Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Laos: Vang Vieng

Nachdem wir heute früh nochmals telefonisch nach unserem Pick-up-Service für den Bus nachgefragt hatten, wurden wir mit Verspätung abgeholt, aber wir waren nicht vergessen worden.

Am Bus-Stop stand ein großer, in die Jahre gekommener Bus, bis auf 2 Plätze voll besetzt. Die beiden Single-Traveller aus unserem Minibus haben sich für diese entschieden, wir warteten nun auf unseren gebuchten VIP-Bus. Nach ein paar Minuten kam der auch, aber es war nur ein 20-Sitzer älteres Buschen, kein großer Reisebus. Als wir eingestiegen waren, war schon von einem Teil der bereits darin wartenden Gäste eine heftige Debatte zu Gange. Im Laufe der folgenden 60 Minuten wurden wir Zeuge, wie eine 6-köpfige Thai-Schweizer-Familie versucht hat, die Fahrt in einem VIP-Bus zu verbringen. Diese Familie hatte das Doppelte der meisten Insassen bezahlt, also pro Person umgerechnet 7 Euro. Wir haben ja auch schon mehr bezahlt, also 5 Euro, aber was da ablief, sehenswert.

Ein Mann der Busgesellschaft hat nach einiger Zeit entnervt das Terrain verlassen und sich in ein Restaurant verflüchtigt. Fast alle der Familie hinterher. Das sich das Ganze nicht noch in Handgreiflichkeiten ausweitete, es war kurz davor. Nach fast einer Stunde Diskussion und Anrufen, fuhren wir tatsächlich los. Alle haben sich gefreut, nach 5 Minuten wieder Halt in Vientiane, zum 3. Mal am gleichen Platz. Erneut Handy-Anrufe, erneut Diskussionen, aber dann offenbar ein erlösender Anruf vom Hotel (dort hatte die Familie die Tickets gebucht). Alle Familienmitglieder sind ausgestiegen, Gepäck der 6 Leute vom Dach herunter gehievt, wir hörten nur, "we get the money back", das war es dann endgültig und wir fuhren wirklich endlich los.

Ein tiefes Durchatmen hat man von allen Passagieren gehört. Ob diese Familie nun beim 2. Versuch wirklich einen VIP-Bus bekommen hat, das möchte ich gern wissen.
Wir aber hatten nun einen VIP-Bus, nur halb belegt, jeder hatte mindestens einen Doppelsitz für sich. Nach über 3 Stunden Fahrt, inkl. einer kleinen Pause, sind wir in Vang Vieng angekommen. Die Straßenverhältnisse von ganz gut bis streckenweise ganz schlecht, die letzte Stunde gings durch die Berge. Beim Aussteigen habe ich gesehen, dass an der Heckscheibe 5 Sterne aufgeklebt waren und VIP drunter stand, was will man eigentlich mehr. Der Bus hielt direkt vor einem Hotel, der Malany Villa, da haben wir auch gleich eingecheckt. Mit dem schönen Hotel in Vientiane ist diese Unterkunft natürlich nicht zu vergleichen, aber für nur 10 $, haben wir schon für mehr Geld schlechtere Unterkünfte gehabt.

Vang Vieng ist wunderschön gelegen, der ganze Ort besteht aus Hotels, Gästehäusern, Läden, Touranbietern, Reiseagenturen und scheint nur vom Tourismus zu leben. Wir haben in einem Restaurant am Fluß gesessen und uns unsere erste Mahlzeit seit heute Morgen schmecken lassen. Die Sonne ging langsam hinter den hohen Karstbergen unter. Kinder haben unterhalb der Restaurantterrasse gebadet und sind von einer Holzbrücke ins Wasser gesprungen.

Aussicht vom Restaurant

Aussicht vom Restaurant

So einen malerischen Sonnenuntergang hatten wir

So einen malerischen Sonnenuntergang hatten wir

Ansonsten ist Vang Vieng überwiegend von jungen Leuten bevölkert, da es hier ein reichliches Angebot der "ING"-Sportarten gibt, wie Tubing, Trekking, Caving, Rockclimbing oder Canoeing. Der Renner ist hier das Tubing. In aufgepumpten LKW-Schläuchen sitzend, geht es langsam den Fluß abwärts, angehalten wird an "Tankstationen", und dementsprechend ist der Zustand der Leute am Ende der Strecke. Wir sind dafür eindeutig zu alt und für alles andere nicht mehr fit genug, ganz abgesehen von Hardys Handicaps. Ich habe mich daher für Ballooning entschieden, am morgigen Nachmittag um 16 Uhr geht es los. Im Gegensatz zu Bagan in Myanmar, wo der Spaß 290 $ gekostet hätte, ist es hier für nur 70 $ recht preiswert. Bei meinem Mann haben meine Überredungskünste leider nichts genutzt, er läßt mich alleine fahren. Hoffentlich gibt er mir seine Kamera mit, damit ich mal ein paar Bilder von oben machen kann.

Übrigens haben wir am Abend unsere Thai-Schweizer-Familie wieder getroffen, sie sind verspätet mit einem großen VIP-Bus ganz alleine doch noch hier nach Vang Vieng befördert worden.

Am nächsten Morgen, haben wir uns zu Fuß aufgemacht, die größte und am leichtesten von hier zu erreichende Höhle zu besichtigen. Die Tham Tjang oder Tham Chang, je nach Schreibweise. Laut Reiseführer bequem zugänglich. Von den über 180 ziemlich hohen, steilen Stufen stand nichts drin, daher durfte ich auch ganz allein aufsteigen und mir das Innenleben der Tropfsteinhöhle ansehen. Am schönsten war jedoch die Aussicht über die Ebene und den Flußlauf des Nam Song. Als wir wieder im Ort waren, haben wir uns erst einmal mit einer Kleinigkeit gestärkt.

Unser Spaziergang zur Tham Chang

Unser Spaziergang zur Tham Chang

Der leichte Höhlenzugang

Der leichte Höhlenzugang

Um 16 Uhr war ich mit Hardys Kamera abholbereit für die Ballonfahrt. Mit dem Minibus gings zum Startplatz der beiden Ballons. Auf Nachfrage, warum so viele Kinder hier wären, wurde uns berichtet, dass bei Touristenmangel immer einige der Kids mitgenommen würden. Ein wenig komisch war mir schon, als ich den Korb mit Ballon gesehen habe. Aber alles weitere ging so schnell, rein in den geöffneten Korb, und kurz darauf waren wir schon in der Luft. War richtig Klasse, zumal ich das eigentlich schon immer in Spanien mal machen wollte. Eine Jacke hätte ich nicht gebraucht, war aber froh, sie dabei gehabt zu haben. Durch die Kapuze war ich etwas von der Hitze des Brenners geschützt. Die Landung war sehr sanft, hat man kaum gemerkt. Mit dem Minibus gings wieder ins Hotel zurück. Hardy war sehr froh, seine unbeschädigte Kamera und mich auch wiederzusehen. Ich hoffe, er hat nicht allzuviel an meinen Fotos auszusetzen.

Ein paar Fotos meiner Ballonfahrt

Ein paar Fotos meiner Ballonfahrt

Gut gelandet

Gut gelandet

Morgen,am 19. 1. 2011 wollen wir weiter Richtung Norden, also Bustickets bis Luang Prabang mit einem VIP-Bus für 90.000 KIP p.P. gekauft. Mal sehen, ob der Bus morgen früh auch wirklich einer ist.

© Esther und Hardy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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