Reise durch Botswana, Namibia und Südafrika
Tsumeb - Mokuti, Etosha, 2008-08-02
Tsumeb - Mokuti, Etosha 106 km
Mit Ausnahme von KM waren alle bereits kurz nach 6 Uhr 00 wach. Pünktlich um 7 Uhr 00 saßen wir am Frühstückstisch. Nachdem wir wieder größere Mengen von Omelett, Müsli u.ä. genossen hatten, wurde gepackt.
Tsumeb, Hauptstrasse
Das beladene Auto ließen wir auf dem Parkplatz des Hotels stehen und machten nochmals einen Spaziergang durch das Ort. Alles wirkte sehr gepflegt und einladend.
Der Förderturm der Minengesellschaft von Tsumeb stand seit ein paar Jahren still. Die Anlage dient inzwischen als Museum.
In einem Sportgeschäft fand Katharina ein paar günstige Jogging Schuhe. Karl Martin wurde Besitzer eines neuen schicken Hemdes.
Gegenüber, in der Bäckerei Steinbach gab es ein noch ofenwarmes Brötchen.
Dass die Kirche nicht in Deutschland steht ist nur an der Palme feststellbar.
In einem Zelt fand das Dorffest der weißen Einheimischen statt. Einen Unterschied zu einem Basar in Laufenburg war nicht festzustellen. Allenfalls darin, dass abwechselnd deutsch und afrikans gesprochen wurde.
Dem Heimatmuseum statteten wir auch noch einen Besuch ab. Vor dem Eingang standen zwei Lokomotiven. Eine davon, ein Schild wies als Eigentümer die "Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft" aus, stammte aus der Zeit von 1904. Karl Martin wollte sich als Lokführer betätigen. Doch der Heizer erschien nicht zur Arbeit. So muss die Lok weiter an ihrem Platz ausharren.
Begrüßt wurden wir vom Reichsadler und der Reichskrone, darunter der Hinweis "Deutsches Schutzgebiet".
Emaillierte Schilder überdauern den Wandel der Weltgeschichte.
Die kaiserliche Post hatten wir vergeblich gesucht. Kein Wunder, auch sie wurde ins Heimatmuseum verbannt.
Wir, Wilheln II., von Gottes Gnaden, Deutscher Kaiser und König von Preußen
Kurzzeitig bekam Kaiser Wilhelm die Erleuchtung.
90 Jahre früher hätte sie ihm und dem Deutschen Reich auch nicht geschadet.
Die Reichskriegsfahne zierte die Wände über den neusten Kriegswaffen. Sie wurden aus einem nahe gelegenen kleinen See geborgen. Dort hatte sie die Deutsche Schutztruppe kurz vor der Kapitulation 1915 versenkt.
Mineralien und Erze aus der hiesigen Mine sowie ein Überblick über die Lebensweise der Einheimischen in der vorkolonialen Zeit wurden in einem anderen Raum dar- bzw. ausgestellt. Für uns war ein Rundgang im Museum recht angenehm, alles war in Deutsch beschrieben.
Die Kasse und der Verkauf von Souvenirs wurde von zwei älteren deutsch sprechenden Damen übernommen.
Tsumeb, Etosha Biergarten
Den Rundgang durch Tsumeb beendeten wir im Etosha Biergarten. Hatten wir etwa Heimweh? Wohl nicht, aber irgendwie fühlte man sich hier in dieser Idylle gut aufgehoben.
Zum zweiten Frühstück oder zum vorgezogenen Mittagessen gab es je nach Lust und Laune zum Kaffee, zu Cola oder Fanta eine echte Käsesahne. Ich bevorzugte Windhoek Lager, mit der Aufschrift "Reinheitsgebot von 1516". Wenn schon Bayrisch, dann aber richtig. Ein warmes Leberkäsebrötchen gab dem ganzen die Vollendung.
