Asien in zwei Monaten - von Peking bis nach Bangkok
Vang Vieng
Nach einer etwas anstrengenden Nachtfahrt in einem Doppeldeckerbus von den 4000 Islands bis Vientiane, sind wir morgens um 6 Uhr in der Hauptstadt angekommen. Anstrengend war die Fahrt deshalb, weil man kaum Schlaf gefunden hat. Diesmal lag es nicht daran, dass der Bus überbesetzt war oder laotische Musik aus den Lautsprechern dröhnte. Vielmehr wackelte der ganze Bus sehr verdächtig und vor Angst machte man kaum ein Auge zu. Zudem saßen wir direkt eine Reihe vor dem Notausgang. Ein Brite saß hinter uns, also direkt neben der Tür/Fenster und plötzlich hörte man nur "shiiiiit". Als ich mich umdrehte, sah ich, dass die Tür aufgesprungen war. Bei voller Fahrt. Er versuchte krampfhaft sie wieder zu schließen, was ihm dann glücklicherweise nach einigen Versuchen auch gelang. Er lehnte sich dann nicht mehr gegen das Fenster. Die Fahrer haben davon nichts mitbekommen!
In Vientiane haben wir uns sofort auf den Weg zum richtigen Busbahnhof gemacht, um einen Bus nach Vang Vieng zu bekommen. Wir wurden zuerst zum falschen gebracht und gelangten dann mit einem Tuk Tuk zu dem richtigen Ort. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhr der Bus pünktlich um 9.30 Uhr los.
Nach ca. 6 Stunden erreichten wir Vang Vieng. Auf dem Weg dorthin stellten wir fest, dass das Neujahrsfest dabei war zu beginnen. Denn die Einheimischen stellten bereits Eimer mit Wasser an den Straßenrand, machten ihre Wasserpistolen startklar und schmückten ihre Autos.
Mit einem Tuk Tuk fuhren wir durch das Städtchen und suchten eine Unterkunft. Es war gar nicht so einfach, da zum Neujahrsfest auch viele Hauptstädtler nach Vang Vieng fahren. Schließlich haben wir ein ganz kleines privates Guesthouse gefunden. Unser Zimmer war riesig und mit einem großen Balkon ausgestattet! Wir erreichten das Guesthouse nass, da wir von der Straße aus mit Wasser bespritzt wurden.
Wir liefen noch etwas durch die Stadt und sahen unendlich viele Touris, die selber mit Wasserpistolen durch die Stadt liefen. Nur halb angezogen und stoned oder besoffen. Es war schon nicht mehr lustig, eher peinlich. Vor allem sahen wir, dass sogar an einer Hauswand groß drangeschrieben stand, wie man sich beim Tuben und in der Stadt jeweils verhalten sollte. Unter anderem stand dort "no bikini in town" und dennoch sahen wir genügend Mädels in ihren knappen Bikinis durchs Örtchen laufen..
Wir gingen in Jaidees Bar etwas essen und kaum hatten wir bestellt, kamen vier absolut nasse und besoffene Leute rein, die brüllten "Is Jaidee in the house?". Als die Kellnerin verneinte, wurde sie gefragt "Can you do good Moushyshakes?". Sie sagte ja und fing an. Später sahen wir die vier vor ekelhaft braun/schwarzen Shakes sitzen. Während sie auf ihre Shakes warteten, kamen sie auch an unseren Tisch und spielten mit ihrer Wasserpistole rum. Einer hielt sie sich immer an den Kopf und brüllte dabei "It's cool to shoot people in the head"....
Abends gab es ein riesiges Gewitter und wir verkrochen uns in unser super Zimmer. Von dort konnte man sehr gut die Brücken beobachten, die zum Fluss führten. Was dort für fertige Gestalten drüber liefen, war herrlich...eine brüllte lautstark: "I fucking love my life!"
Am nächsten Mittag gingen wir zu der Tubingstation in Vang Vieng. Auf dem Weg dorthin wurden wir natürlich wieder etwas nass. Jedoch sind wir nur an kleinen Kindern vorbei gekommen, die nicht wirklich treffen konnten. Dennoch süß wie sie sich anschlichen und dann doch vorbei schossen!
