Reise durch Botswana, Namibia und Südafrika

Reisezeit: Juli / August 2003  |  von Karl Martin Mutter

Swakopmund - Cape Cross - Windhoek,2003-08-10

Swakopmund - Cape Cross - Swakopmund - Windhoek D 597 km

In Anbetracht des heutigen Programms blieb uns nicht anderes übrig als wieder früh aufzustehen. Nach dem deutschen Frühstück wurde mit dem Bezahlen der Rechung das Visakonto mit 900,00 N$ oder 108,63 Euro für die 2 Doppelzimmer belastet.

Nach dem Tanken fuhren wir entlang der Küste nach Norden. Ziel "Cape Cross" bzw. die Seelöwen vom Cape Cross. Über eine Belagsmischung von Sand und Salz genannt "C 34" fuhren wir dem Atlantik entlang. Außer Henties Baai und einigen Campingplätzen, bezeichnet nach der Entfernung von Swakopmund, z. B. Mile 14 oder Mile 72 gab es kaum etwas zu sehen. Auch in dem Ferienort Henties Baai sahen wir nach einer Rundfahrt keinen Anlass uns länger zu verweilen. Drei oder vier Häuser bei denen man sah, dass der Bauherr reichlich Geld hatte, der Rest war allenfalls Durchschnitt. Das "Cape Cross" liegt etwa 115 km nördlich von Swakopmund.

Zwei Anlässe gibt es um diesen einsamen und abgelegenen Ort zu besuchen.

Anlass Nummer eins, im Jahre 1486 sollen hier die ersten Europäer an Land gegangen sein.
Anlass Nummer zwei, eine riesige Seelöwenkolonie.

Für 64 N$ oder 7,72 Euro durften wir den Ort dieser beiden Besonderheiten besuchen.

Zu Ehren von 
John I., König von Portugal errichtete er ein Kreuz.

Zu Ehren von
John I., König von Portugal errichtete er ein Kreuz.

Im Jahre 1485 soll hier der erste Europäer, der Portugiese Diego Cáo, an Land gegangen sein.

Im Jahre 1485 soll hier der erste Europäer, der Portugiese Diego Cáo, an Land gegangen sein.

Sicher kommt der eine oder andere Besucher auch wegen diesem historischen Anlass nach Cape Cross.
Die meisten zieht es jedoch wegen der, je nach Saison, ca. 80.000 bis 200.000 Seelöwen (Seals), an diesen grauenhaft stinkenden Ort. Was hätte Dante erst geschrieben, wenn er in seinem Leben einmal hier gewesen wäre. Für 64 N$ oder 7,72 € hätte er mit seiner Familie ein übel riechendes Erlebnis gehabt. Es ist unvorstellbar welchen Höllengestank die Hinterlassenschaft dieser Tiere verbreitet. Tage später hatten wir noch das Gefühl, dass unser Auto immer noch nach "Cape Cross" riecht.

Die Zahnhygiene lässt zu wünschen übrig.

Die Zahnhygiene lässt zu wünschen übrig.

Nicht nur der Gestank war beeindruckend auch die Geräuschkulisse war gewaltig.

Nicht nur der Gestank war beeindruckend auch die Geräuschkulisse war gewaltig.

Wir hatten noch selten Tiere die nicht eingesperrt waren in einem derart aggressiven Zustand erlebt. Keines der Tiere ging einem Anderen aus dem Weg. Wollte eine Seelöwin ins Wasser, so wählte sie den geraden Weg, d.h. es wurde über alles was im Wege lag hinweg gerobbt. Dabei wurde dann zusätzlich noch gebissen, gestoßen und gekreischt. Gab es bei diesen Kämpfen mal Opfer, so freuten sich die Schakale die hier für die Hygiene sorgten.

So weit das Auge reicht, Seelöwen

So weit das Auge reicht, Seelöwen

Ruhten sie einmal aus, dann lagen sie zeitweilig friedlich nebeneinander und suchten Körperkontakt.

