Swantje & Martin lernen Spanisch!!
Ushuaia - Fin del Mundo
Ushuaia 18.03.-30.03.09
Nach ca. 20000km, die wir bisher von Osnabrück zurückgelegt haben, sind wir am "Fin del Mundo" angekommen. Durch Wüste, Prärie, Fjorde, an Bergen und Gletschern vorbei, führte uns unser Weg immer weiter in den Süden, mit jedem Kilometer hat das Wetter gewechselt und wurde ebenso wie Land und Leute immer rauher.
Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, liegt auf Feuerland direkt am Beagle-Kanal. Nur dieser und ein kleines Stückchen chilenisches Land liegen jetzt noch zwischen uns und der Antarktis und dem Südpohl.
Wir erwarten hier wahre Abenteuer, Entdeckerfieber und das Gefühl unendlicher Weite beim Anblick des Beagle-Kanals.
Was wir bekommen ist eine touristische kleine Stadt, die einen beinahe vergessen lässt, wo man sich befindet. Nur der Ausblick aufs Wasser, den man von fast jedem Punkt aus genießen kann, erinnert uns stetig daran, wo wir uns befinden.
Da die Stadt Ushuaia sich aufgrund eines Gefängnisses "metropolisiert" hat, gehört es zum Pflichtprogramm dieses zu besuchen. Es wurde 1902 eröffnet. Argentinische Gefangene wurden hierher verlegt, selbst wenn sie dem Gefängnis entfliehen konnten, gab es hier kein Entkommen. Wo soll man schon hinfliehen am Ende der Welt? Die Insassen richteten sich nach der Mode, vom Gewaltverbrecher und Kindermörder bis zu aus der Mode geratenen Politikern und Schriftstellern.
Heute ist es ein Museum, so dürfen wir es betreten und auch ohne Probleme wieder verlassen. Damit lassen wir uns aber Zeit und verbringen beinahe 5 Std. in der Welt politischer und anderer Gefangener, der Geschichte der Seefahrt und Entdeckung der Magellanstrasse, der Kolonisierung Patagoniens und der Wissenschaft der Antarktis. Der original erhaltene Gefängnistrakt gibt einen Einblick in das Leben und den Alltag der Gefangenen. Die Lebenserwartung war hier nicht hoch und von Entbehrung geprägt.
Nach so viel Bildung haben wir es uns verdient, uns die typischen "Fin del Mundo" Stempel in unseren Pass stempeln zu lassen.
Am nächsten Tag geht´s aufs Boot. Nun wollen wir selbst den Beagle-Kanal erkunden. Zu acht (die Nebensaison hat mal wieder ihre Vorteile) wagen wir uns auf einen wirklich klapprigen und rostigen alten Dampfer, die Barracuda. Die alte Dame schifft uns zu verschiedenen kleinen Insel voll mit Seelöwen, -Hunden und Kormoranen. Wenn sie könnte würde sie auch noch auf die Insel drauf fahren, so nah kommen wir ran.
Und unser Highlight der Faro "Les Éclaireurs", bei dem es mal wieder den Wettstreit (wie bei allem hier) gibt, ob er nun der südlichste der Welt sei (er ist aber nur der südlichste Argentiniens!).
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist der Parque Nacional Tierra del Fuego. Hierfür nehmen wir uns einen Tag Zeit und clever wie wir sind, erreichen wir ihn 5 Min. bevor er offiziell öffnet und entgehen somit dem Parkeintritt
(man sind wir Schlaufüchse).
Vor uns eröffnet sich eine Landschafft, die sich Tolkien nicht besser hätte ausmalen können.
Im Morgennebel liegen Wälder vor uns, es erstrecken sich Berglandschaften, die durchzogen werden von allgegenwärtigen Flüssen und Seen.
Swantje die Waldfee passt sehr gut in dieses Ambiente, leider erlaubte es Martin die Forstverwaltung nicht, sie dort zu lassen....und so war er gezwungen, sie wieder mitzunehmen...und so lebte Sie glücklich und selig bis an sein Lebensende.
Wir verbringen noch eine weitere schöne Woche in Ushuaia, um unsere Spanischkenntnisse auf Vordermann zu bringen. Swantjes Lehrer Sergio nimmt uns herzlich bei sich auf und verwöhnt uns gleich am ersten Abend mit einem Abendessen, dass wir im Kreis seiner Freunde genießen.
Martin verbrachte seine Woche mit dem Grammatiker Gustavo. Nach einer Woche voller Grammatik, Zukunft und Vergangenheit, stellte sich leider am letzten Tag heraus: Wir haben die Gegenwart vergessen!
Aufbruch: | 01.01.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 16.07.2009 |
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