An der Tubingstation mussten wir nen Art Vertrag unterschreiben, dass wir uns den Tubingregeln bewusst sind und dass wir um 18 Uhr die Tubes wieder zurück gebracht haben müssen. Dann ging es los. Mit einem Tuk Tuk wurden wir an die 4 km weiter flussaufwärts and den Startpunkt gefahren. Der Weg dorthin ging einmal quer durch das Dorf und dann ein Stück die Landstraße entlang. Die wenigen Minuten durchs Dorf reichten aus, um uns komplett bis auf die Knochen, nass zu bekommen. Vor fast jedem Haus standen die Laoten und feierten ihr Neujahr. Alle hatten eisiges Wasser in Eimern parat und warteten förmlich darauf, dass ein mit Touris beladenes Tuk Tuk vorbeifuhr. Teilweise wurden wir von beiden Seiten gleichzeitig bespritzt! Klitschnass kamen wir also oben an.
Kleine Kinder wollten uns helfen in den Ring zu steigen, aber wir lehnten dankend ab und liefen ins Wasser. Die Strömung war ganz schön stark. Und von der ersten Bar am Rande des Flusses dröhnte bereits die Musik. Die Bar war voll besetzt mit Touris, die alle beim Bierchen zusammensaßen und sich dann besoffen wie Tarzan in die Flute stürzten. Bekloppt!
Wir schwammen vorbei und ignorierten auch die nächsten Bars. Das alles war uns viel zu aufgesetzt und wir hatten schnell die Assoziation zu Malle-Urlaubern!
An einer Stelle des Flusses sah man unendlich viele Leute im Wasser. Die Stelle war sehr flach und alle Laoten waren gekommen, um dort zu feiern. Sie saßen am Rand, grillten oder hörten Musik oder waren im Wasser. Im Vergleich zu den Touristen waren alle komplett angezogen. Keiner - egal ob Mann oder Frau - trug einen Badeanzug!
Zu Beginn der Strecke waren überall Bars und die Musik dröhnte. Vorzugsweise Bob Marley. Weiter unten wurde es ruhiger und fast einsam. An einer Stelle hatten wir sogar das Gefühl, dass wir falsch waren.
Teilweise war die Stömung kaum zu spühren und man musste mit seinen Armen paddeln um vorwärts zu kommen. An anderen (flachen!) Stellen hingegen war sie dann so stark, dass wir aufpassen mussten, dass wir unsere Hinterteile nicht an den Steinen aufschürften.
Nach drei Stunden erreichten wir Vang Vieng. Wir fanden das Tuben ganz nett, nur war für uns dieses Massenbarhopping nicht ansprechend und wir schämten uns eher, dass die meisten Touristen so respektlos waren.
Am Abend gingen wir in ein Restaurant, welches über vier große Fernseher eine "friends"-Folge nach der anderen zeigte. Trini fand die Idee so genial, dass wir am nächsten Abend wieder hingingen. An einem Abend fing es so sehr an zu stürmen und regnen, dass 1. der Strom ausfiel und 2. die Hälfte der Sitzmöglichkeiten nass wurden. Nach einer halben Stunde war alles vorbei und alles war "back to normal".
An unserem dritten und letzten Tag in Vang Vieng waren wir extreme faul. Eigentlich wollten wir Höhlen besichtigen und uns die Umgebung ansehen, aber sind nicht dazu gekommen. Anstattdessen haben wir im Bett gelegen, gelesen, auf dem Balkon gesessen und haben gefaulenzt. Es war total schön!! Dennoch plagte uns das schlechte Gewissen...schrecklich so einen Druck auf einer Reise zu haben, dass man etwas angucken MUSS...hehehe
Abends haben wir und aber wieder aufgerafft und sind erneut (auf Trinis Wunsch)in das Friends-Restaurant gegangen...
Am folgenden Morgen sind wir in einem Minibus nach Luang Prabang gefahren. Bonus war, dass wir die einzigen im Bus waren...herrlich!
Aufbruch: | 27.02.2008 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 02.05.2008 |
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