Swantje & Martin lernen Spanisch!!
La Paz
26.05.- 03.06.09 La Paz
Wir merken hier schnell, Reisen in Bolivien ist ein Erlebnis der ganz anderen Art. Und als unser Bus mit einer "Fähre" über eine Enge Stelle des Sees geschippert wird, bekommen wir doch etwas Angst um unser Gepäck, wie gut, dass wir in "hochmodernen" Holzmotorbooten des letzten Jahrhunderts über den See gebracht werden. Aber was so alt ist und noch immer nicht gesunken, sollte einfach vertrauenerweckend sein.
Fast jedem, den wir getroffen haben, der schon in La Paz war, wurde dort irgendetwas geklaut. Wir sind gespannt, ob wir mit genausoviel dort wieder wegfahren, wie wir ankommen
Glücklicherweise sind wir mittlerweile Höhenaklimatisiert, denn um zu unserem Hostel zu gelangen müssen wir steil bergauf, irgendwie geht in La Paz alles ziemlich steil bergauf. Diese Stadt ist einfach wahnsinnig chaotisch. Die Strassen sind voll, die Busse sind laut und vor allem stinken sie enorm. Wahrscheinlich sind Autos mit KAT hier verboten. Schon vom Bus als wir durch El Alto die Vorstadt gefahren sind aus hatten wir einen beeindruckenden Blick auf den Talkessel und die Stadt.
In der Mitte befinden sich riesige gläserne Hochhäuser und ziemlich bald daneben kleine wackelige Backsteinhütten. Überall gibt es Märkte, Souveniermärkte, Obstmärkte, Gemüsemärkte, Kräutermärkte, Blumenmärkte. Unser Highlight ist jedoch der Markt in El Alto zu dem wir fahren. Hier gibt es ALLES! Autotüren, Obst, Gemüse, Kleidung, Handys, Flugzeugmotoren...alles was jemals irgendwo verlorengegangen ist oder geklaut wurde, kann hier gefunden werden.Vom Shoppingfieber gepackt (bald haben wir unser eigenen Flugzeug für den Rückflug) geht's am nächsten Tag auf den Hexenmarkt. Hier wird es noch kurioser. Seltsame Kräuter für seltsame Wehwehchen sind da noch harmlos.
Alpaca-Embryonen (die sollen Glück bringen, wenn sie in die vier Ecken eines Hauses eingebaut werden), Krokodilhäute, Frösche....es nimmt an Kuriositäten kein Ende. Am nächsten Tag nimmt unser Shoppingfieber kein Ende, nun geht's auf zu den Souvenierläden (an die lieben zu hause: wir wußten nicht, wie wir den deutschen Zollbeamten die Alpaca-Embryonen im Gepäck erklären sollen, also nicht enttäuscht sein, wenn´s was anderes gibt). Eigentlich wollten wir uns noch das Gefängnis von La Paz anschauen, aber leider wurden wir nicht reingelassen (sehen wohl zu harmlos aus...zwar schade, aber besser nicht rein, also nicht raus, denken wir uns und besuchen stattdessen das Valle de la Luna (in Südamerika hat jedes Land sein eigenes!), Felsformationen, die vor hunderten von Jahren vom Titicacasee überschwemmt waren und sich wohl durch Wasser und Erosionen gebildet haben.
Erschöpft fahren wir zurück. Die nächsten drei Tage sind wir komplett ausgeschaltet. Die Bolivianitis hat uns erwischt. Was es auch war, es fühlt sich im Magen und im Darm nicht gut an und wir verbringen die Zeit damit unser Zimmer und das Klo von allen Seiten zu bestaunen und zu begutachten. Wir träumen von zuhause, von Grünkohl und Kartoffelaufläufen, und wenn wir nicht vorher noch an einer Lungenentzündung dahinraffen (es ist eisig in unserem Zimmer, da unser einziges kleines Fenster auf eine Wand hinaus geht und wir keine Heizung haben) wollen wir La Paz so schnell wie möglich wieder verlassen.
Nach drei Tagen ist es so weit, mit letzer Kraft schleppen wir unsere zuvor erworbenen Errungenschafften zum Postamt um 14 Kilo per Schiff nachhause kommen zu lassen und kaufen uns das ersehnte Busticket in den warmen Süden für den nächsten Tag.
Zufrieden und erschöpft von soviel Aktionismus geht's zurück ins Hostel und in Bett.
Aufbruch: | 01.01.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 16.07.2009 |
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