorm und vor allem war es fuer uns (und besonders Phil) herrlich zu hoeren, wenn sie umgangssprachliche Saetze oder Woerter benutzte. Beispiel: "Talk to the hand"
Nachts ging ein maechtiges Gewitter los und es regnete sogar ins Haus. Wir lagen alle unter Moskitonetzen unter riesigen schweren Decken. Morgens war der Himmel wieder klar, die Sonne schien und die Wege waren kaum nasser als am Tag zuvor. Nach einem ausgiebigen Pancake-Fruehstueck (mit Ananas und Honig) ging es wieder los.
Der zweite Tag war etwas anstrengender, da es wirklich immer bergauf und bergab ging. An einem kleinen Wasserfall machten wir Halt und wenig spaeter eine erneute Pause, um Mittag zu essen.
Danach ging es leider schon wieder zurueck nach Sapa - im Bus. Von Zi verabschiedeten wir uns vorm Hotel. Sie hatten uns erzaehlt, dass sie fuer die zwei Tage nur 70.000 dong (ca. 5 Dollar) Gehalt bekommt. Irre wenig, wenn man bedenkt was wir fuer die Tour gezahlt haben (68 Dollar). Wir haben noch etwas Geld zusammengelegt und ihr als Tip gegeben.
Im Hotel hatten wir wieder nur kurz Zeit etwas zu essen und zu duschen und wurden dann wieder mit dem Bus nach Lao Cai zur Bahn gebracht.
Bevor es in die Bahn nach Hanoi ging, mussten wir in Lao Cai noch warten. Phil holte seinen Schlangenschnaps raus und alle, die mutig waren, probierten. Trini war mit unter den Mutigen!!! (Ein Foto existiert)
Um 5 Uhr morgens erreichten wir totmuede Hanoi!
Aufbruch: | 27.02.2008 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 02.05.2008 |
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand