Swantje & Martin lernen Spanisch!!

Reisezeit: Januar - Juli 2009  |  von Martin Poerschke

La Paz

26.05.- 03.06.09 La Paz

Wir merken hier schnell, Reisen in Bolivien ist ein Erlebnis der ganz anderen Art. Und als unser Bus mit einer "Fähre" über eine Enge Stelle des Sees geschippert wird, bekommen wir doch etwas Angst um unser Gepäck, wie gut, dass wir in "hochmodernen" Holzmotorbooten des letzten Jahrhunderts über den See gebracht werden. Aber was so alt ist und noch immer nicht gesunken, sollte einfach vertrauenerweckend sein.
Fast jedem, den wir getroffen haben, der schon in La Paz war, wurde dort irgendetwas geklaut. Wir sind gespannt, ob wir mit genausoviel dort wieder wegfahren, wie wir ankommen

die Fähre

die Fähre

Glücklicherweise sind wir mittlerweile Höhenaklimatisiert, denn um zu unserem Hostel zu gelangen müssen wir steil bergauf, irgendwie geht in La Paz alles ziemlich steil bergauf. Diese Stadt ist einfach wahnsinnig chaotisch. Die Strassen sind voll, die Busse sind laut und vor allem stinken sie enorm. Wahrscheinlich sind Autos mit KAT hier verboten. Schon vom Bus als wir durch El Alto die Vorstadt gefahren sind aus hatten wir einen beeindruckenden Blick auf den Talkessel und die Stadt.

In der Mitte befinden sich riesige gläserne Hochhäuser und ziemlich bald daneben kleine wackelige Backsteinhütten. Überall gibt es Märkte, Souveniermärkte, Obstmärkte, Gemüsemärkte, Kräutermärkte, Blumenmärkte. Unser Highlight ist jedoch der Markt in El Alto zu dem wir fahren. Hier gibt es ALLES! Autotüren, Obst, Gemüse, Kleidung, Handys, Flugzeugmotoren...alles was jemals irgendwo verlorengegangen ist oder geklaut wurde, kann hier gefunden werden.Vom Shoppingfieber gepackt (bald haben wir unser eigenen Flugzeug für den Rückflug) geht's am nächsten Tag auf den Hexenmarkt. Hier wird es noch kurioser. Seltsame Kräuter für seltsame Wehwehchen sind da noch harmlos.

Alpaca-Embryonen (die sollen Glück bringen, wenn sie in die vier Ecken eines Hauses eingebaut werden), Krokodilhäute, Frösche....es nimmt an Kuriositäten kein Ende. Am nächsten Tag nimmt unser Shoppingfieber kein Ende, nun geht's auf zu den Souvenierläden (an die lieben zu hause: wir wußten nicht, wie wir den deutschen Zollbeamten die Alpaca-Embryonen im Gepäck erklären sollen, also nicht enttäuscht sein, wenn´s was anderes gibt). Eigentlich wollten wir uns noch das Gefängnis von La Paz anschauen, aber leider wurden wir nicht reingelassen (sehen wohl zu harmlos aus...zwar schade, aber besser nicht rein, also nicht raus, denken wir uns und besuchen stattdessen das Valle de la Luna (in Südamerika hat jedes Land sein eigenes!), Felsformationen, die vor hunderten von Jahren vom Titicacasee überschwemmt waren und sich wohl durch Wasser und Erosionen gebildet haben.

Shoppingmeile

Shoppingmeile

Erschöpft fahren wir zurück. Die nächsten drei Tage sind wir komplett ausgeschaltet. Die Bolivianitis hat uns erwischt. Was es auch war, es fühlt sich im Magen und im Darm nicht gut an und wir verbringen die Zeit damit unser Zimmer und das Klo von allen Seiten zu bestaunen und zu begutachten. Wir träumen von zuhause, von Grünkohl und Kartoffelaufläufen, und wenn wir nicht vorher noch an einer Lungenentzündung dahinraffen (es ist eisig in unserem Zimmer, da unser einziges kleines Fenster auf eine Wand hinaus geht und wir keine Heizung haben) wollen wir La Paz so schnell wie möglich wieder verlassen.

Valle de la luna

Valle de la luna

Nach drei Tagen ist es so weit, mit letzer Kraft schleppen wir unsere zuvor erworbenen Errungenschafften zum Postamt um 14 Kilo per Schiff nachhause kommen zu lassen und kaufen uns das ersehnte Busticket in den warmen Süden für den nächsten Tag.
Zufrieden und erschöpft von soviel Aktionismus geht's zurück ins Hostel und in Bett.

© Martin Poerschke, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir machen uns von Frankfurt auf um mit der Tam nach Foz do Iguazu zu fliegen. Von Brasilien geht es über Argentinien nach Uruguay (Montevideo) um 3-4 Wochen Sprachuntericht zu nehmen! Ab runter bis nach Ushuaia und von dort nach Santiago de Chile (Soweit die Füße tragen). Die Atacama Wüste erforschen und dann mal schauen ob noch Peru und Bolivien oder das argentinische Hochland erobert wird.
Details:
Aufbruch: 01.01.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.07.2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Uruguay
Chile
Peru
Bolivien
Der Autor
 
Martin Poerschke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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