Reise durch Botswana, Namibia und Südafrika
Springbok - Cape Towm, 2003-08-14
Springbok - Cape Town 589 km
Um 6 Uhr 30 bin ich als Eisklotz aufgestanden. Im Flur draußen war ein Lärm und eine Geräuschkulisse, vermutlich von Frühaufstehern aus der Vertreterbranch, die ein längeres Schlafen nicht zugelassen hat. Alle Zimmer hatten wohl zur Querbelüftung eine direkte Verbindung mit dem Flur und dem Treppenhaus.
Wie angenehm wäre es, wenn wir jetzt die dicken Vliespullis hätten die droben im warmen Caprivi am Ufer des Okavango in einem Schrank liegen. Ein Frühstück im Urlaub muss das Schlechteste werden. Heute war der Tag an dem es soweit war. Dass es genau so kalt war wie in den Zimmern hat uns nicht verwundert, eher schon dass wir jeder Tasse Tee - der Kaffee war ungenießbar - einzeln nachlaufen mussten. Was soll's. Wenn es einem seit über drei Wochen so gut ging wie uns, dann kann auch mal ein Ausrutscher nach unten dabei sein.
Wir setzten die Fahrt in den Süden fort. Nach rund 50 km bot Susi mir an weiter zu fahren. Sah ich etwa so müde aus? An einer Raststätte gab es was Flüssiges für das Auto und warmen Toast für die Insassen. Das Wetter besserte sich nicht. Tief hängende Wolken, zeitweilig Regenschauer.
Die Landschaft - nicht aber das Wetter - wurde freundlicher. Die Strasse führte nun durch Weinanbaugebiete, Landwirtschaft mit riesigen Feldern und Bewässerungsanlagen und das Schönste, alles wirkte frühlingshaft grün.
Gegen 13 Uhr tauchte in der Ferne aus dem Dunst heraus ein Berg auf, der Aussah wie der "Lions Head". Nachdem kurz darauf auch noch eine Bucht auftauchte die Aussah wie die "Table Bay" war klar, wo wir waren. Kapstadt lag vor uns. Der Tafelberg blieb allerdings unsichtbar. Er steckte in den Wolken. Am nächsten Parkplatz versuchte der Fotoapparat gegen den Dunst, den Nebel und die Wolken anzukämpfen und zumindest den "Lions Head" und die Table Bay zu fotografieren. All zuviel kam dabei nicht heraus.
Bei weiterhin tief hängenden Wolken mit zeitweiligen Regenschauern fuhren wir auf der N 7, dann über die N 2 - zuerst durch Slums, dann durchs Stadtzentrum mit vielen Hochhäusern bis hin zum Hafen. Die Suche nach einem Hotel wurde mit einer ersten Stadtrundfahrt verbunden. Table Bay Boulevard, V & A (Victoria & Albert) Waterfront bis hin zum Table Bay Hotel. Wir beschlossen uns, wenn der Preis einigermaßen stimmt, in dem günstig gelegenen Holiday Inn an der Waterfront einzuquartieren. Zu Viert in einem Doppelzimmer, ohne Frühstück. 1.810 Rand = 225,13 Euro für 3 Nächte, d.h. 75 Euro pro Nacht für 4 Personen bei der Lage, das war als sehr günstig zu bezeichnen.
Rasch quartierten wir uns ein. Nichts hielt uns dann noch im Zimmer. Wir wollten hinaus. Der erste Spaziergang - Dauer ungefähr 10 Minuten - führte uns an die V & A Waterfront. Alles sah hervorragend und gepflegt aus. In alten Lagerhallen, heute ein riesiges Einkaufs- und Erlebnis-Center mit jeder Menge Gastronomie, konnten wir uns nicht mehr vorstellen, dass wir uns hier auf dem gleichen Kontinent befinden wie beim ersten Teil der Reise.
Vor dem Abendessen gingen wir nochmals zurück ans Hotel. Die Mehrheit beschloss, abends mit dem Hotelbus an die Waterfront zu fahren. Ich dachte mir, dass Omnibus fahren wohl gefährlicher ist als der Spaziergang vom Hotel bis zu diesem riesigen Freizeitzentrum.
Aus den vielen Essgelegenheiten wählten wir uns "Hildebrand Restaurant" aus. Ohne "Ristorante Italiano" hielten wir es nicht einmal in Südafrika aus. Das Ambiente war hervorragend, das Essen und der Wein aus Stellenbosch ebenfalls. Der Preis 580 Rand = 72,14 € für hiesige Verhältnisse nicht gerade billig. In heimatlichen Regionen wäre der Rechnungsbetrag etwas höher ausgefallen.
Aufbruch: | 23.07.2003 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.08.2003 |
Botsuana
Namibia