Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Indonesien: Lombok

Wir wurden zwar abgeholt im Gästehaus, mussten aber doch zu Fuß zum Fähranleger. Durch den Regen stand überall Wasser, unsere Taschentrolleys sehen vielleicht aus, total verdreckt und mit vielen Macken, hoffentlich überleben sie die letzten Wochen noch.

Um halb zehn wurde abgelegt, die große Fähre war ungewohnterweise sehr leer, bestimmt muß nach dem gestrigen Ruhetag alles erst wieder anlaufen. Haben einen schönen Sitzplatz erwischt und unterwegs viele Delphine, einen Marlin und einen Hai gesehen. Durch die Gespräche mit einem bei uns sitzenden Schotten (Klassenkamerad von "Mr. Bean"), sind die fast 5 Stunden Fahrt recht schnell vorüber gegangen, und wir waren in Lembar, dem Fährhafen, angekommen.

Auf der Fähre

Auf der Fähre

Nun in einen Bus, weiter ging es bis Mataram, der Hauptstadt, für eine kurze Rast.
Dann wurden wir aufgeteilt, die meisten wollten auf die Gili Islands, mit uns ein Paar bis Senggigi. Wir in einen Kleinbus, die anderen sind im grösseren geblieben. Unterwegs Nothalt hinter dem großen Bus, der am Strassenrand mit einem Motorschaden liegen geblieben war. Nach einigem Hin und Her, Telefonaten, wurden wir vier kurzerhand in ein herbeigerufenes Taxi verfrachtet, die anderen Gäste mussten in unseren Kleinbus umsteigen und sich mit dem Platz begnügen.

Eingecheckt haben wir nach ein paar Preisverhandlungen, es ist schliesslich Nebensaison, im "Transit-Beach-Hotel", kurz vor dem Zentrum, liegt direkt am dunklen Sandstrand, der leider auch hier nicht sauber ist. Gefällt uns sehr gut, aber, wie fast in allen Unterkünften, gibts mal wieder Verbindungsprobleme mit dem Internet.

Gerade stellen wir fest, dass es bis jetzt noch nicht geregnet hat, und es ist schon Abend.......sollte sich das Wetter wirklich bessern? Nein, in der Nacht wieder Gewitter und viel Regen.

Neben dem Hotelstrand, jeden Morgen holen die Fischer die Netze ein

Neben dem Hotelstrand, jeden Morgen holen die Fischer die Netze ein

So sieht der Strand aus, wenn er nicht gereinigt wird

So sieht der Strand aus, wenn er nicht gereinigt wird

Heute morgen sind wir mit einem "Bemo", Sammeltaxi, ins Zentrum und haben uns erst einmal umgesehen. Für morgen ist eine Tagestour zum Sightseeing des Südens gebucht (350.000 IR für 2 Personen im Privat-Pkw mit Fahrer).

Im Moment sitzen wir in einem Restaurant mit funktionierendem WiFi, aktualisieren den Bericht von Bali und haben festgestellt, dass wir uns das erste Mal während unserer Reisen auf der Südhalbkugel der Erde aufhalten.

Nach dem Frühstück ging es los. Der erste Halt beim Sommertempel "Pura Kalasa", in Narmada. Erbaut 1727 vom balinesischen König. Die Anlage wird auch "Springwater Temple" genannt, da im terrassenartig angelegten Garten viele durch Quellen gespeiste Wasserbecken sind. Die Anlage ist öffentlich und wird vorwiegend am Wochenende als Freibad genutzt.

Vorbei an Reisfeldern mit Bergen im Hintergrund, durch viele kleine Orte, natürlich auch mal wieder ein Stopp in einem Weberdorf, das wir aber nur kurz angesehen haben, denn kaufen wollten wir nichts.

In "Sade", dem nächsten Halt, gab es die "Sasak-Häuser" anzuschauen, die nur aus Lehm, Holz erbaut und mit Grasdächern versehen sind. Die kleinen Gebäude stehen alle sehr eng und verwinkelt zusammen. Überall wird versucht, Webereien, handgearbeitete Ketten oder Armbänder zu verkaufen, ist manchmal schon lästig. Wir konnten uns nicht vorstellen, in solch einem Ort zu leben, so ohne Freiraum.

Am schönsten Strand der Insel, in "Kuta", war unsere Tour beendet, und wir hatten Gelegenheit im warmen Meerwasser baden. Zu Anfang des Ortes noch einige Restaurants und Hütten, einige Häuser mit "Homestays", sogar ein teures Sterneresort soll sich hier befinden, haben wir aber nicht gesehen. Danach aber wurde es fast menschenleer. Viele kleine und große Buchten, weisser Sand, türkisfarbenes sauberes Wasser, Palmen und grün bewachsene Hügel im Hintergrund. Es sind Traumstrände wie aus dem Katalog, aber keine schattenspendenden Bäume, daher hält man es dort nicht allzu lange aus.

Nachfolgend einige Fotos unseres Ausfluges:

Springwater Tempel

Springwater Tempel

Am Fluss, per Hand werden Sand, Kies und große Steine gefördert

Am Fluss, per Hand werden Sand, Kies und große Steine gefördert

Arbeit im Reisfeld, sie kann trotzdem noch lachen

Arbeit im Reisfeld, sie kann trotzdem noch lachen

Sade, ein Sasak-Dorf

Sade, ein Sasak-Dorf

Einblicke ins Küchenleben

Einblicke ins Küchenleben

Kuta-Lombok

Kuta-Lombok

Das war wirklich ein schöner Ausflug, am späten Nachmittag waren wir wieder in Senggigi.