Der Abschied von Tsumeb fiel uns nicht leicht. Ein Stopp an der Tankstelle verlängerte unseren Aufenhalt noch etwas. Beim Tanken dachten wir nicht nur an den Durst unseres Autos sondern versorgten auch uns noch mit Getränken und etwas Essbarem.
Tsumeb verließen wir in Richtung Namutoni. Nach wenigen Kilometern legten wir einen kurzen Stopp ein, an einem der wenigen Seen in Namibia.
Otjikoto-See
In diesem See, dem Otjikoto-See, hatte die Deutsche Schutztruppe kurz vor der Kapitulation im Jahre 1915 ihre Waffen versenkt. Was bislang aus dem Schlamm am Grund des Sees geborgen wurde ist im Museum von Tsumeb ausgestellt und von uns heute besichtigt worden.
Ein Schild, mehrsprachig, gab bekannt: "Baden bei Strafe strengstens verboten". Anstelle des Geldbetrags hätten sie viel wirkungsvoller einige der Gläser mit Schlangen vom Ufer des Sees hingestellt, die an anderer Stelle zur Besichtigung ausgestellt waren.
Zu Besichtigen gab es hier neben "Schlange im Glas" auch einen Pfau.
Über die restlichen knapp 100 km bis zum "Von Lindequist Gate" des Etosha National Park gibt es nicht viel zu berichten. Schnurgerade Strassen führten durch flaches Busch- und Grasland. Strassen bei denen ich wieder mit dem Einschlafen zu kämpfen hatte. Ich hielt aber durch. Ich konnte doch Susi nicht schon wieder fahren lassen.
Gegen 14 Uhr kamen wir in Mokuti an.
Mit einem Softdrink für jeden wurden wir von der Empfangsdame begrüßt. Das Gepäck trug uns ein Boy vom Auto in unser Chalet.
Eine erstklassige Unterkunft, bestehend aus einem Schlafzimmer mit Doppelbett sowie einem Fernseher mit RTL und SAT 1, einem zweiten Schlafraum mit zwei Einzelbetten, leider ohne Fernseher, einem Badezimmer mit einer Bade- und einer Duschwanne sowie einem separaten WC. Nicht nur das Chalet, die gesamte Anlage war absolute Spitze. Das war ein Ort um Urlaub zu machen und um sich zu erholen.
Den Nachmittag verbrachten wir am Swimmingpool. Hier gab es einfach alles, zwei Schwimmbecken, Poolbar, Liegen, Handtücher, Getränke- und Essensservice u.v.a.m.
Die Temperaturen sowohl im Wasser als auch an der Luft waren äußerst angenehm.
Wir konnten es fast nicht glauben, dass wir uns hier auf der Südhalbkugel der Erde mitten im Winter befanden. Der 02. August entsprach unserem 02. Februar, also der absolut kältesten Jahreszeit mit Temperaturen meist deutlich im Minusbereich. Und hier? Deutlich über 25 ° Celsius, zeitweilig bis 30°. Und der Himmel, jeden Tag blau ohne eine einzige Wolke und das nun schon den 10. Tag.
Gut erholt gingen wir zum Abendessen ins Restaurant. Bald lagen vor uns auf dem Teller, als Vorspeise einmal Springbock Carpacio und einen Salat, dann ein Straußenfilet und zwei Mokuti Wildplatten, mit Filet vom Kudu, Eland und Springbock. Katharina konnte mit diesen "wilden" Sachen nichts anfangen, sie begnügte sich mit Spaghetti.
Die Rechnung für das Essen belief sich auf 39,64 €.
Die Weinempfehlung unseres Kellners, ein "Shiraz" aus Südafrika, war exzellent. Wird nicht der Letzte dieser Sorte im Urlaub gewesen sein.
Für den Wein und die Getränke für die Kinder sowie für eine Flasche Mineralwasser mussten wir 16,16 € bezahlen.
Den Abend ließen wir in der schicken Bar ausklingen.
Aufbruch: | 23.07.2003 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.08.2003 |
Botsuana
Namibia