Ruhten sie einmal aus, dann lagen sie zeitweilig friedlich nebeneinander und suchten Körperkontakt.

Da einige der Tiere die Absperrungen die sie von den Besuchern trennen sollten ignorierten, bot sich mir die Gelegenheit, einem der Tiere eins auf sein Hinterteil zu hauen. Ich musste mich allerdings schleunigst verziehen, sonst hätte ich wohl noch mit Seelöwenzähnen Kontakt geschlossen.
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Die eigentlich für Touristen gedachte Toilette war von den Seelöwen in Beschlag genommen worden

Die eigentlich für Touristen gedachte Toilette war von den Seelöwen in Beschlag genommen worden

Die Gäste von "Rotel Tours - Das Rollende Hotel" durften kollektiv die Gerüche von Cape Cross genießen.

Die Gäste von "Rotel Tours - Das Rollende Hotel" durften kollektiv die Gerüche von Cape Cross genießen.

In Swakopmund legten wir nochmals einen kurzen Tankstopp ein und kauften Verpflegung in Form von Chips, Keksen und Cola.
Martin Luther, bzw. die nach ihm benannte Lokomotive war leider nicht an ihrem Standort. Sie befand sich bei einer Generalüberholung.
Um 13 Uhr, reichlich spät, machten wir uns auf die ca. 325 km lange Fahrt nach Windhoek. Zuerst auf der C 28, die auf eine Länge gut 100 km durch den Namib Naukluft Park führt. Sand soweit das Auge reicht, lediglich unterbrochen durch Felsbrocken in allen Größen, Formen und Farben.
Aus der Ebene heraus erwuchs ein massives Gebirge.

Ein Gebirge mit wunderschönen und sehr einsamen Passstrassen.

Ein Gebirge mit wunderschönen und sehr einsamen Passstrassen.

Ein absolutes Eldorado für Allradfahrer. Hier macht Auto fahren Spaß. Trotz der Anstrengung wegen der Kurven, dem Schalten, dem Gasgeben und dem Bremsen machte mir die 4 Stunden und 5 Minuten dauernde Fahrt nicht viel aus. Trotz Schotter und Sand oder vielleicht auch wegen Schotter und Sand.

Um 17 Uhr 05 passierten wir das Ortsschild "Windhoek". Bei der Quartierauswahl hatten wir zu Hause schon eine Vorauswahl getroffen. Ich fuhr als erstes zum Thüringer Hof. Susi bekam die gewünschten 2 Doppelzimmer für 2 Nächte. Wieder einmal wurde das Auto ausgeladen. Im Innenhof gab es einen gut gesicher-ten Stellplatz.

Frisch geduscht und gerichtet für das Großstadtleben machten wir uns auf die Suche nach einem gemütlichen Restaurant. Nach diesem langen Tag hatten wir uns ein Abendessen verdient. Die Wahl fiel auf das "Gathemann" direkt neben der Luisenapotheke an der ehemaligen "Kaiser-Wilhelm-Straße" Vorspeise, Hauptgang und Dessert waren ebenso exzellent wie der Shiraz-Rotwein. Kudu, Springbock und Strauß fielen - nicht ganz üblich - menschlichen Gebissen zum Opfer. Der Rechnungsbetrag passte sich dem Niveau des Hauses an, 680 N$ oder 82,08 €. Zum Glück hatten wir mit Katharina eine Vegetarierin dabei die dank Spaghetti den Preis nicht noch höher steigen ließ.

Im Restaurant "Gathemann"

Im Restaurant "Gathemann"

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Johannesburg über Maun ins Okavangodelta, Moremi NP, Namibia, Etosha NP, Windhoek, Swakopmund, Sossusvlei, Cape Town, Cape of Good Hope, Cap Agulhas, Garden Route, Johannesburg
Details:
Aufbruch: 23.07.2003
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.08.2003
Reiseziele: Südafrika
Botsuana
Namibia
Der Autor
 
Karl Martin Mutter berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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