Heute morgen schien zum ersten Mal die Sonne und, man glaubt es kaum, der Strand unseres Hotels wurde abgeharkt. Hardy wollte nichts unternehmen, also haben wir erst einmal ausgeschlafen und es ganz langsam angehen lassen. Den Tag haben wir mit schwimmen am Hotelstrand, aktualisieren des Berichts, Internet im Hotel für uns funktionsfähig gemacht, Fotos hochladen oder bearbeitet, gut herum gekriegt. Mal sehen, was morgen ansteht.

Die ganze Nacht und am frühen Vormittag Gewitter und viel Regen. Ich glaube, wir haben für diese beiden indonesischen Inseln die falsche Jahreszeit gewählt. Unsere eigentlich fest eingeplante 3-4 Tages-Tour zu den Inseln Rinca, Flores und Komodo (wegen der Warane) mit einem Phinishi-Schoner, dem typischen indonesischen Holzschiff, lassen wir nach reiflichen Überlegungen ausfallen.

Nach dem Frühstück riss die Wolkendecke auf, und innerhalb kürzester Zeit hatten wir überall blauen Himmel. Daher haben wir uns kurzfristig entschlossen, einen Ausflug zu den Gilis zu machen. Nach mehreren Versuchen hatten wir endlich ein Bemo gefunden, dass unseren Preisvorstellungen (50.000 IR) für die Fahrt nach Bangsal, dem kleinen Fährhafen zu diesen Inseln, in etwa entsprach. Ist schon eine Strecke, erst nach einer 3/4 Stunde waren wir da. Der Fahrer hat Fotostopps an dem reizvollen Küstenabschnitt eingelegt und sogar in Bangsal gewartet, um uns wieder nach Senggigi zurückzubringen.

Leider hatten wir das Public-Boot nach Gili Air, der Lombok am nächsten gelegenen Insel, knapp verpasst, da wollten wir eigentlich hin. Es gab nur noch eins nach Gili Trawangan, oder man hätte sich ein Privatboot chartern müssen. Also haben wir gewartet, bis die Mindestzahl von 20 Passagieren beisammen war. Eine gute halbe Stunde Fahrt im Holzboot, dann wurde angelegt.

Gili Trawangan ist sehr touristisch, aber gerade noch gemütlich. Keine Autos, nur Kutschen und Fahrräder, viele junge Leute. Restaurants, Tauchschulen, Buchungscenter für Schnorchel- und andere Touren, Gästehäuser, kleinere und größere Hotels, reihen sich aneinander. Leider hat unsere Zeit nicht gereicht, bis auf die Westseite der Insel zu kommen, die einsamer ist, aber ein kurzer Schnorchelgang von der Küste aus, war zeitlich gerade noch möglich.

Wunderschöne Küste mit einsamen Buchten

Wunderschöne Küste mit einsamen Buchten

Leider auch hier immer mal wieder so etwas

Leider auch hier immer mal wieder so etwas

Auf dem Weg zur Fähre

Auf dem Weg zur Fähre

Local-Boote für die Überfahrt

Local-Boote für die Überfahrt

Ab mindestens 20 Personen wird abgelegt

Ab mindestens 20 Personen wird abgelegt

Haupt-Beach Gili Trawangan

Haupt-Beach Gili Trawangan

Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder zugezogen, daher sind wir mit dem nächsten Boot zurück. Wir waren froh, im Bemo zu sitzen, denn schon ging es mit Regen und Gewitter weiter. Unterwegs abgerissene Äste, Schlamm, Steine auf der Straße, ganze Wasserfälle stürzten von den Hügeln hinunter und die Massen strömten ins Meer.

In Senggigi ein Halt bei "Perama-Tours", wir wollten unsere Fahrt zurück nach Padang-Bai in Bali buchen. Gut dass ich Badeschuhe anhatte, erst mal durch knöcheltiefes Wasser und strömenden Regen gewatet. Dieses Mal haben wir uns gegen die normale Fähre entschieden und eine mehrstündige Bootsfahrt mit dem großen Perama-Boot, direkt ab Senggigi gebucht (p.P. 250.000 IR). So ist das wenigstens ein kleiner Ausgleich für die abgeschriebene Tour nach Komodo.

Wollen hoffen, dass während der Überfahrt das Wetter besser ist als heute, und wir diese Stunden geniessen können.

Am 11. März hat nicht nur die Erde in Japan gebebt, auch Lombok wurde von einem kleineren Erdbeben erschüttert. Hardy ist davon aufgewacht und hat mich geweckt, er war kurz davor, mit mir nach draussen zu gehen. Bis ich natürlich aus meiner Tiefschlafphase erwacht war, war das Beben schon fast vorbei. Gut das Indonesien von diesem Tsunami nicht getroffen wurde. Am nächsten Nachmittag liefen überall die Fernseher mit Infos und den Bildern von Japan, schrecklich.

Ein letzter Blick vom Hotelstrand auf den Abendhimmel

Ein letzter Blick vom Hotelstrand auf den Abendhimmel

© Esther und Hardy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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